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Laufberichte

Wochenende in der Altmarkt

15.04.12

Die Erkenntnis, dass diese Marathonfahrt eine entspannte und lustige Fahrt würde, stellte sich bereits am Samstagmorgen gegen 8.00Uhr ein, alssich die WLT.Gruppe zur Abfahrt in der Hermannstraße sammelte.

An „schlauen“ Kommentaren wurde bereits zu früher Morgenstunde nicht gespart und wie man problemlos seinen Gummi bärchen Vorrat sichert, zeigte WolfgangR  durch den beherzten Einsatz seines Pullovers –auch genannt die Schürzentaktik. Dass wir dann im Wagen erstmal von vorne nach hinten die unterschiedlichen Gummibärchen tauschen mussten zeigte, dass dieses Thema doch sehr ernstgenommen wurde. Abgelenkt durch einige Staus und Straßensperrungen ging es schließlich nach Tangermünde. Natürlich nicht, ohne den obligatorischen Kuchen auf der Autobahnraststätte zu essen, den diesmal Sandra gebacken hatte. Wirklich lecker!

In Tangermünde erwartete uns bereits bestes Frühlingswetter oder wie die Tangermünder immer sagen: Kaiserwetter. Blauer Himmel, ein paar Wolken in der Ferne und Temperaturen um die 14 Grad. Frühling in der Altmarkt an der Elbe. Nach dem Zimmerbezug ging es kurz durch die Altstadt, um uns dann gegen 14Uhr im Cafe Engel zu treffen. Der Kuchen dort ist nicht nur besonders lecker , sondern die Stücke auch besonders groß. Da verfliegt jeder Gedanke an die Strapazen des bevorstehenden Marathonevents. Zudem haben wir gelernt, dass man mit seinem Handy sprechen kann. Dass das Kommando „Bitte wenden“ nicht nur aus dem Navi kommt und warum man dem Richtungspfeil (im Handy) folgen bzw. die Route im Handy überdenken sollte…

Anschließend ging es mit einer Gästeführerin durch die Altstadt mit schönen Fachwerkbauten, Stadttore, Marktplatz und schließlich die  Burg mit dem tollen Blick in die weite Elbniederung. Dass unsere Stadtführerin allerlei Wichtiges zu berichten hatte, war ja klar. Dass aber die mittlerweile in Bremen „ansässige“ Schokolade“ Feodora in Tangermünde erfunden/kreiert wurde, war dann doch eine Überraschung für den einen oder anderen. Ach ja und nicht zu vergessen, die Störche, die wieder überall auf den Dächern sitzen und sich in keiner Weise haben stören lassen….!

Nach der 1stündigen Stadtführung wurden wir schließlich auf dem Marathongelände abgesetzt, um unsere Startunterlagen abzuholen und ein wenig die „Lage zu peilen“. Es ist immer wieder interessant zu beobachten, was sich schon ein Tag zuvor so tut und wer alles da ist. Dass das Marathongelände auf der Hafenpromenade, der Sonnentrasse von Tangermünde (Zitat Bürgermeister Dr. Opitz) liegt und die beeindruckende Altstadtkulisse im Hintergrund hat, macht diesen Ort doppelt interessant. Im Anschluss ging es dann zum Italiener, um die traditionelle WLT.Pastaparty zu begehen und das eine oder andere Strategiegespräch für die Herangehensweise an den morgigen Lauf zu diskutieren. Schließlich stellte der WLT auf allen drei Strecken (10km/Halbmarathon/Marathon) insgesamt 13WLT.Läufer und alle kamen, dass sei vorweg verraten, erfolgreich ins Ziel.

