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Laufberichte

Ausgelassenes Jubiläums-Marathonfest

29.04.12

2003 konnte die Landeshauptstadt Düsseldorf es nicht länger auf sich sitzen lassen, dass man keine hochwertige Marathonveranstaltung vorzeigen konnte. Also beschloss man damals, auch hier auf den Marathonzug aufzuspringen. Angeregt durch den Erfolg der Rivalen aus Köln wollte man gleich von Beginn an lieber „klotzen statt kleckern“.

Die Qualität der Veranstaltung sprach es sich schnell herum, und so wurden schnell viele Läuferinnen und Läufer, auch aus den In- und Ausland, angelockt. Durch die gute Anbindung an den Flughafen ist der Marathon sogar auch für Läufer aus Übersee interessant. Läufer aus 76 Nationen waren im letzten Jahr dabei.

Nun kann man in diesem Jahr also schon auf 10 erfolgreiche Jahre zurückblicken. Ein Jubiläum, welches sich sehen lassen kann, denn viele (auch namhafte) Veranstaltungen sind in diesen Jahren auch wieder in der Versenkung verschwunden.

Mit dem Frühjahrstermin hat man es in Düsseldorf nicht leicht, sind doch so früh im Jahr noch viele Läufer in der Vorbereitungsphase. Deshalb bietet man für diese Läufer auch die Möglichkeit für einen Staffellauf. 4 Läufer teilen sich hier die Marathonstrecke und die Nachfrage ist riesig. Die Zahl der Staffeln wurde auf 2350 aufgestockt und auch diese waren bereits im Januar ausgebucht.  Neben der kostenfreien  Möglichkeit 4,2 Kilometer für Kids und Jugendliche zwischen 8 und 17 Jahren zu laufen, kann die Marathonstrecke auch per Einrad oder Handbike bewältigt werden. So kommt man dann auf Teilnehmerzahlen von insgesamt 14.000, darunter fast 4.000 Marathonläufer.

Bereits am Samstag fahre ich zur Startunterlagenausgabe in den Rheinterrassen  am Josef-Beuys-Ufer. Hier findet auch gleichzeitig die Marathon-EXPO statt, eine Laufmesse  bei der die neuesten Produkte der Sport- und Marathonszene präsentiert werden. Zuerst hole ich meine Startunterlagen ab und  erhalte neben meiner Startnummer mit integrierten Zeitmesschip auch einen Rucksack – neudeutsch One-Shoulder-Bag – für die morgige Kleideraufbewahrung. Je nach Anmeldedatum liegen die Startgebühren  zwischen  45 und 70 Euro.

Natürlich schaue ich mich noch auf der Messe um und entdecke schon die Repräsentanten für den Marathon in Duisburg und Essen. Am Baldeneysee feiert man mit der 50sten Auflage im Oktober ein einmaliges Jubiläum in Deutschland. Da muss ich auch dabei sein. Bei der Laufausrüstung suche ich noch nach Schnäppchen und werde natürlich auch bald fündig.

Anschließend gehe ich noch am Rhein entlang Richtung Altstadt und sehe schon bald die kleine Zeltstadt, wo morgen die Kleiderabgabe und Zielverpflegung stattfinden wird. Start- und Zielbereich liegen nur etwa 600 Meter auseinander. Wenn man rechtzeitig anreist, dürfte es also keine Probleme geben.

Am nächsten Morgen mache ich mich dann mit Inge und Christiane rechtzeitig auf den Weg. Die Innenstadt ist schon frühzeitig abgesperrt, aber ich finde noch einen Parkplatz in der Nähe des Ehrenhofs. Von hier aus erreiche ich bequem die Laufstrecke und habe bald die Altstadt erreicht. Schnell kann ich meinen Rucksack abgegeben und dann gemütlich zum Startbereich bummeln. Hier geht es schon hektisch zu, denn gleich werden die Schülerläufe gestartet.

