Vier Wochen vor dem Startschuss des BMW Frankfurt Marathon hat der Sportliche Leiter Christoph Kopp das komplette internationale Elitefeld der Frauen bekannt gegeben. „Zum 30. Geburtstag ist es uns gelungen, das bislang stärkste Feld in der langen Geschichte der Premium-Veranstaltung zusammenzustellen“, sagt Kopp. Insgesamt zehn Topläuferinnen mit Bestzeiten unter 2:30 Stunden werden am 30. Oktober um 10 Uhr vor dem Messeturm an der Startlinie stehen. Und nach Lage der Dinge dürfte es dabei zum ewig jungen Duell zwischen Kenia und Äthiopien kommen.
Herausgefordert werden die schnellen Afrikanerinnen von europäischen Eliteläuferinnen. Unter anderen von der 32-maligen deutschen Meisterin Sabrina Mockenhaupt (Bestzeit 2:26:21), der Britin Liz Yelling (2:28:33), der Ungarin Aniko Kalovics (2:29:04) sowie Kirsten Melkevik aus Norwegen (2:29:12). Wie die 2008er-Frankfurt-Siegerin Mockenhaupt werden auch Susanne Hahn (2:29:26) und die österreichische Staatsrekordhalterin Andrea Mayr (2:30:43) auf die Jagd nach der Olympianorm für London 2012 gehen.
Angeführt werden die Topathletinnen von der 19-jährigen Merima Mohammed aus Äthiopien. In 2:23:06 Stunden gewann sie im Vorjahr den Toronto-Marathon, in diesem Jahr hat Mohammed zwei Marathonwettkämpfe absolviert. In Mumbai wurde sie Zweite (2:26:57), das Mai-Hitzerennen von Düsseldorf gewann sie in 2:28:15 Stunden. Mit Agnes Kiprop aus Kenia kehrt am 30. Oktober eine frühere Frankfurt-Siegerin zurück in die Mainmetropole. Die 32-Jährige hatte im Jahr 2009 in 2:26:57 Stunden triumphiert, im Vorjahr wurde sie Dritte in persönlicher Bestzeit (2:24:07). Bei ihrem dritten BMW Frankfurt Marathon in Folge stehen zwei Zielsetzungen ganz klar im Vordergrund: der Sieg und ein neuer persönlicher Rekord unter 2:24 Stunden. Ihre sehr gute Form hat Kiprop bereits im Frühjahr als Zweite des Paris-Marathons (2:24:43) dokumentiert.
Mamitu Daska ist nur unwesentlich langsamer, die Bestzeit der 27-jährigen Äthiopierin liegt bei 2:24:19 Stunden. Gelaufen im Januar 2010 als Siegerin des Dubai-Marathons. In diesem Jahr gewann Daska bereits den Houston-Marathon (2:26:33). Dritte Sieganwärterin aus Äthiopien ist Fate Tola. Die 23-Jährige hatte sich im April als Überraschungssiegerin beim Wien-Marathon (2:26:21) sehr gut in Szene gesetzt. Trainiert wird sie von Alexander Mikitenko, dem Ehemann und Coach von Irina Mikitenko.
„Drei ganz schnelle Frauen aus Äthiopien gegen die Kenianerin Kiprop - das ist eine herausragende Konstellation“, sagt Renndirektor Jo Schindler. Einen äthiopischen Sieg gab es beim ältesten deutschen Stadtmarathon noch nie - weder bei den Frauen noch bei Männern. Aber bereits fünf Mal holten sich kenianische Läuferinnen den Sieg. Den Anfang machte Angelina Kanana 1998, es folgten Esther Barmasai (1999, 2000), Kiprop (2009) und im Vorjahr Caroline Kilel mit neuem Streckenrekord (2:23:25).
Das hr fernsehen als TV-Medienpartner übertragt den BMW Frankfurt Marathon am 30. Oktober live von 10 bis 14 Uhr, zudem wird auf der Homepage hr-online.de ein Livestream angeboten, der weltweit abrufbar ist.