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Laufberichte

Marathon in Venedig: Viva la Serenissima!

23.10.22 Special Event
 

Venedig, kann man denn da einen Marathon laufen? Das ist meist die erste Frage, die man hört, wenn man auf den Venedig Marathon zu sprechen kommt. Natürlich könnte man in der Stadt, die auf unzähligen Inseln liegt, eine Distanz von 42 km ausweisen. Immer am Stadtrand entlang kommt man auf etwa 15 Kilometer Laufstrecke. Diese bleiben aber dem „Venice Night Trail“ vorbehalten, der über 51 Brücken führt. Ein fantastisches Erlebnis, über das Judith und ich an dieser Stelle schon berichtet haben.

Der Venice Marathon hingegen ist ein Punkt-zu-Punkt-Lauf, der fast am Stadtrand von Padua beginnt und bei dem nur die letzten Kilometer in Venedig absolviert werden. Der Start liegt in Stra und folgt dem Brentakanal fast bis zur Lagune von Venedig, Dort geht es auf die lange Brücke, die das Festland mit der Stadt verbindet, um dann in Venedig das Ziel in der Nähe des Markusplatzes anzusteuern.

Judith und ich sind schon am Freitag angereist und gönnen uns eine Übernachtung im schicken Falkensteiner Hotel im Design District von Lido di Jesolo. Am Samstag machen wir uns auf zur Startnummernausgabe in Mestre. Im Parco San Giuliano ist eine kleine Zeltstadt aufgebaut. Da das Anmeldesystem unser Gesundheitszertifikat noch nicht weitergemeldet hat,  müssen wir dieses noch am Help-Desk vorlegen. Die auch notwendige Runcard der italienischen Leichtathletik-Vereinigung haben wir schon über das Internet gekauft. Die Lizenz gilt ein Jahr und kostet 15 Euro.

Nachdem alles geprüft ist, bekomme ich von der freundlichen Dame meine Startnummer mit integriertem Chip.

Gegenüber erhalten wir ein Laufshirt des Anbieters UYN („Unleash your nature“). Bei dem enganliegende Hemd lasse ich mich zu Größe L überreden, ohne die außerordentliche Dehnbarkeit des Materials zu bemerken. Judith kann Größe M auch als Strandkleid nutzen, wenn man ein bisschen dran zieht. Genug gejammert, längst nicht überall ist ein Veranstaltungshemd im Laufpreis inbegriffen. Und der am Rücken aufgestickte Schriftzug „Venice Marathon“ wird für neidische Blicke beim Training sorgen. Die Veranstaltung ist auf jeden Fall ein Preis-Leistungs-Sieger. Die Startkosten sind nach Anzahl der Anmeldungen von 40 bis 80 Euro gestaffelt. Wir nutzten im vergangenen Jahr das „Black Friday“-Angebot und waren mit unglaublichen 35 € dabei. Inklusive Schiffs- und Bustransfer.

Ansonsten ist die Marathonmesse, wie zurzeit so oft, eher übersichtlich. Spannend die Infostände der italienischen Polizei. Es gibt hier auch eine Einheit für Post und Telekomunikation - in der aktuellen politischen Situation vielleicht sinnvoll, Das Parken ist für Marathonis umsonst, sodass wir von der Bushaltestelle gleich gegenüber der Marathonmesse noch kurz nach Venedig fahren. Dort zu Fuß eine kleine Runde zum Markusplatz und zurück. Wieder einmal verdanke ich es dem Virus, dass der Besuch von Venedig ohne Touristenmassen möglich ist. Und Übernachtungen zu günstigen Preisen.

 

 

 

Marathontag

 

Unser Quartier liegt gleich beim Start in Stra. Der Start ist für  9:40 Uhr geplant, sodass wir uns Zeit lassen können. Die Fahrt dauert 10 Minuten und einen Parkplatz am Stadion haben wir am Samstag schon erkundet. Allerdings gibt hier nun auch Straßensperrungen. Ein weiterer großer Parkplatz liegt beim Schwimmbad. Der Veranstalter stellt hier kein Hilfspersonal.