Um 8:45 geht es auch für die Einradfahrer und Handbiker los und danach müssen wir uns schon bereit machen. Ich treffe noch Peter, der heute nach langer Verletzungspause seinen fünfzigsten Marathonlauf feiern will. Er ist mit 10 Teilnahmen einer der Jubilare heute. Wer bisher an allen zehn Veranstaltungen teilgenommen hat, kommt in einen Jubiläumsclub und kann damit einige Privilegien genießen. So erhält man eine Wunschstartnummer auf Lebenszeit. Heute sind für sie die Startnummern mit Gold unterlegt. Für diese Jubilare gibt es auch einen gesonderten Physio- und Kleiderabgabebereich. Treue wird also auch hier honoriert.

Die Startblöcke sind hier nach den angepeilten Zielzeiten unterteilt. Nach dem Motto „Wer teilt, gewinnt“ kann man seine nicht mehr benötigte Laufkleidung in großen Einkaufswagen deponieren und so noch gleich ein gutes Werk tun.

Das Wetter ist heute bei bedecktem Himmel mit 18 Grad ideal. Gestern sah es noch mit 27 Grad ungünstig aus.

Um 9 Uhr erfolgt dann der Startschuss und 3000 Marathonläufer setzen sich in Bewegung. Bei einem so großen Feld dauert es natürlich seine Zeit, bis alle die Startlinie überquert haben. Das  ist jedoch mit dem Zeitmess-Chip kein Problem, denn der hält automatisch die Nettozeit fest. Gut finde ich es, dass die Staffelläufer erst um 9:50 Uhr starten werden. Dadurch entsteht hier keine unnötige Hektik.

Die breite Rheinuferstraße bietet genug Platz für das große Läuferfeld und wir laufen nun an den Rheinterrassen vorbei Richtung Messe. Bald schließt Peer zu mir auf und wir können uns wieder angenehm unterhalten. Er erzählt mir von seinem letzten Erlebnis beim Mt. Everest Treppenmarathon in Radebeul. Auf 100 Runden kann man 8741 Höhenmeter schaffen. Was es nicht alles gibt.

Bei Kilometer 4 biegen wir Richtung Nordpark ab. Nachdem wir diesen umrundet haben, treffen wir auf die erste Erfrischungsstelle. Insgesamt gibt es 9 Erfrischungsstellen mit Wasser und Isogetränken, sowie die Möglichkeit den mitgeführten Schwamm zu tauchen. Zusätzlich sind aber auch noch 8 Verpflegungsstellen mit Wasser, Cola, Isogetränken, Bananen und Gel eingerichtet. Somit findet man praktisch alle 2,5 Kilometer die Möglichkeit, sich zu versorgen.

Vorbildlich finde ich auch, dass  alle 1000  Meter eine medizinische Versorgungsstelle eingerichtet ist. So etwas ist leider nicht überall üblich. Auch an die Diabetiker hat man gedacht und zwei spezielle Versorgungsstellen für sie eingerichtet.

Über die Cecilienallee geht es nun wieder zurück und schon bald sehen wir das Startfeld der Staffelläufer. Dank unseres Vorsprungs werden sie aber erst spät im Marathonfeld auftauchen. Kurz vor der Oberkasselerbrücke heizt uns eine Sambaband ein. Hier stehen besonders viele Zuschauer, da sie dort eine prima Aussicht auf den Rhein und das Läuferfeld haben. Auf der Gegenseite kommt nämlich schon bald die Spitze zurück und ist dann schon 8 Kilometer weiter. Neben den afrikanischen Läufern kämpft hier auch Jan Fitschen um die Olympianorm von 2:12:00. Leider gibt er nach der Halbmarathonmarke auf.

Für uns geht es jetzt auf einer großen Schleife durch die Ortsteile Nieder-  und Oberkassel. Auch hier stehen viele Zuschauer und verbreiten mit zahlreichen Musikgruppen eine ausgelassene Stimmung. Insgesamt sind geschätzte 400.000 Zuschauer dabei. Für viele ist wohl bereits heute wieder Karneval und einige Läufer haben sich auch entsprechend verkleidet.  Insgesamt sind 12 Musikgruppen an 16 Punkten im Einsatz und sorgen bei Läufern und Zuschauern immer wieder für gute Laune an der Strecke. Jetzt bei Kilometer 13 verbreitet die Gruppe Sambazillus wieder südamerikanisches Flair.

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Informationen: Uniper Düsseldorf Marathon
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