Mit fünf Läuferinnen, die Bestzeiten von unter 2:25 Stunden aufweisen, ist das Frauenfeld beim BERLIN-MARATHON hochklassig besetzt. Drei der fünf Läuferinnen kommen aus Äthiopien, zwei aus Kenia.
Angeführt wird das Berliner Weltklassefeld von der Kenianerin Gladys Cherono, der Berliner Siegerin von 2015. Sie gewann damals in der Weltklassezeit von 2:19:25 Stunden und kam bis auf 13 Sekunden an den inzwischen zwölf Jahre alten Streckenrekord der Japanerin Mizuki Noguchi heran (2:19:12). Die äthiopischen Mitfavoritinnen sind Amane Beriso (Zweite in Dubai 2016 in 2:20:48), Gulume Tollesa (Siegerin in Frankfurt 2015 mit 2:23:12) und Ruti Aga (Dritte in Berlin 2016 mit 2:24:41) sowie die Kenianerin Valary Aiyabei (Siegerin in Prag 2017 in 2:21:57), die alle vorne mitmischen wollen.
Gladys Cherono und Anna Hahner haben vor dem BERLIN-MARATHON eines gemeinsam: Sie wollen sich am Sonntag zurückmelden - allerdings in ganz unterschiedlichen Leistungsbereichen. Für die Kenianerin geht es um eine Zeit im Bereich der Weltspitze, für die Deutsche um ein national gutes Ergebnis und möglichst das Unterbieten der deutschen Norm für die Europameisterschaften 2018.
„Ich bin nach Berlin zurückgekommen, um meine Bestzeit anzugreifen“, sagt Gladys Cherono. Die 34-jährige Kenianerin gewann den BERLIN-MARATHON 2015 in 2:19:25 Stunden. Damit fehlten ihr damals nur 13 Sekunden zum Streckenrekord, den die japanische Olympiasiegerin Mizuki Noguchi 2005 mit 2:19:12 aufgestellt hatte. Cherono lief damals in Berlin die weltweit schnellste Marathonzeit auf einer rekordkonformen Strecke seit April 2012. Doch sie verpasste die mögliche Olympia-Qualifikation im Frühjahr 2016 aufgrund einer langwierigen Verletzung. „Ich konnte 2016 aufgrund eines Ermüdungsbruches keinen Marathon mehr laufen und hatte Angst, dass ich nie wieder eine Topform erreichen würde. Aber jetzt ist alles in Ordnung“, sagte Gladys Cherono.
Der BERLIN-MARATHON wird für Anna Hahner der erste Start über die 42,195 km nach Olympia 2016 und einer langen Verletzungspause aufgrund eines Sehnenanrisses, den sie sich während des Rennens in Rio zuzog. Bei den Spielen kam sie als 81. ins Ziel. „Vor dem Start am Sonntag spüre ich keinen Druck. Den Druck hatte ich in der Vorbereitungsphase, als es darum ging, überhaupt gesund und fit die Marathonvorbereitung zu schaffen“, sagte Anna Hahner. Erst seit Juli konnte sie wieder richtig trainieren, so dass für eine Topform einiges an Grundlage fehlen dürfte. „Ich werde jetzt hier nicht auf 2:25 Stunden anlaufen, aber die EM-Norm habe ich schon im Kopf“, sagte Anna Hahner. Die Europameisterschaften finden 2018 in Berlin statt, die Norm wurde auf 2:32:00 Stunden festgelegt. „Mein Ziel ist zunächst die Ziellinie. Wenn ich die gesund und lächelnd erreiche, dann wird sicher auch die Zeit stimmen“, sagte Anna Hahner.
Während Mona Stockhecke (LT Haspa Marathon Hamburg) kurzfristig aufgrund eines Infektes auf ihren Start verzichten musste, hat eine andere deutschsprachige Läuferin große Ambitionen: Maja Neuenschwander rannte in Berlin vor zwei Jahren mit 2:26:49 Stunden ihre Bestzeit. Die 37-jährige Schweizerin will diese am Sonntag unterbieten und hätte damit das EM-Ticket praktisch gebucht. „Wenn man in Berlin an den Start geht, muss man einfach die tollen Bedingungen nutzen und versuchen, eine Bestzeit zu erreichen“, sagte Maja Neuenschwander.
43.852 Läuferinnen und Läufer, 5.573 Inline Skater, 188 Handbiker und 49 Rollstuhlfahrer, über eine Million Zuschauer werden an der 42,195 km langen Strecke erwartet. Dazu kommen 10.051 Schüler, die beim mini-MARATHON-Läufer mitmachen. Beim Frühstückslauf am Samstag wird mit rund 11.000 Teilnehmern gerechnet, bei den Bambini-Läufen und dem Kids-Skating-Rennen (ebenfalls am Samstag) mit mehr als 1.500 Kindern. Der BERLIN-MARATHON ist eine der größten Sportveranstaltungen weltweit. Am Samstag und Sonntag sind in Berlin fast 70.000 Menschen sportlich aktiv. Er gehört zu den Abbott World Marathon Majors, der Vereinigung der sechs bedeutendsten Marathons weltweit (Tokio, London, Boston, Berlin, Chicago, New York).
Der Start des Läuferfeldes beim BERLIN-MARATHON findet um 9.15 Uhr statt, die Rennrollstuhlfahrer gehen um 8.45 Uhr auf die Strecke, die Handbiker um 8.58 Uhr.Die ARD berichtet live von 9.05 bis 12 Uhr, der rbb von 9.00 bis 14.00 Uhr. Das Weltbild wird von Veranstalter SCC EVENTS produziert.