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Laufberichte

Carnevale Napoli

15.02.15 Special Event
 


Il Vesuvio


Eine lange Straße führt uns nach Fuorigrotta. Nach Km 24 geht es vorbei am Wendepunkt kurz nach der Metro. Läufer sehe ich hier keine mehr. Bei Km 25 kommt eine weitere VS.

Durch Häuserschluchten nähern wir uns dem Tunnel "Galeria di Posillipo". Gut einen Km geht es durch den Tunnel. Auf der anderen Seite sind wir im eigentlichen Neapel. Es geht um einen Kreisverkehr zum nahe gelegenen Meer. Auch hier kommen uns Läufer entgegen. Der Kreis ist ein weiterer Wendepunkt der Marathonstrecke. Aber erst einmal müssen wir noch ins Herz der Stadt.

Und da liegt er nun endlich vor uns - der Vesuv. Auf seinem Gipfel ist noch Schnee zu sehen. Das hat schon was, am Meer entlang zu laufen mit dem Blick auf den Vulkan. Km 28 wird passiert. Noch ein Drittel liegt vor uns.

Wir nähern uns dem Ziel - um rechts daran vorbei zu laufen. Zur Rechten liegt das kleine Castel dell'Ovo vor uns, links der Via Partenope liegt Pizzofalcone. Bei Km 30 ist wieder eine VS. Inlineskater tummeln sich auf der abgesperrten Straße.

Wir nähern uns der Piazza Plebiscito. Vor der Piazza müssen wir einen Anstieg überwinden. Und das auf Kopfsteinpflaster. Nichts das einzige auf der Strecke.
Die der beeindruckenden Piazza Plebiscito zugewandte Seite des Königspalastes ist komplett eingehüllt. Nicht Christo ist hier am Werk, sondern einfache Bauarbeiter. Noch ein guter Zehner liegt vor uns.


Galeria Umberto I


Nach Verlassen der Piazza Plebiscito kommen wir an der markanten Galeria Umberto I vorbei. Hat schon was, dieser Einkaufstempel. Auch die Galeria ist wegen Bauarbeiten eingerüstet. Es geht hinab, rechts liegt das imposante Castel Nuovo.
An der Pizza Municipio wird schwer gebaut, der breite Einkaufsboulevard Corso Umberto I nimmt uns auf. Und nun wird die vierspurige Straße auch für uns Läufer vierspurig.

Ganz links geht es vorbei an unzähligen Geschäften bis zur Piazza Garibaldi vor dem Hauptbahnhof. Linker Hand liegt das berüchtigte Forcella Viertel. Hier lasse ich mich nachts lieber nicht in den kleinen verwinkelten Gassen blicken. Dann der erste Wendepunkt auf dem Corso Umberto I.

Mann,  ist das schräg. Aber irgendwie müssen ja die 42.195 Km gelaufen werden. Und in einem Moloch von Stadt wie Neapel den Verkehr wegen eines Marathons zu sperren, ist nicht so einfach. So halten sich die Sperrungen in Grenzen.


Noch einmal hoch


Zur Piazza Plebiscito ist es für mich heute schon eine kleine Quälerei. Ich bin noch nicht fit und mache nach dem Königspalast auf der Via Console angesichts des Panoramas mit Meer und Vesuv in der Sonne eine etwas längere Fotogehpause. Ich gebe es zu, ich habe eine leichte Motivationsdelle. Aber das  Panorama liefert ein perfektes Alibi.

Die breite Küstenstraße nimmt uns auf. Leider verlässt die Sonne uns schon bald wieder. Dann Km 40. Und wir müssen noch einmal am Ziel vorbei laufen. Diesmal links, was es auch nicht leichter macht.

Am Kreisverkehr vor dem Tunnel ist es nur noch weniger als einen Km zu laufen. Das Ende naht. Noch einmal um dem Kreisverkehr herum und wieder auf die Küstenstraße.

Und nun darf ich endlich durch den Zielbogen laufen. Arrivo! Hinter der Ziellinie erhalte ich die verdiente Medaille mit dem Vesuv als schönem Motiv und einen Verpflegungsbeutel.

Der angebotene warme Tee bringt mir meine Lebensgeister wieder. Wir holen unsere Kleiderbeutel, ziehen uns um und entern ein Taxi zum Hotel. Nach einer Dusche steht eine kleine Siesta an.

Bei Pizza und Aglianico betreiben wir erste Regenerationsmaßnahmen. Den Aglianico (Rot) können wir im Übrigen nicht nur zur Regeneration empfehlen. Er mundet auch zur Vorbereitung nicht schlecht.

