Vorjahreszweite Caroline Chepkwony fordert Siegerin Anna Hahner. Schweizer Lauf-Ass Maja Neuenschwander und Comeback der zweifachen VCM-Siegerin Fate Tola versprechen Hochspannung im Frauenfeld des Vienna City Marathon.
Beide regierenden VCM-Sieger - Anna Hahner und Getu Feleke - sowie drei der stärksten Österreicher - Christian Pflügl, Roman Weger und Simon Lechleitner - haben ihre Starts beim Vienna City Marathon bereits fixiert. Mehrere Neuverpflichtungen bringen jetzt Hochspannung ins Elitefeld der Frauen.
Bei den Frauen kommt es zur Neuauflage des dramatischen Duells vom Vorjahr. Caroline Chepkwony, die Zweite des VCM 2014, tritt am 12. April erneut in Wien an. Die 30-jährige Kenianerin hatte letztes Jahr mit deutlichem Vorsprung geführt, war aber aus gesundheitlichen Gründen mit ihren Kräften am Ende. Den Sieg vor Augen ist sie kurz vor dem Ziel von Anna Hahner überholt worden. Diesmal will Chepkwony ihre ganze Stärke zeigen und im Finish jubeln. Ihre Marathonbestzeit von 2:27:27 Stunden (Lubljana 2013) ist mittlerweile langsamer als jene von Anna Hahner, die sich im Herbst in Berlin auf 2:26:44 Stunden verbessert hatte. Mit ihrer starken Halbmarathon-Bestzeit von 68:36 Minuten hat Chepkwony aber das Potenzial zu einer deutlichen Steigerung.
Europa ist beim VCM 2015 stark vertreten, nicht nur durch das Jahresthema „We Are Europe“ und die Titelverteidigerin Anna Hahner aus Deutschland. Mit Maja Neuenschwander kommt die derzeit stärkste Schweizer Langstreckenläuferin nach Wien. Im VCM-Feld kann sie weit vorne mitmischen. Die Olympiateilnehmerin von London hat bei den Europameisterschaften in Zürich 2014 mit dem neunten Platz ein hervorragendes Resultat erbracht. Ihre Bestzeit von 2:29:42 Stunden stammt aus Frankfurt 2013.
Derzeit läuft die 35-Jährige in Hochform. Mit 1:11:08 Stunden hat sie am 8. März in persönlicher Bestzeit den Halbmarathon in Den Haag gewonnen und dabei gleich auch Schweizer Rekorde über 15 und 20 Kilometer gebrochen. „Aktuell passt viel zusammen“, sagt sie hochzufrieden. In Wien soll die Marathonbestzeit fallen. „Ich habe mich jedes Jahr ein bisschen steigern können. Es sollte so weitergehen und ich hoffe, dass ich bei idealen Bedingungen in Richtung 2:28 oder 2:27 laufen kann.“
Der VCM stand schon länger auf der Wunschliste der Historikerin, die als Lehrerin gearbeitet hat und nun im Bundesamt für Sport halbtags als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig ist. „Der Gedanke, in Wien zu laufen, war schon länger im Kopf. Ich war noch nie in Wien und freue mich auf eine neue Stadt. Natürlich gibt es auch sportliche Argumente: ein Gold Label Race und eine sehr spannende Konkurrenz.“
Mehrere Siegläuferinnen muss man auf der Rechnung haben. Die zweifache VCM-Siegerin Fate Tola startet beim ersten Marathon nach Geburt ihrer Tochter vor 14 Monaten. 2011 und 2012 hat die in Deutschland lebende Äthiopierin beim VCM triumphiert. Ihre Bestzeit von 2:25:14 Stunden ist die Schnellste im Feld. Auch wenn sie nicht ganz in dieser Verfassung ist, wird Fate Tola zu beachten sein. Die Japanerin Noriku Higuchi, Champion beim Tokyo Marathon 2011 mit Bestzeit von 2:28:49, und die Kenianerin Esther Chemtai, Gewinnerin des Turin Marathons 2014 mit Bestzeit von 2:28:41, bringen läuferische Klasse und Siegerqualitäten mit für ein packendes Rennen am 12. April in Wien.