Jubiläen sind zwangsläufig dazu da, Rückschau zu halten. Mit der 10. Auflage des Sparkasse 3-Länder-Marathon am kommenden Wochenende haben rund 70.000 Menschen seit 2007 teilgenommen, darunter knapp 18.000 Kinder. Laufen bewegt im wahrsten Sinne des Wortes.
Als am 9. Oktober 2007 der Marathon-Start in Lindau erfolgte war es quasi eine „Neugeburt“ eines einmaligen Laufevents. Die Sparkasse Bregenz hatte sich 2006 nach dem definitiven Ende 2005 als Veranstalter und Hauptsponsor und somit als wichtiger Impulsgeber für die Region engagiert. Nun ist aus dieser „Rettung“ ein langfristiges Projekt geworden. Inklusive der diesjährigen Veranstaltung konnten rund 70.000 Menschen, darunter knapp 18.000 Kinder, zum Laufen bewegt werden. „Unserem Gründungsauftrag können wir wohl kaum besser als bei dieser Laufveranstaltung nachkommen.“, so Vorstandsvorsitzender Martin Jäger von der Sparkasse Bregenz.
Das Lauffieber hat von der Sparkasse Bregenz auf viele übergeschwappt. Viele der Partner und Sponsoren sind seit 2007 mit dabei. Diesen Rückhalt spüren wir aber auch bei den rund 700 freiwilligen Helfern – auch hier sind viele seit Beginn dabei. OK-Chef Robert Küng: „Ohne diese ehrenamtliche Tätigkeit wäre so ein Großevent nicht durchführbar. Vielen Dank dafür.“ Ein Dank gilt auch den Behörden, den Institutionen und natürlich den Strecken-Gemeinden Lindau, Lochau, Bregenz, Hard, Fußach, Höchst und St. Margrethen. „Laufen verbindet, über Grenzen hinweg – wir beweisen dies alle zusammen, Jahr für Jahr.“, so Robert Küng abschließend.
In diesem Jahr sind rund 6.500 Teilnehmer/innen aus 60 Nationen in Lindau am Start. Die größte Nation stellt Deutschland, gefolgt von Österreich und der Schweiz. In diesem Jahr sind auch über 120 Teilnehmer aus Island dabei. Frankreich, England, Luxemburg und die USA stellen ebenso schöne Teilnehmerfelder. Die Teilnehmer/innen aus den Ländern sorgen auch für sehr gut gebuchte Hotels in der Region.
Zum Jubiläum wird das neue Konzept, die Elite der Veranstalterländer Deutschland, Schweiz (inkl. Liechtenstein) und Österreich in den Vordergrund zu stellen, erstmals umgesetzt.
Ausschließlich Teilnehmer/innen aus bzw. mit Hauptwohnsitz aus den Veranstalterländer Deutschland, Schweiz (inkl. Liechtenstein) und Österreich können das Preisgeld mit nachhause nehmen. Zudem wird die Startzeit um 1 ½ Stunden nach vorne verlegt. „Der Marathon startet um 9.45 Uhr und somit bei angenehmen Lauf-Temperaturen auf 42 km.“ Halbmarathon und Viertelmarathon starten hingegen wie gehabt um 11.15 Uhr. Die neue Startzeit hat noch einen positiven Effekt: Das Ziel-Stadion in Bregenz wird auch bei den Marathon-Finishern um die 4-5 Stunden noch gut gefüllt sein und sie dürfen sich über einen frenetischen Empfang freuen.
Rennleiter Günter Ernst erwartet am Sonntag ein taktisches Rennen. Speziell bei den Herren sind viele Top-Läufer auf demselben Niveau am Start. „Gegen Ende hin wird sich dann zeigen, wer von den Jungs die größeren Reserven hat.“ Wenn es um die Favoriten-Rolle geht, so sind der Deutsche Oliver Hoffmann (2:23:59), der Italiener Gian Luca Borghese (2:25:15), der Schweizer David Schneider (2:28.54) sowie Fabian Anriss (SUI; 2:28:30) auf der Liste ganz oben. Aber mit etwas Glück können auch der Schweizer Christof Schefer und die Vorarlberger Peter Loacker, Harald Steger sowie Andreas Fuß eine Rolle spielen.
Bei den Damen setzt Ernst auf die Italienerin Ivana Iozzia. Die persönliche Bestleistung der 3fachen italienischen Marathonmeisterin liegt bei 2:34:07. Zudem ist mit Sandra Urach die Siegerin aus 2014 am Start. Die Vorarlbergerin erwartet Günter Ernst bei einer Zeit von 2:45:00 bis 2:49:00 im Ziel und ist somit auf einer „Lauerposition“. Auf 42.195 m kann viel passieren.
Die Marathonstrecke mit direktem Blick auf den Bodensee wird dieses Jahr noch um einige hundert Meter länger am Bodensee entlang führen. Die Organisatoren haben sich entschieden, die Strecke nach dem Passieren der Festspielbühne direkt durch das Bregenzer Strandbad zu führen. Somit bleibt der sonst in Anspruch genommene Radweg (beim Hallenbad) frei und kann als Retour-Strecke ins Zielstadion genutzt werden. Bisher führte der Weg genau gegenüber, außen um das Stadion herum. Der Viertelmarathon bleibt auf der gewohnten Strecke.
