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"Hahners Nichtnominierung für Olympia eine Frechheit"

09.07.12
Quelle: Pressemitteilung

Stellungnahme des rhein-marathon Düsseldorf e.V. zur Nichtberücksichtigung der Marathonläuferin Anna Hahner  für die Olympischen Spiele 2012 in London

Die 22-jährige Marathonläuferin Anna Hahner (Run2Sky) lief am 29.04.2012 im Rahmen des METRO GROUP Marathon Düsseldorf als sechstplatzierte eine neue persönliche Bestzeit von 2:30:14 Stunden. Zur Erfüllung der vom Deutschen Leichtathletikverband (DLV) festgelegten Norm für die Olympischen Spiele 2012 in London von 2:30:00 Stunden fehlten ihr lediglich 14 Sekunden. Allerdings unterbot Anna Hahner die A-Norm des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF von 2:37:00 Stunden um fast sieben Minuten. Zum Vergleich: Die Siegeszeit von Ulrike Maisch bei den Europameisterschaften 2006 in Göteborg betrug 2:30:01 Stunden.

Am 04.07.2012 teilte der DLV in einer Pressemitteilung mit, dass der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) den Nominierungsvorschlägen des DLV für insgesamt 75 Athletinnen und Athleten vollständig gefolgt sei. Unter diesen 75 Aktiven befinden sich zwei Werfer und eine Springerin, die in diesem Jahr weder die vom DLV festgesetzte Norm, noch die A-Norm der IAAF erfüllt haben. Anna Hahner wurde vom DLV nicht zur Nominierung vorgeschlagen.

Der METRO GROUP Marathon Düsseldorf möchte auf diese Weise auf die offensichtliche Ungleichbehandlung der Disziplinbereiche innerhalb der Deutschen Leichtathletik durch den DLV aufmerksam machen. Die Nichtnominierung von Anna Hahner treibt diese Ungleichbehandlung nun auf die Spitze. Bereits die Festsetzung der Normen weit unter die A-Norm der IAAF stellt eine eindeutige Benachteiligung für die Marathonläufer dar. Für die Olympischen Spiele verlangt die A-Norm der IAAF für die Männer 2:15:00 Stunden und für die Frauen 2:37:00 Stunden. Der DLV fordert 2:12:00 Stunden bzw. 2:30:00 Stunden. In keiner anderen Disziplin in der deutschen Leichtathletik mit Ausnahme des 50-Km-Gehens der Männer werden Normen derart weit unter der IAAF-Norm festgelegt. „Wenn dann in anderen Disziplinen noch nicht einmal die IAAF-Norm erfüllt werden muss, ist dies eine Frechheit nicht nur gegenüber Anna Hahner und ihrem Betreuerteam, sondern auch denjenigen deutschen Marathonveranstaltern, welche in den letzten Jahren mit einem enormen Aufwand den deutschen Marathonläuferinnen und –läufern optimale Bedingungen zur Normerreichung geschaffen haben“, erklärt Jan Henning Winschermann, Race Director des METRO GROUP Marathon Düsseldorf. Diese Kritik richtet sich ausdrücklich nicht gegen die jetzt nominierten Sportlerinnen und Sportler, die sich ihre Teilnahme in London hart erarbeitet und auch verdient haben.

Jan Hennning Winschermann ist sich mit vielen Kollegen der Veranstalterorganisation „German Road Races“ einig: „Hier findet eine systematische Benachteiligung des Straßenlaufs zugunsten anderer Disziplinbereiche statt. Der DLV nimmt jährlich enorme Beträge aus der obligatorischen Verbandsabgabe bei Straßen- und Volksläufen ein und subventioniert damit die kostspielige Förderung anderer Disziplinen, statt durch eine systematische Unterstützung von Lauftalenten neue sportliche Aushängeschilder für die riesige nationale Laufszene zu entwickeln“. Das gesamte Verfahren rund um die Normen und Nominierungen im Straßenlauf zeigt deutlich die Ignoranz der verantwortlichen Personen im DLV gegenüber diesem Disziplinbereich. Angesichts dieser Entwicklung wird der METRO GROUP Marathon Düsseldorf die Fortführung seiner in den vergangenen Jahren erfolgten Unterstützung sowie die künftige Zusammenarbeit mit dem Deutschen Leichtathletikverband auf den Prüfstand stellen.

 

 

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