Der Äthiopier Chala Regasa und der Kenianer Bethwell Yegon führen am 21. April das Männer-Elitefeld des Vienna City Marathon (VCM) an. Beide haben fast idente Bestzeiten – Regasa lief 2:06:11 in Rotterdam 2023, Yegon 2:06:14 in Berlin 2021. Beide wollen beim VCM ihren ersten Marathonsieg feiern. Und beide freuen sich auf ein Wien-Comeback.
Während Yegon im Vorjahr beim Vienna City Marathon den zweiten Platz holte, war Regasa Teil des Pacemakerteams von Eliud Kipchoge bei dessen Marathon unter zwei Stunden im Jahr 2019.
Mit dem Kenianer Felix Kibitok (2:06:28, Halbmarathon-Bestzeit 59:08) und Samsom Amare aus Eritrea, der sein Marathondebüt 2023 in Abu Dhabi in 2:07:10 gewonnen hat und Neunter der Halbmarathon-WM 2023 war, sind weitere Siegläufer am Start, die auch das Potenzial für Zeiten im Bereich des Streckenrekords von 2:05:08 Stunden haben.
Das spitzensportliche „Orchester“ von Österreichs einzigem World Athletics Elite Label Rennen ist auf allen Positionen hervorragend besetzt. Mt Topathleten aus über 20 Ländern präsentiert sich das von Athletenkoordinator Mark Milde zusammengestellte Elitefeld so vielfältig wie nie. Mehrere Läufer wollen das Olympialimit von 2:08:10 Stunden für Paris angreifen. Zudem ist der VCM zum zweiten Mal in Folge Gastgeber für die nationalen Marathon-Meisterschaften von Ungarn. Rund 40 der besten Athlet*innen aus dem Nachbarland kommen nach Wien, um ihre Champions zu ermitteln.
Gemeinsam mit der hochklassigen Frauenspitze um das Eritrea-Duo Nazret Weldu & Dolshi Tesfu, der spannenden österreichischen Besetzung mit den Rekordhaltern Julia Mayer und Peter Herzog sowie Mario Bauernfeind, dem Jahresschnellsten 2023, und insgesamt über 40.000 angemeldeten Läufer*innen in allen Bewerben des VCM-Wochenendes können sich die Teilnehmer*innen und Fans auf ein spektakuläres Laufsport-Festival freuen.
Die Bewerbe Marathon, Wiener Städtische Halbmarathon und Powerade Staffelmarathon, die am Sonntag, 21. April stattfinden, sind bereits ausgebucht.
Eine Anmeldung ist auf www.vienna-marathon.com vorerst weiterhin möglich für die Läufe am Samstag, 20. April, solange Startplätze vorhanden sind: den Vienna 5K - dem 5-km-Lauf auf der Ringstraße um die Innenstadt, die VCM-Kinderläufe The Daily Mile 800 & 1600 sowie für den Coca-Cola Inclusion Run.
Bethwell Yegon lief im Vorjahr beim Vienna City Marathon in 2:06:57 Stunden auf den zweiten Platz hinter Streckenrekordler Samwel Mailu (2:05:08). Yegon erzielte dabei die fünfbeste Zeit der VCM-Geschichte. "Ich freue mich darauf, nach Wien zurückzukehren. Mein Ziel ist es, um den Sieg zu kämpfen und jedenfalls einen Platz am Podium zu erreichen", sagt Regasa.
Schneller als in Wien ist der 31-Jährige nur in Berlin 2021 gelaufen, wo er zur Hälfte des Rennens noch weit hinter der Spitzengruppe lag. Am Ende schaffte er es mit 2:06:14 auf den zweiten Platz und überholte bei seiner Aufholjagd sogar Lauflegende Kenenisa Bekele. Beim VCM zählt er zur ersten Reihe der Sieganwärter – gleichauf mit Chala Regasa.