Der nächste Morgen startete mit einem gemeinsamen Frühstück und der immer gleichen Fragen: was soll man nur anziehen. Für den Tag waren um die 14Grad angesagt, dazu sonniges Wetter und Nordwind. Da war es schon schwierig, die richtige Laufbekleidung auszuwählen. Dass schließlich jeder etwas an hatte zeigte, dass auch diesmal die Frage beantwortet wurde. Gemeinsam ging es schließlich zum Marathongelände. Die Starts der einzelnen Läufe ab 10Uhr liessen ausreichend Zeit, um sich noch etwas umzusehen. Mittels des Tangermünder Notausgangs gings durch die Stadtmauer auf eine kleine Empore, von wo man einen sehr guten Überblick auf das Marathongelände hat, um das rege Treiben zu beobachten. Schon dort ließ sich erahnen, warum diese Veranstaltung mit 1.560 Teilnehmern frühzeitig ausgebucht war. Eine sehr gut organisierte Veranstaltung mit familiären Flair (die sie sich trotz des rasanten Wachstums als das Laufevent zwischen Hamburg und Berlin bewahrt hat) und tolles Umfeld mit Stadt und Elbniederung.

Pünktlich um 10Uhr schickte Tangermünders Bürgermeister Dr. Opitz zusammen mit dem Organisator Carsten Birkholz  bei sonnigem Kaiserwetter die Marathonis auf die Strecke. 15Min später folgten die Halbmarahtonis und weitere 15Min später die 10km-Läufer.

 In der Elbniederung hatte man beste Fernsicht und so war es beeindruckend zu sehen, wie sich erst das große Marathonfeld am Deich in Richtung Wiesen schlängelte und in der Ferne das große Halbmarathonfeld vom Deich in die Elbniederung einbog.

Nun zählte es also. Der Laufrhythmus war gefunden und der Puls zeigte an, dass das Tempo im veranschlagten Bereich lag. Die ersten km – Marken wurden planmäßig erreicht und so ging es an Bölsdorf vorbei Richtung Buch. Hier war auch noch etwas Zeit für einen kleinen Plausch mit den Marathonis, die aus Magdeburg und Stendal kamen. Die Wegstrecke ist eben und der Untergrund fest. Durch die Tatsache, dass man am Deichfuß läuft, ist es zudem windgeschützt  und es war an diesem Streckenabschnitt gegen 10.30Uhr schon sommerlich warm.

Schade, dass Bauarbeiten in Bölsdorf ein Durchlaufen nicht zuließen, aber das soll sich ja nächstes Jahr wieder ändern. Dafür hatte Buch wieder richtig „aufgrüstet“. Die mit Fähnchen und Luftballons geschmückte Laufstrecke, Musik, Bier-und Wurstbüdchen für die Zuschauer und dahinter die Verpflegungsstelle für die Läufer. Hier war wieder Altmärker Marathonatmosphäre, wie jedes Jahr. Dann ging es wieder raus in die Elbniederung, durch die Wiesen und ran an den Elbdeich.

Durch die Umlegung wurde eine Wendepunktstrecke bei diesem Rundkurs notwendig, der einen guten Blick auf die nachfolgenden Läufer bot. Jetzt startet langsam, bei km12,5, der wirkliche Marathon. Auf den Weg zurück Richtung Tangermünde gab es dann auch einen ersten Vorgeschmack auf das, was uns auf der zweiten Runde blühen sollte: nämlich 8km lang Nordwind von vorne. Hier ging zum ersten Mal der Puls richtig hoch. Die Anstrengungen wurden spürbar und der kalte Wind zerrte an den Oberschenkeln, die sich bislang in der warmen Sonne recht wohl fühlten.

Zunächst noch unten am Deich, ging es ca. 5km vor Tangermünde wieder auf den Teich hinauf und schließlich durch den Wendepunkt im Marathon-Start-Zielbereich ein zweites Mal auf die Strecke. In Tangermünde sorgten die Zuschauer ordentlich für Stimmung. Jetzt war die Zeit, wo die Marathonis auf den zweiten Streckenteil geschickt wurden, die ersten Halbmarathonis finishten und die letzten 10km-Läufer ins Ziel kamen. Jetzt spürte man wieder dieses besondere Marathonfeeling in Tangermünde, was den Lauf so auszeichnet. Wo die Zuschauer die Läufer anfeuern, jeder sein bestes gibt und richtig Stimmung „in der Bude“ ist.