Direkt vor der Villa Pisani in Stra ist der Startbogen aufgebaut. Davor parken die Lkw, welche unsere Taschen Richtung Ziel befördern werden. Hier gibt es auch zahlreiche Toilettenhäuschen, mit noch viel mehr Wartenden. Die nächsten 45 Minuten müssen wir die unentwegten Hinweise einer Sprecherin ertragen, dass die Lkw um 8:55 Uhr abfahren und dass man endlich seine Tasche abgeben soll. Die Lautsprecher sind genau auf die Toilettenschlangen gerichtet und zermürben die Wartenden, zumal es bei den gar nicht so stillen „Örtchen“ nur langsam vorangeht. Später hupen die Lkw auch noch nervtötend. Wer den Termin dennoch verpasst, dessen Gepäck wird zumindest bis nach Venedig zum Parkplatz Tronchetto befördert, wo nach dem Lauf die Shuttlebusse abfahren.

 

 

Am Startbogen hat sich die Politprominenz der an der Strecke liegenden Ortschaften versammelt. Jede Bürgermeisterin und jeder Bürgermeister, erkennbar an den Schärpen in den Farben der Tricolore, gibt ein kurzes Grußwort ab. Wir ordnen uns ganz hinten in unserem Startblock ein. Der Start orientiert sich wie so oft in Italien an der Fernsehübertragung und es geht fast pünktlich los.

Die Villa Pisani, auch „La Nazionale“ genannt, wird als die schönste venezianische Villa am Brentakanal bezeichnet. Die Familie der Pisani war im 14. Jahrhundert zu Wohlstand gekommen. 1720 gab man den Bau des Palastes in Auftrag. Als Alvise Pisani anno 1735 zum 114. Dogen von Venedig gewählt wurde, entschied man, den Palast dazu passend mit 114 Räumen auszustatten.

Der Brentakanal wurde im 16. Jahrhundert angelegt, als Schiffsverbindung zwischen Padua und der Lagune von Venedig. Schon Jahrhunderte vorher fuhren reiche Bürger aus Venedig in den heißen Sommermonaten an die kühlere Brenta. Im Laufe der Jahrhunderte entstand hier eine große Anzahl venezianischer Paläste. Dementsprechend werden wir auf den nächsten Kilometern viele schöne Bauwerke zu sehen bekommen.

 

 

Schon nach wenigen Laufminuten fällt das große Zuschauerinteresse auf. Da wird angefeuert, wie man es schon lang nicht mehr erlebt hat. Wir kommen an einem roten Häuschen vorbei, „Strada Padana superiore, km 397“ steht darauf. Es wird für die Instandhaltung der Straße genutzt, die in Turin beginnt und in Venedig endet. Wir werden ihr heute bis zum Ziel folgen.

Und schon sind wir in der Comune Fiesso d’Artico. Ein älterer Herr in Anzug und weißem Borsalino nickt mir wohlwollend zu. Viele schöne Ortschaften werden wir heute sehen, Dolo, Mira und, und, und. Immer mit viel Publikum und Musikgruppen. Echt schön. Gelegentlich werden wir auch mal abseits vom Kanal durch Abschnitte mit nicht so hübscher Bebauung geleitet, aber immer nur für kurze Zeit.

Es macht mir sehr viel Spaß hier und Judith und ich kommen gut voran. Die Straße bietet genug Platz für alle. Immer wieder weisen Tafeln auf die Palazzi hin. In einigen sind heute Hotels untergebracht. Vor einem steht ein Koch und feuert uns an. An einem Busdepot in Dolo warten die Fahrer darauf, dass sie nach unserem Durchlauf mit der Arbeit beginnen können.

 

 

Hinter einem Gartenzaun eine100-jährige Zuschauerin, groß angekündigt mit einem Jubelplakat „Viva la Nonna“ - „Es lebe die Oma“. Mir als eingefleischtem Europäer fallen die vielen italienischen Flaggen und die Fahnen der Republik Venedig alias „Serenissima Repubblica di San Marco“ an der Laufstrecke auf. Europa scheint bei den Zuschauern nicht hoch im Kurs zu stehen,

Auffallend ist die Villa Foscari, genannt La Malcontenta („Die Unzufriedene“), ein Name, der auf Bürgerproteste im 15. Jahrhundert gegen die Grabung eines neuen Bettes für den Brentakanal zurückgeht und seitdem auch ein nahe gelegenes Dorf bezeichnet. Das repräsentative, teilweise auch landwirtschaftlich genutzte Prachtgebäude wurde im Auftrag der Brüder Nicolo und Alvise Foscari zwischen 1550 und 1560 nach Plänen des Architekten Andrea Palladio erbaut und gilt als eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten im Umland von Venedig. Zusammen mit den anderen Palladio-Villen im Veneto gehört es seit 1996 zum Weltkulturerbe der UNESCO.