Diese Änderung ist praktischer und nützlicher Natur: Die Einsatzkräfte, im Speziellen das Rote Kreuz, mussten bisher immer die Laufstrecke mit den Einsatzfahrzeugen queren um vom Stützpunkt Zielstadion in Richtung Krankenhaus zu fahren. Dies hat sich mit der neuen Streckenführung erübrigt.
Der Sparkasse 3-Länder-Marathon wurde zum Jubiläum mit der Durchführung der Österreichischen Meisterschaften im Straßenlauf für Behindertensportler/innen betraut. Auf der Viertelmarathon-Strecke (10,9 km) und der eigens geschaffenen Kurzdistanz (5,9 km) gehen Sportler/innen mit unterschiedlichsten Handicaps an den Start. Um 10.00 Uhr starten die Sportler/innen von der Insel in Lindau auf die lange Strecke. Um 11 Uhr erfolgt der Start beim Seehotel am Kaiserstrand in Lochau für die Kurzdistanz.
Bei einem Marathon starten alle Teilnehmer zur gleichen Zeit in eine Richtung. Laufen eigentlich miteinander und dennoch gegeneinander. Mit Bepe Meilenstein, geborener Tiroler und im Hauptberuf Solotubist bei den Niederrheinischen Symphonikern, gibt es einen Teilnehmer, der wirklich gegen alle läuft. Er läuft umgekehrt. Der startet dort, wo die anderen ins Ziel kommen und beendet seinen Lauf, wo alle anderen gestartet sind. Eine Kunst-Performance, die es so bisher weltweit noch nicht gegeben hat. Und weil der Künstler auch Musiker ist, wird er den Lauf in einem Frack bestreiten und die entgegenkommenden Teilnehmer mit einem freundlichen „Hallo“ begrüßen.
Die Performance im Dreiländereck startet am Sonntag, dem 9. Oktober um 8.32 Uhr, im Casino-Stadion in Bregenz. Wann die genaue Ankunftszeit sein wird steht noch in den Sternen. Bepe Meilenstein hat bisher noch nie einen Marathon absolviert. Die 42.195 Meter der klassischen Marathon-Distanz werden für Meilenstein Grenzerfahrungen der besonderen Art werden. Für die „normalen“ Teilnehmer/innen wird diese Aktion mit Sicherheit ebenso eine gewisse Irritation auslösen.
Traditionell findet am Vortag des Sparkasse 3-Länder-Marathons der „Vorarlberg>>bewegt Kindermarathon“ im Casino-Stadion in Bregenz statt. Spaß an der Bewegung und das gemeinsame Erlebnis stehen hier klar im Vordergrund. Rund 3.000 Kinder werden zu diesem Anlass in Bregenz erwartet.
Auch in diesem Jahr findet die „Sport-Aktiv-Messe“ im Rahmen der größten Breitensportveranstaltung der Bodenseeregion, dem Sparkasse 3-Länder-Marathon, im Festspielhaus Bregenz statt. Sowohl die Startnummernausgabe als auch die Sennhof-Pastaparty finden im Rahmen der Messe statt. Darüber hinaus ist auch das Gesundheitssymposium zum Thema Bewegung und Sport, am 8. Oktober, im Festspielhaus situiert.
Die Messe öffnet bereits am Freitag, dem 7. Oktober, die Pforten. Alles was das Sportlerherz höher schlagen lässt, ist auf der Messe vertreten. Für kurz Entschlossene ist auch der Nachmeldeschalter für alle Läufe im Festspielhaus geöffnet. Bis einschließlich Sonntag, 9.30 Uhr, ist eine Nachmeldung möglich.
Wer seinen Kohlenhydratspeicher vor dem Lauf noch einmal wohlschmeckend und in geselliger Umgebung auffüllen möchte, ist bei der „Sennhof Pasta-Party“ genau richtig.
Läufer und Besucher sind herzlich eingeladen zum Schlemmen, Plaudern und Genießen.
Die Gesundheit ist für den Langstreckenläufer sein wichtigstes Gut. Stimmt diese nicht, so wird er auch auf der Marathonstrecke keine guten Leistungen bringen.
Das Gesundheitssymposium, am Samstag, dem 8. Oktober von 10 bis 17 Uhr, hat es sich zur Aufgabe gemacht, dem Läufer vielfältige Informationen zu geben, wie er seine Gesundheit schützen kann, um gesund über die Ziellinie zu laufen. Sieben Referenten konnte Organisator Markus Weber vom Diagnostikzentrum in diesem Jahr für das Symposium gewinnen.
Sowohl die Sport-Aktiv-Messe, als auch das Gesundheitssymposium sind bei freiem Eintritt zugänglich.
Der Sparkasse 3-Länder-Marathon bietet in Zusammenarbeit mit kommu.tv allen Daheimgebliebenen einen speziellen Service. Ab 10.30 Uhr startet der Live-Stream mit vielen Eindrücken vom Start und der Strecke und natürlich vom Ziel. Doch auch die Besucher im Stadion profitieren vom Live-Stream, da sämtliche Bilder auf einer LED-Wand zu sehen sind.