Der 26-jährige Äthiopier Regasa lief bei seinem Marathondebüt in Rotterdam 2023 auf Anhieb 2:06:11 Stunden und holte Rang fünf. Der VCM wird sein zweiter Marathon. Regasa hat großes Potenzial, bringt er doch eine beachtliche Bandbreite an Topleistungen mit. Im Halbmarathon hat er 59:10 Minuten als Bestzeit (Barcelona 2022), im 10-km-Straßenlauf schaffte er 27:23 Minuten. Auch auf der Bahn erzielte er mit 13:06,98 Minuten über 5.000 m sowie 3:34,57 Minuten über 1.500 m starke Zeiten.
Regasa kennt Wien und Teile der VCM-Strecke vom Weltereignis des ersten Marathons unter zwei Stunden. 2019 trug er als einer der Pacemaker für Eliud Kipchoge bei der INEOS 1:59 Challenge zum Erfolg bei. Innerhalb der wechselnden Tempomachergruppen lief Regasa sowohl in der Startformation auf der Reichsbrücke wie auch im finalen Abschnitt, als auf der Prater Hauptallee die Zeit von 1:59:40,2 Stunden bejubelt wurde.
Beim VCM vertritt Regasa als einziger Athlet die große Laufnation Äthiopien. Mit Läufern aus über 20 Ländern ist das VCM-Spitzenfeld so vielfältig und bunt wie nie. Teilnehmer kommen u.a. aus Indien, Brasilien, Peru, Tanzania, Portugal, Dänemark, Kolumbien und Mexiko. Das größte Team stellt auch diesmal Kenia. Neben den Co-Favoriten Bethwell Yegon und Felix Kibitok sind mehrere Kandidaten auf eine Top-Platzierung darunter. Allen voran Albert Kangogo (2:07:48) und Leonard Barsoton (2:09:06), die beide bereits mehrere 59-Minuten-Halbmarathons in den Beinen haben. Bernard Muia (2:09:17) kommt als Sieger des München Marathons 2023 an den Start.
Der VCM wird auch zum Schauplatz für die Jagd auf Olympiatickets. Mehrere Athleten streben das direkte Qualifikationslimit von 2:08:10 Stunden an. Darunter Lahsene Bouchikhi aus Belgien, der mit 2:08:36 beim Valencia Marathon 2023 bereits nahe an der Traummarke dran war. Ebenso Daniel Paulus, der nationale Rekordhalter von Namibia. Bei seinem Marathondebüt in Daegu, Südkorea, im April 2023 erzielte er 2:08:40.
Hoffnungen auf einen Olympiastart gibt es auch bei Juan Pacheco aus Mexiko. Seine Bestzeit von 2:09:45 stammt vom Valencia Marathon 2020. Im gleichen Jahr konnte er bei der Halbmarathon-WM seinen persönlichen Rekord von 61:20 Minuten erzielen. Den Olympiamarathon 2021 beendete er wenig zufriedenstellend in 2:23:41 auf Rang 64. Er will eine weitere Chance, um es in Paris besser zu machen.
Chancen für Läufer mit wenig oder keiner internationalen Erfahrung bietet auch bei den Männern das OPEC Fund Rookie Team. Die Kenianer Raymond Komen, der in Kenia einen Marathon in 2:18:21 gelaufen ist, und Marathondebütant Edmon Rono werden zum ersten Mal außerhalb ihres Heimatlandes bei einem Rennen starten.
Ein dichtes Feld von über 30 Läufern mit Bestzeiten von 2:15 Stunden oder schneller verspricht ein attraktives Rennen für die Fans und ein starkes Umfeld für die österreichischen Topläufer Peter Herzog und Mario Bauernfeind. Der Deutsche Erik Hille will seine Zeit von 2:14:18 verbessern und mit der österreichischen Spitze gemeinsame Sache machen. Tiidrek Nurme aus Estland mit Bestzeit 2:10:02 und Daviti Kharazushvili aus Georgien mit 2:11:30 kommen als weitere starke europäische Läufer an den Start. Levente Szemeri führt mit Bestzeit 2:15:32 das Feld der ungarischen Meisterschaften an. Er holte vor einem Jahr bereits den zwölften Platz beim VCM und kam bei den Weltmeisterschaften in Budapest auf den respektablen 39. Rang.