 

Marathonsieger


Frauen
1. Maurizia Cunicp   Italien 3.00,01 Std.
2. Fabiola Desiderio  Italien 3.00,25 Std.
3. Romina D'Aura   Italien 3.00,49 Std.
Männer
1. Gianluca Piermatteo Italien 2.38,00 Std.
2. Gennaro Ciambriello  Italien 2.41,21 Std.
3. Francesco Bussano  Italien 2.44,17 Std.

 

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Tipps für Marathontouristen


Wie schon 2010 geschrieben gibt es in Neapel unzählige Museen, Kastelle, Kirchen, Paläste …

Hier nur die Tipps aus unserem Programm 2015:

Altstadt, ein Gewirr aus Gassen und Plätzen, Vorsicht: Nichts für Kontaktscheue. Zu empfehlen ist ein Gang durch die Via Tribunali. Aber Obacht vor Autos und Vespas. Vor allem letztere brausen durch die Gassen. Überall in der Altstadt gibt es kleine Läden. Besonders die vielen Bäckereien haben es uns angetan. Unsere Lieblingsbäckerei war gegenüber dem Eingang zur Unterwelt, der Sotteranea.

Katakomben. Die Catacombe San Gennaro befinden sich direkt neben der Basilika della Madre del Buon Consiglio an der Straße hinauf nach Capodimonte. Eine beeindruckende große Anlage aus der Zeit der ersten Christen. Weitere Katakomben  befinden sich etwas unterhalb neben der sehenswerten Kirche Santa Maria della Sanità, die Catacombe di San Gaudioso. Eintritt für beide zusammen 8,00 €.

Museo e Gallerie Nazionali di Capodimonte. Hoch oben über der Stadt liegt der von dem Bourbonenkönig Karl III. erbaute Palast mitsamt seinem prächtigen Park. Im Innern beherbergt der Palast die königliche Gemäldesammlung. Ein Salon zeigt prachtvolles Porzellan.

San Lorenzo Maggiore an der Piazza Gaetano/Via Tribunali 316. Unter der Kirche befinden sich Ausgrabungen aus den 50er Jahren einer römischen Ladenstraße mit Backstube und Weinkneipe.

Castel Sant'Elmo. Sternförmiges Kastell auf dem Vomerohügel. Unbedingt mit dem Aufzug auf die oberste Ebene fahren. Hier bietet sich ein phantastischer Blick über die Stadt und den Golf bis zum Vesuv und den Inseln Capri, Ischia und Procida.

Santa Chiara. In der Altstadt, Via Santa Chiara 49. Die große Kirche wurde 1943 bei einem Bombenangriff schwer zerstört. Sie beherbergt das größte Grab des Mittelalters, das von Robert von Anjou. Unser absoluter Tipp ist der Kreuzgang des Klosters hinter der Kirche. Hierin befindet sich ein Klostergarten. Das Chiostro delle Clarisse ist mit seinen gekachelten Sitzbänken, Zitrusbäumen und wunderschön bemalten Laubengängen eine Oase der Ruhe inmitten der hektischen Altstadt Neapels.

Capri im Golf von Neapel. 10 km2 große Insel mit mehr als 3 Mio Tagestouristen pro Jahr. Einfach ein Traum. An einem Tag gut zu besuchen: Villa Jovis mit tollem Blick vom Belvedere del Salto del Tiberio, 300m steil abfallende Felsenklippen; Arco Naturale, 60m aus dem Meer ragender Felsbogen. Via Krupp, steiler Weg hinunter zur Marina Piccola.

Oplontis bei Torre Annunziata. Hier stieß man 1964 auf ein luxuriöses römisches Wohnviertel. Zu besichtigen ist die Villa Pompea, der Gattin des berühmt berüchtigten Kaisers Nero. Eine im Vergleich zu Herculaneum und vor allem Pompeji  überschaubare Anlage.

Sorrento auf der Halbinsel Amalfi. Sehenswerte Steilküste mit prachtvollen Hotels an der Klippe. Steiler Weg hinunter zum Meer. Kleine Altstadt mit typischen Touristenläden absolut sauber. Ein angenehmer Gegensatz zum Dreck in Neapel.


Fazit:


Die Stadt Neapel und die Umgebung sind empfehlenswert. Der Marathon kann gut mit einem Urlaub verbunden werden.

Da es für uns auch nach mehreren Aufenthalten  immer noch was zu entdecken gibt, werden wir wiederkommen.  Arrivederci!
 

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