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Laufberichte

Ich bin wieder da

06.07.14

Im Tunnel

 

Wie bei einem Landschaftslauf üblich, sind nur wenige Zuschauer an der Strecke. Vornehmlich in den Ortschaften und an den VS stehen ein paar Neugierige. Die feuern uns aber richtig an. Auf der Strecke sind mehrere Tunnels und Lawinenverbauungen zu durchlaufen.

In Neurur bei Km 9 ist die zweite VS erreicht. Noch sind wir im Schatten. Aber spätestens in Stillebach nach Km 10 hat uns die Sonne erreicht, es wird heiß. Jetzt müsste ungefähr der Start des HM und des Run & Fun Laufs (11,2 Km) in Wenns erfolgen, denke ich. Beide haben ihr Ziel auch am Sportzentrum in Imst. Organisatorisch haben die Veranstalter die drei Läufe gut im Griff. Es kommt zu keinen Überschneidungen. Mustergültig.  Das kenne ich auch anders.

Zum Angebot gehört auch ein Staffelmarathon. Wer den Marathon nicht allein laufen mag, kann ihn sich mit drei anderen Läufern teilen. In Piösmes laufen wir bei Km 13 an der ersten Staffelübergabestelle vorbei.

St. Leonhard, Hauptort des oberen Pitztales, wird passiert. Zu St. Leonhard gehören verwaltungsmäßig alle o.g. Weiler und Dörfer. Immer wieder laufen wir nun entlang der Pitze, auch Pitzbach genannt. Macht ein ganz nettes Getöse und hat sich stellenweise steil in das Tal eingeschnitten. Wir laufen auf gut ausgebauter Straße mal weniger, mal mehr steil weiter abwärts.

 

Internationale Läuferfeld 

 

Auch wenn es beim Marathon mit knapp über 200 Läufern ein überschaubares Teilnehmerfeld hat, der Lauf hat seine Stammkundschaft. Ich werde von vielen Läufern angesprochen. "Du warst doch schon im letzten Jahr dabei und hast fotografiert und einen Bericht geschrieben." Mit vielen Läufern komme ich ins Gespräch. Mit dabei sind natürlich neben vielen Deutschen eine größere Zahl an Läufern aus Ungarn und Italien. Dazu entdecke ich Klaus aus Dänemark, eine Läuferin kommt aus Alaska und eine aus Brasilien, wie ich im Gespräch feststelle. Ein Läufer kommt sogar vom fünften Kontinent aus Australien. Und alle sind guter Laune und erfreuen sich des großartigen Panoramas. Dieser Landschaftslauf verläuft zwar ausschließlich auf Asphalt, punktet aber mit toller Berglandschaft.

In Eggenstall ist Km 15 erreicht. An der nächsten VS  am Alpenhof lasse ich mir zur Freude aller Anwesenden Wasser über den Kopf schütten. Herrlich diese Abkühlung, für mich aber auch notwendig ob der Hitze. Einen Schnaps hätte ich hier auch haben können. Ich bleib aber lieber nüchtern.

Links fließt die Pitze und lockt mit kühlem Nass. Eine Brücke führt uns über den Bach, ein Tunnel nimmt uns wieder auf und spendet für kurze Zeit angenehme Kühle.

 

Halbzeit


Die Halbmarathonmarke wird überlaufen. Ich schaue auf meine Uhr. 1.55 Std., unter vier Stunden wäre drin heute. Aber es warten ja noch die Steigungen. Kurz nach HMm sind wir in Wiese. Hier sind die zweite Staffelwechselstelle und eine VS. Die Kinder an der VS haben ihren Spaß daran, mir das Wasser über den Kopf zu schütten. Alle möchten mitmachen.

Mit kühlem Kopf laufe ich auf die erste Steigung zu, die ist gleich nach Wiese bei Km 25. Es geht einige hundert Meter aufwärts. Die meisten Läufer gehen, ich schließe mich an. Körner sparen, ist meine Devise. Zumal man im Gehen kaum langsamer als im Laufen ist, sich dafür aber etwas erholen kann.

