Es wurde nichts mit der Weltrekordjagd für Kenenisa Bekele beim Standard Chartered Dubai-Marathon.
Der äthiopische Superstar, der die Bestzeit des Kenianers Dennis Kimetto (2:02:57 Stunden) brechen wollte, hatte schon in der ersten Sekunde des Rennens Pech. Nachdem ihm offenbar jemand in die Ferse getreten war, stürzte Bekele. Er lief dann zwar zunächst in der Spitzengruppe, fiel jedoch schon vor der 10-km-Marke zurück. Mit großem Rückstand stieg er dann nach rund 23 Kilometern aus und hielt sich die linke Wade. „Ich kam nach Dubai um etwas Besonderes zu erreichen. Aber es sollte nicht sein“, sagte Kenenisa Bekele, der bei dem Marathon in den Vereinigten Arabischen Emiraten bereits vor zwei Jahren verletzungsbedingt aufgegeben hatte.
Das Rennen endete mit einer Überraschung: Der Äthiopier Tamirat Tola gewann mit einem Streckenrekord von 2:04:11 Stunden. Der 25-Jährige steigerte sich um gut zwei Minuten und verbesserte den Streckenrekord um zwölf Sekunden. Seine Landsleute Mule Wasihun und Sisay Lemma belegten die Ränge zwei und drei mit 2:06:46 beziehungsweise 2:08:04.
Tola hatte seine bisherige Bestzeit von 2:06:17 vor drei Jahren in Dubai aufgestellt und sich danach auf die kürzeren Strecken konzentriert. Bei den Olympischen Spielen in Rio 2016 gewann er die Bronzemedaille im 10.000-m-Finale. „Ich denke, ich kann mich über 10.000 Meter noch weiter steigern und werde mich daher zunächst auf diese Strecke konzentrieren. Die WM im Sommer in London ist mein Ziel“, sagte Tamirat Tola.
Auch bei den Frauen gab es eine unerwartete Siegerin: Die 26-jährige Debütantin Worknesh Degefa lief zum größten Erfolg ihrer Karriere. Sie gewann mit 2:22:36 Stunden vor ihren Landsfrauen Shure Demise (2:22:57) und Yebrgual Melese (2:23:13). „Mein nächstes großes Ziel ist es nun, eine Zeit unter 2:20 Stunden zu erreichen“, sagte Worknesh Degefa nach ihrem Sieg.
Beide Gewinner liefen Jahresweltbestzeiten und kassierten jeweils 200.000 Dollar - die höchste Siegprämie im Marathon weltweit. Rahmenwettbewerbe hinzugerechnet, gingen in Dubai bei warmem Wetter über 30.000 Läufer an den Start.