Schließlich ging es wieder raus auf den zweiten Teil. Jetzt kamen mir auch alle WLT.Läufer entgegen. Abklatschen war „Pflicht“ und die Aufmunterung tat mehr als gut! Auf dem zweiten Teil der Strecke wurde es denn dann auch zu dem, was einen Marathon ausmacht. Jetzt hiess es, sich voll und ganz auf das Laufen zu konzentrieren. Den ersten Teil der Runde gab es jetzt erstmal wieder Sonne aufs Haupt, was mir auch einen ordentlichen Sonnenbrand einbrachte. Windstille am Deichfuss und gefühlte Sommertemperaturen wechselten schließlich in sonnigen aber kalten Gegenwind auf der gegenüberliegenden Rundenseite.

Zwischen km 29 und 37 ging es um jeden Meter. Hier zeigte sich, in den 8km Gegenwind aus Nord, wer seine Kräfte nicht richtig eingeteilt hatte. Trotz der Tatsache, dass ich mein Lauftempo von 5min/km auf 6min/km zurücknahm, überholte ich noch einige Läufer, die sichtlich zu kämpfen hatten und teilweise schon ins Gehen wechselten. Das war das andere Marathongesicht.  Von den Läufern wird alles abverlangt, Strapazen, die man zu durchleben hatte. Im kalten Gegenwind kühlten die Muskeln wieder aus und der Puls hämmerte. Jetzt hiess es dranbleiben. Ich schaute auf die Uhr. Die Strategie war klar, bis hierher mit 5min-Schnitt die 3:30 anvisieren und dann max 1Min pro Kilometer verlieren, um mit knapp unter 3:40 ins Ziel zu kommen.

An der Wendepunkte-Strecke munterte mich Thomas Fritzsche aus Osterburg nochmals auf, der später als 2ter in  seine AK reinkam (–Kompliment!). Dann wieder rauf auf den Deich, die letzte Verpflegung mitnehmen und letzte Kräfte mobilisieren. Tangermünde mit seiner tollen Altstadt – Kulisse kam in Sicht und liess den Körper wieder aufatmen. Schließlich runter auf die Hafenpromenade und nur noch diesen Anblick genießen. Da wünscht man sich, dass dieser Moment eine kleine Ewigkeit dauert. Vor mir das Spalier der Helfer,  die Zielgerade, das Zielbanner, die Zieluhr, gesäumt von den applaudierenden Zuschauern (die auch alles gaben) und schließlich der Sprecher, der alle Läufer begrüßte und damit anzeigte, dass hier jeder die gebührende Aufmerksamkeit bekam. Und zum Schluss der Höhepunkt, das Überqueren der Ziellinie. Es war geschafft. Mit 3:34 blieb die Uhr wieder in eine für mich super Zeit stehen und bestätigte mein Laufergebnis aus den beiden Vorjahren.

Als Fazit bleibt festzuhalten, dass dieses Laufevent wieder rund um gelungen war. Toll organisiert, schöne Laufstrecke, außergewöhnliche Kulisse. Das gesamte Orga-Team hat eine super Arbeit geleistet. Immer ein freundliches Lächeln und hilfsbereit, dafür meinen besonderen Dank!

Die örtliche Presse beschreibt es richtig: „Marathonevent mit Volksfestcharakter“. Hier passt alles und so werde ich auch im nächsten Jahr wieder dabei sein. Und wie es sich im Kreise der diesjährigen WLT.Gruppe anhörte, werde ich wohl nicht alleine kommen….

Marathonsieger

Männer

1 Werner, Andreas  Triahlonfüchse Osterburg 02:44:06
2 Balzer, Frank VfB Fallersleben 02:44:10
3 Rarek , Steffen Tangermünder LV 94 02:48:51

Frauen

1 Liepner, Sybille Bernauer Lauffreunde 03:31:47
2 Ufer, Beate DJK Münchwies 03:36:16
3 Rudolph, Ludwika Dresden 03:40:02

149 Finisher

 

Informationen: Tangermünder Elbdeichmarathon
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