Oben ist Km 26 erreicht und wir werden in Schön, der Ort heißt wirklich so,  mit einer weiteren VS belohnt. Ein freundlicher Helfer schüttet mir das Wasser gleich aus einem Kübel über den Kopf. Wir dürfen wieder abwärts laufen. Aber nicht zu lange. Denn die zweite Gegensteigung wartet. Hinauf nach Wenns ist diese deutlich länger als die erste hinauf nach Schön. Und das in praller Sonne. Km 30 wird beim Anstieg passiert - gehend. Vorbei gehts am Pitz Park, wo es gestern die Pasta Party gab und die Halben und Run & Fun ihren Start hatten.

 

Letzter Staffelwechsel

 

Vor dem Gemeindezentrum von Wenns wird bei Km 31 eine Zeitmessmatte überlaufen und es hat hier die letzte Staffelwechselstelle und eine VS. Es folgt ein Abschnitt, der kaum Gefälle aufweist. Wir haben voll die  Sonne. Mentale Stärke ist hier gefragt. Stellenweise geht es ganz leicht hoch. Der Aufstieg liegt zwar im einstelligen Meterbereich, ist jedoch heute deutlich spürbar. Längst habe ich eine Zeit von unter 4 Std. aufgegeben. Wozu auch? Lieber aufrecht ankommen als auf dem Zahnfleisch ins Ziel schlürfen.

Der Ortsteil Bieracker wird durchlaufen. Ich freue mich auf eine Cola. Die bekomme ich in Arzl  bei Km 36,4. Leider ist dies die einzige Cola-Ladestation des Laufes. Hier besteht Optimierungspotential. Schon in Wenns hätte mir die Brause gut getan.

In Arzl ist Stimmung. Ein Sprecher heizt Läufern und Zuschauern ein. Noch einmal geht es leicht aufwärts. Es folgt ein steileres Stück endet an einer breiten Brücke, die uns in luftiger Höhe über den Inn führt. Rechts unter uns liegt der Bahnhof von Imst.

 

Letzte Höhenmeter - aufwärts

 

Am Ende der Brücke wartet ein Kreisverkehr. Mustergültig abgesichert werden wir hinab nach Imst, Ortsteil Brennbichl geleitet. Hier ist der tiefste Punkt der Strecke erreicht. 40 km sind geschafft.

Einige Höhenmeter sind noch zu meistern. Und die tun weh. Es geht zwar nur moderat aufwärts, ich bin jedoch ziemlich platt und gehe streckenweise. Damit bin ich nicht allein. Einige Läufer, die ihren Lauf schon beendet haben, kommen uns entgegen, die Finisher-Medaille um den Hals.

Schön ist die Anfeuerung auf den letzten Metern. Schwimmbadbesucher feuern die Läufer an. Nach 4.10 Std. ist diesmal für mich der Pitztaler Gletschermarathon zu Ende. Es hat wieder Spaß gemacht. Ich bekomme meine verdiente Medaille und gehe direkt auf den Stand mit dem bleifreien Lebensretter aus dem Münchner Norden zu. Im Schatten arbeite ich an der Beseitigung meines Flüssigkeitsdefizites und auch das ein und andere Stückchen Kuchen lasse ich mir schmecken.

Während der Siegerehrung fülle ich Flüssigkeitsdeports weiter auf. Auf den freien Eintritt im benachbarten Freischwimmbad Imst verzichte ich, aber mein kostenfreies Zielfoto hole ich mir noch ab, bevor ich den Heimweg antrete.

 

Fazit

 

Wieder einmal ein perfekter Lauf. Optimal organisiert vom Tourismusverband Pitztal. Das Abwärtslaufen hat wieder Spaß gemacht, auch mit Gegensteigungen. Absolut beeindruckendes Panorama. Der Lauf ist optimal mit einem Urlaub zu kombinieren. Für mich gilt auch nach dem zweiten Mal: Den Lauf kannst Du gerne wiederholen.

Die nächste Gelegenheit dazu ist am 5. Juli 2015.

 

Sieger:

 

Frauen

1. Gyongyi Nagy, H     3.05,13 Std.
2. Anna Kohns, D  3.20,43 Std.
3. Stefanie Teske, D     3.32,56 Std.

Männer

1. Andrea Rigo, I   2.35,50 Std.
2. Bernhard Schuster, A 2.47,05 Std.
3. Carsten Horn, D  2.47,19 Std.

 

12
 
 

Informationen: Gletschermarathon Pitztal
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