 

 

Damit verlassen wir nun kurz vor der Halbmarathonmarke den idyllischen Brentakanal und werden auf einer schönen Birkenallee unvermittelt mit der Ölindustrie konfrontiert. Die älteren Leser werden sich sicher noch an Medienberichte aus den 1980er Jahren erinnern: Damals sah man die berühmten Bauwerke von Venedig von den Abgasen der Petrochemie bedroht. Marghera ist ein riesiges Industrie- und Hafengebiet in der Lagune von Venedig, angelegt ab 1917. Für uns gibt es eine Brückenquerung mit Blick auf eine kunstvoll gestapelte Containeransammlung.

Der Bogen für den Halbmarathon wartet auf uns. Zeitnahmen erfolgen alle 5 km und hier natürlich, so wie es auch Verpflegungpunkte alle fünf Kilometer gibt. 0,5-l-Wasserflaschen, Iso in Bechern, Bananenstücke und Kekse sind im Angebot. Leider ohne Hinweisschilder, was wo erhältlich ist,  und die HelferInnen, die die Iso-Getränke anrühren, wirken anfangs etwas überfordert. Im Verlauf des Rennens wird das besser, da sich das Feld auseinanderzieht und sich die Nachfrage verteilt. Bei jedem VP gibt es auch ein einziges WC, mit entsprechender Schlange davor.

Der industrielle Abschnitt ist schon nach zwei Kilometern wieder vorbei. Wir kommen in die Wohngebiete von Marghera. Schön grün ist es hier. Immer noch viele Zuschauer. An einem Graffiti steht. „Progetto per il futuro“. So soll es also zukünftig mal aussehen.

Wir erreichen den großen Bahnhof Mestre, auf dem sich mehrere Strecken bündeln, um über die Eisenbahnbrücke zum Kopfbahnhof in Venedig zu führen. In den Untergrund hinunter. Auf einem Radweg unterqueren wir die Gleise, Bahnsteige und die Schnellstraßen am Bahnhof, um in Mestre wieder ans Tageslicht zu kommen. Weiter auf einer Fahrradstraße Richtung Zentrum. Man möchte uns das nagelneue M9 zeigen. Museo del ’900, auf Deutsch ein Museum des 20. Jahrhunderts. Die Strecke durchläuft noch einen schönen Innenhof und dreht dann nach rechts Richtung Venedig. Das Zentrum von Mestre bleibt heute außen vor. Rechts hinter einem netten Hafenbecken liegen die Kräne von Fincantieri, einer großen Werft, die auch Kreuzfahrtschiffe baut.

Aber noch müssen wir durch grüne Straßen voran. Ein riesiger Autokreisel, der den Zugang zur Autobrücke regelt, wird über eine Fußgängerbrücke überquert. Da wird natürlich viel gegangen. Irgendwie habe auch ich meinen Schwung und ein wenig die Begeisterung verloren. Es läuft nicht so rund, vermutlich setzt mir das unerwartet warme Wetter doch zu. 

Im Parco San Giuliano müssen wir eine Kurve drehen, leider diesmal ohne den Anstieg auf die Erhebung mit dem schönen Blick über die Lagune. An den Zelten der Marathonmesse vorbei nun noch einmal steil über eine Brücke. Unter uns die vier Gleise der Eisenbahn. Kilometer 32, wir schwenken auf die große Zufahrtsbrücke Richtung Venedig ein. Die Eisenbahnbrücke wurde 1846 eröffnet. Wir laufen auf der Autobrücke daneben. Für uns sind die Spuren Richtung Festland reserviert. Der Verkehr wird über die zwei rechten Spuren abgewickelt, getrennt von uns durch eine recht hohe Betonmauer.

 

 

Die 3850 m lange Autobrücke wurde 1933 von Benito Mussolini unter dem Namen Ponte Littorio eröffnet.  Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt sie ihren heutigen Namen „Ponte della Libertà“ („Freiheitsbrücke“) in Erinnerung an die Befreiung vom Faschismus.

