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Laufberichte

20 Jahre danach

20.03.10

Kurz hinter KM 11 verlasse ich Borghorst. Hier stellt sich heraus, dass die neue Jacke sich doch rentiert. Zwar muss sie noch keinen Regen abhalten, dafür kann sie jetzt aber tatsächlich den Wind brechen. Kurz darauf werden die Autos umgeleitet. Ich gebe zu, dass wäre diesmal kaum nötig gewesen, denn das Feld nutzt ausschließlich den angrenzenden Radweg. Die nächsten Kilometer führen jetzt erst mal durch Feld Wald und Flur. Da steigt mir bei der Rechtskurve bei KM 14 doch ein leckerer Geruch in die Nase. Die Streckenposten von der Feuerwehr habe bereits den Grill angeworfen, passende Gelegenheit zum Angrillen.

Der Kilometer 19 führt mich zurück in den Stadtteil Steinfurt. Endlich werden die Zuschauer wieder zahlreicher. Frisch motiviert führt Kilometer 21 so durch den historischen Stadtkern. Auf Kopfsteinpflaster führt der Weg vorbei am alten Rathaus, das durch seinen Turm auf „Kaiserstiel“ ruhend sofort ins Auge sticht. Hier geht es 90 Grad nach rechts auf den Marktplatz und man befindet sich auf der Zielgeraden Richtung Schloss.

Während dort die Staffeln ihren 2. Partner auf die Reise schicken, mache ich mich auf in die Schlussrunde. Einige Läufer hinterlassen hier bereits ihre Jacken. Bei 14 Grad und noch immer keinem Regen eine verständliche Entscheidung. Ich behalte sie lieber an, da ich ja weiß, welcher Wind mich hinter Borghorst wieder erwartet. Mit einer Durchgangszeit von 1:50 Stunden liege ich gut im Rennen und hoffe, vor den Brems- und Zugläufern für 3:45 Stunden das Ziel zu erreichen.

Immer wieder frage ich mich, wie die Veranstaltung 1990 wohl verlaufen ist. Läufer aus Ost und West vereint bei einem Marathon. Gedankenaustausch über ihre bisherigen Läufe. Bei manch einem Westler ist damals bestimmt schon der Wunsch nach einer Teilnahme am Rennsteiglauf geweckt worden.

Abgelenkt werde ich von den illustren T-Shirts, die mir heute vor die Kamera kommen. Fichtenrunner und Rentiere sind unterwegs. Manche laufen aus Leidenschaft. Das bringt Abwechslung und das Fotografieren bringt mir auch wieder manchen Kommentar ein. Bei Kilometer 27,5 erreiche ich wieder das Alpe d´Huez der Strecke. Auch wenn die Zuschauer hier nicht ganz so gedrängt stehen, peitschen sie die Anwesenden die Läufer den Berg hinauf. Die überholenden Läufer sind hauptsächlich aus den Staffeln. Meine Beine fühlen sich noch gut an, alles im grünen Bereich. Und schon verlasse ich Borghorst wieder. Die neue Jacke hilft auch hier wieder gegen eine Unterkühlung im Halsbereich. Wunderbar, auch wenn mir der Schweiß dafür aus den Ärmeln läuft. Der Wind drückt natürlich das Tempo und ich werde jetzt doch etwas langsamer. Dafür schickt die Sonne noch ein paar wärmende Strahlen vom Himmel. Die Feuerwehr frage ich nicht mehr nach einem Würstchen.

Bei Kilometer 39 passiert es dann aber doch. Das Quatschen war mir schon eine Weile aufgefallen, aber umgesehen habe ich mich lieber nicht. Die Gruppe für die 3:45 Stunden geht locker an mir vorbei. Schon etwas deprimierend. Doch nach einer kurzen Gehpause und die Ballons der Brems- und Zugläufer weiter im Blick packt mich doch wieder der Ehrgeiz. Die 3:45 Stunden sollen es noch werden und schließlich, was sind noch 2,5 Kilometer im Vergleich zu den knapp 40 bereits zurück gelegten. Jetzt schaffe ich es auch wieder noch einige Läufer einzusammeln. Das motiviert zusätzlich. Mein Blick gilt nun häufig der Uhr. Nur noch knapp 700 Meter. Ein letztes Mal über das Kopfsteinpflaster und um das alte Rathaus. Das Ziel ist förmlich zu riechen. Also nur noch Augen zu und durch. Kurz vor dem Ziel überrascht mich Silke noch mit einer Rose und der Marathon ist in 3:45:22 Stunden geschafft. Besser konnte es heute nicht laufen.

Im Ziel erfrischt ein kleiner Regenschauer da nur noch die glücklichen Finisher, wenn auch jeder froh ist, dass es Petrus heute mit dem Steinfurter Marathonlauf so gut gemeint hat.

Ergebnisse:
Männer:
1. Pawel Szymandera, 2:38:06
2. Robert Schulz, 2:45:01
3. Ralf Gottheil, 2:47:27
Frauen:
1. Christin Kulgemeyer, 3:00:43
2. Annhild Rosenhövel, 3:29:38
3. Regina Tank, 3:35:48

Streckenbeschreibung:
Rundkurs über die Halbmarathondistanz zwischen den Ortsteilen Burgsteinfurt und Borghorst. Zweimal zu durchlaufen mit 64 m Höhendifferenz pro Runde.

Zeitnahme:
Champion-Chip

Weitere Veranstaltunge:
Staffelmarathon für zwei Teilnehmern; Halbmarathon für Walker und Nordic-Walker.

Startgeld:
Marathon: 27 - 32 – 39 €, je nach Anmeldezeitpunkt

Auszeichnungen:
Finisher-T-Shirt (wird diesmal zugeschickt) und Medaille im Ziel. Urkunde im Internet.

Verpflegung:
Verpflegungspunkte an der Strecke und Verpflegung im Ziel. Gereicht werden Elektrolyte, Tee Wasser und teilweise Cola. Dazu Bananen- und Orangenstücke.

Zuschauer:
In den Ortschaften und an den Verpflegungsstellen viele Zuschauer und tolle Stimmung.

 

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Informationen: Steinfurter Marathonlauf
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