Der äthiopische Marathon-Debütant Getaneh Molla und die Kenianerin Ruth Chepngetich haben den 20. Standard Chartered Dubai-Marathon mit superschnellen Zeiten gewonnen. Zum zweiten Mal in Folge wurden bei dem Rennen beide Streckenrekorde gebrochen. Die Zeiten gehören zu den besten jemals gelaufenen in der Geschichte des Marathons.
Molla nutzte die sehr guten Wetterbedingungen und stürmte zu einem Sieg in 2:03:34 Stunden, nachdem er sich erst auf dem letzten Kilometer von seinem stärksten Konkurrenten Herpassa Negasa gelöst hatte. Damit erzielte er die erste Zeit von unter 2:04 Stunden in Dubai und verbesserte den Streckenrekord um 26 Sekunden.
Der 25-jährige Molla wurde in Dubai gleich in seinem ersten Marathon-Rennen zum sechstschnellsten Läufer aller Zeiten über die klassische Distanz. Zugleich lief er einen inoffiziellen Debüt-Weltrekord (derartige Rekorde werden vom internationale Leichtathletik-Verband IAAF nicht geführt). Auch der zweitplatzierte Negasa lief mit 2:03:40 noch deutlich unter 2:04. Er schob sich auf Rang acht in der Liste der schnellsten Läufer aller Zeiten.
Einen äthiopischen Dreifach-Triumph komplettierte Asefa Mengstu, der nach 2:04:24 im Ziel war. Nur in Dubai gab es bisher ein Rennen in dem drei oder mehr Läufer Zeiten von unter 2:04:30 erzielten. Im vergangenen Jahr liefen dort sogar sechs Athleten Zeiten zwischen 2:04:00 und 2:04:30.
Auch Emmanuel Saina (Kenia/2:05:02) und Shifera Tamru (Äthiopien/2:05:18) liefen auf den Rängen vier und fünf Weltklassezeiten. Sechster wurde der Frankfurt-Marathon-Sieger Kelkile Gezahegn (Äthiopien) mit 2:06:09. Der Schweizer Rekordhalter Tadesse Abraham belegte Platz zehn in 2:09:50, nachdem er in der zweiten Hälfte sein Tempo nicht mehr hatte halten können.
In einem famosen Frauenrennen erzielte Ruth Chepngetich mit 2:17:08 die drittbeste je gelaufene Zeit. Nur die britische Weltrekordlerin Paula Radcliffe und die Kenianerin Mary Keitany waren mit 2:15:25 beziehungsweise 2:17:01 schneller als Chepngetich, die für ihren Sieg ebenso wie Molla eine Prämie von 100.000 Dollar erhält. Die 24-Jährige verbesserte den bisherigen Streckenrekord von 2:19:17 um über zwei Minuten.
„Ich traue mir zu, auch den Weltrekord anzugreifen“, sagte Kenias neuer Lauf-Star. Mit 2:17:41 Stunden verbesserte die zweitplatzierte Worknesh Degefa den äthiopischen Rekord von Superstar Tirunesh Dibaba um 15 Sekunden und wurde zur viertschnellsten Läuferin aller Zeiten. Nie zuvor hat eine Läuferin mit einer solchen Zeit einen Marathon nicht gewinnen können. Das einzige andere Rennen bei dem bisher zwei Zeiten von unter 2:18 gelaufen wurden, war in London 2017.
Worknesh Edesa (Äthiopien) wurde am Freitagmorgen in Dubai Dritte mit hochklassigen 2:21:05. Hinter ihr platzierten sich ihre Landsfrauen Waganesh Mekasha (2:22:45) und Sintayehu Lewetegn (2:25:59).
Die beiden Siegzeiten zusammengerechnet, war der Standard Chartered Dubai Marathon mit 4:20:42 Stunden der zweitschnellste Marathon aller Zeiten. In dieser Liste steht lediglich Berlin mit 4:19:50 (2018) vor Dubai.
Rahmenwettbewerbe über 10- und 4 km hinzugerechnet, hatten für das Rennen rund 30.000 Läufer gemeldet.