Auch über der Straße hängt eine Oberleitung. Im Boden verläuft eine einzige Schiene: Die sogenannte Tram fährt hier auf Gummireifen und wird durch die Schiene geführt. Die Züge sind recht beliebt und meist überfüllt. Aber aus meiner Sicht eine Katastrophe: Sie wackeln mehr als jeder Bus und sind sehr laut. Wer es eilig hat, nimmt besser den Bus oder die Regionalzüge, welche auch im Fahrscheinverbund enthalten sind.

Für uns sind die vier Brückenkilometer mörderisch. Immer wieder legen Mitstreiter Gehpausen ein. Ich muntere mich auf, indem ich den Hochgeschwindigkeitszügen zuschaue, dem Frecciarossa vom staatlichen Bahnunternehmen Trenitalia und dem Italo von der privaten Konkurrenz. Ein österreichischer EC. Und ganz alte kleine Dieseltriewagen, die auf der Strecke nach Bassano del Grappa eingesetzt werden.

Ganz vorne rechts kann man eine Kurve der Brücke sehen, unser nächstes Ziel. Von hinten braust ein Krankenwagen heran. Platz machen ist hier einfach. Pünktlich bei km 35 dann der VP. Jetzt ist es bald vorbei. Der Straßenkilometer 425 der Padana Superiore wird angezeigt. Endlich geht es nach oben und dann durch eine lange Unterführung. Wir sind auf Tronchetto, wo sich die Parkhäuser für die Venedig-Besucher befinden. Die Grandi Navi, also die Kreuzfahrtschiffe, machen hier nicht mehr fest. Bürgerinitiativen konnten erreichen, dass die Schiffe nun in Fusino in Marghera anlegen müssen. Die Querung des Giudecca-Kanals direkt am Markusplatz vorbei ist nun verboten. Letztendlich sind die Kreuzfahrer sowieso die unbeliebtesten Touristen in Venedig, da sie zu Hunderten die schmalen Gassen bevölkern und der Stadt finanziell fast nichts einbringen. Gern gesehen sind hingegen die Übernachtungsgäste, gefolgt von den Tagestouristen, die ab Januar 2023 ein Eintrittsgeld zahlen müssen.

Wir halten uns am rechten Rand der Inselgruppe, wo es noch eine Autostraße gibt. Die alten Lagerhallen dienen nun der Universität von Venedig. Das lange Gebäude rechts ist das alte Kreuzfahrterminal. Heute ankert hier ein Flusskreuzfahrtschiff, das die Lagune befährt. Wie es aus seiner Heimat Holland hierher kam, konnte ich nicht herausfinden. Hochseetauglich kann es ja nicht sein.

Der VP kurz nach km 39: Jetzt beginnt das Sightseeing. Wie steht es in der Streckenbeschreibung: In Venedig läuft man auf großflächigen Bodenplatten. Stimmt, aber diese werden oft von Wellen überspült und sind daher recht ausgehöhlt und stolperanfällig. Also aufpassen. Dafür sind die Brückenquerungen einfach. Die Rampen der folgenden Brücken sind nun das ganze Jahr fest installiert und entsprechend stabil. Da kann man voll durchziehen. Bis wieder diese fiesen Bodenplatten kommen.

Der Canale della Giudecca rechts ist als ehemaliger Flussarm auch von großen Schiffen befahrbar. Die Verläufe der Flüsse kann man auf einem Satellitenbild gut erkennen. Auf den Brücken lohnt sich ein Blick nach links in die netten Seitenkanäle. Spannend auch immer die Querungen der Kellner von den Restaurants zu den Tischen im Außenbereich. Scheint immer gut zu gehen.

Das letzte Stück führt an einer Mauer entlang. Der Kanal ist mit Absperrband gesichert, Hier scheinen manchmal recht hohe Wellen hochzuschlagen und beim Überholen könnte man da schon ins Wasser rutschen. Links wäre die große Kirche Basilica di Santa Maria della Salute. Vor uns der markante Spitz des Zollgebäudes. Der enge Durchlass ist von einer Helferin gesichert. Normalerweise ist für Besucher hier nur ein Zurück auf der anderen Seite des dreieckigen Gebäudes. Das gilt nicht für uns: Eine große Pontonbrücke wurde extra für den Marathon aufgebaut. Es geht nach oben, da in Brückenmitte noch die Vaporetto-Boote in den Canal Grande einfahren, Hier heißt es genießen.

Am Landschaftspark Giardini Reali kommen wir vorbei. Nun ist die Touristenmenge sehr groß. Aber für uns Laufende ist alles perfekt abgesichert. Wir erreichen die Piazzetta San Marco, die den Markusplatz mit dem Kanal verbindet. Eine Schleife auf dem Markusplatz steht an. Also erst mal die wunderbare Platzanlage auskosten. Nach der Wende der Blick auf die fast 1000 Jahre alte Basilica San Marco, rechts der markante Glockenturm und links der Uhrturm Torre dell´Orologio. Am Dogenpalast entlang. Von der Brücke Ponte della Paglia hat man einen schönen Blick auf die Seufzerbrücke, die den Palast mit dem Gefängnis verbindet. Wer da hinüber geführt wurde, konnte ein letztes Mal das Meer sehen..

 

 

Nun reicht es mir allmählich, aber es fehlen noch ein paar Brücken. Die Riva degli Schiavoni wird breiter. Hier legen viele Schiffe an. Links einige Luxushotels. Kurz vor dem Ziel könnte man links den wunderschönen Eingang zum Arsenal sehen. Das Militärgebiet von Venedig. Und dann kommt noch eine Brücke, aber danach schon der Zielsprint auf der Riva dei Sette Martiri. Es ist geschafft.

Jetzt noch ein paar Fotos, aber ein Ordner macht mich in einem italienischen Wortschwall darauf aufmerksam, dass ich weitergehen soll. Ich bin aufmüpfig und frage: English? Deutsch? Francese? Nein, Fremdsprachen sind seine Sache nicht. „Solo dialetto.“ Leider komme ich nicht in den Genuss der Anweisungen in venezianischem Dialekt, da eine junge Pacerin die Aufmerksamkeit des Ordners benötigt.

Ich trolle mich. Rechts warten unsere Kleiderbeutel auf uns. Der Nachzielbereich liegt auf den Parkanlagen vor den Gebäuden der Biennale. Es gibt eine Tüte mit alkoholfreiem Bier, Wasser, Orange, Apfel und Gebäck. Ich muss mich erst mal hinlegen.

Großer Andrang herrscht bei den Massagen. Das Duschen in der schicken Turnhalle wurde anscheinend gestrichen, so ziehen wir einfach trockene Kleidung über und machen wir uns auf zu den Booten, die entlang der Laufstrecke in Richtung Tronchetto fahren. Wir sehen vereinzelten Teilnehmern zu, die nach weit über fünf Stunden  ins Ziel streben. Während der 15-minütigen Bootsfahrt kippen einige Passagiere um, erholen sich aber schnell wieder. An der Anlegestelle warten die Busse nach Mestre oder zum Start. Wir müssen leider stehen. Auf der 60 Minuten dauernden Fahrt wird mir so mulmig, dass ich um einen Sitzplatz bitten muss. So ein Bustransport bei coronabedingter Abschaltung der Klimaanlage ist schon hart.Dafür sehen wir noch einmal die ersten 23 Kilometer der Laufstrecke. Echt schön.

 

Für mich zählt der Venedig Marathon zu den schönsten der Welt.

 

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Ein paar Tipps zum Schluss:

  • Übernachten sollte man eher in Venedig oder Mestre. Dann muss man zwar früher aufstehen, um den Shuttlebus nach Stra zu erreichen, spart sich aber die anstrengende Rückfahrt.
  • Keine allzu neuen Schuhe verwenden, denn es kann außer Wellen auch Hochwasser geben. Der Lauf führt dann am Ende ein Stück weit durch Salzwasser, was dem Schuhwerk nicht allzu gut bekommt. Ein Trost: Das Ziel liegt immer im Trockenen.
  • Der Bilderdienst verlangt leider eine Anmeldung
  • Wer mehr Venedig erlaufen will: Unbedingt den Venice Night Trail mitmachen:
  •  https://www.trailrunning.de/laufberichte/special-event/venice-night-trail-venedig-bei-nacht/3350

 

 

 

 

 

 


 
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