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Laufberichte

Die schönsten Bilder vom Schwarzwald-Marathon

10.10.10
Autor: Klaus Duwe

An manchen Wochenenden fällt die Entscheidung schwer, an diesem besonders. Mit dem Schwarzwaldmarathon und dem Marathon Rund um den Baldeneysee in Essen fallen die Termine gleich zweier Urgesteine zusammen. Dazu der in diesem Jahr wie ein Magnet wirkende Marathon in München, der Kaisermarathon im Rahmen der Tour de Tirol und  der Gardasee Marathon, den man wegen seiner Schönheit und perfekten Organisation gerne adoptieren würde.

Mir könnte es wurscht sein, ich kann diesmal sowieso nicht laufen. Oder besser gesagt, ich will nicht. Nach 5 ½ Einsätzen in Folge will ich dem medizinischen Rat folgen und die „Belastung in etwa dem Alter anpassen.“ Nächste Woche geht’s aber wieder rund.

Die m4y-Reporter haben ihre Wahl getroffen und mir die Entscheidung abgenommen. Ich fahre nach Bräunlingen und ich tu das mit dem größten Vergnügen. Bei der vielen Reiserei kommt die Heimat, der Schwarzwald, eines der schönsten Urlaubsgebiete im Lande, sowieso viel zu kurz. Schon die Anreise über Freiburg quer durch den Schwarzwald ist ein Erlebnis.

Irgendwie hat es Klaus Banka, selbst einmal regionale Marathongröße (PB 2:25), geschafft, den Schwarzwaldmarathon, der in seinen Anfangsjahren zu den größten Marathons überhaupt zählte, erfolgreich wiederzubeleben. Die jetzt erreichten 2300 Anmeldungen für alle Disziplinen (Marathon, Halbmarathon, 10 km, Walking, Kinder- und Jugendläufe) scheinen jedoch eine Grenze zu markieren, die man nicht wesentlich übertreffen kann. Auch in diesem Jahr wird die ersehnte 3000er Marke nicht erreicht. Die Zahlen liegen zwar permanent deutlich im Plus, am Schluss macht den Organisatoren aber das Wetter einen Strich durch die Rechnung: statt Goldener Oktober graue, feuchte Nebelsuppe – die Nachmeldungen bleiben deutlich unter den Erwartungen.

An der Strecke kann die Zurückhaltung der Läuferschar nicht liegen. Sie hält, was der Name verspricht. Schwarzwald pur. Ohne jedoch zu anstrengend zu sein. Die Wege sind bestens präpariert, die Steigungen halten sich in Grenzen und sind von einem Berglauf weit entfernt.

Die Organisation ist eingespielt und als perfekt zu bezeichnen. Unterwegs gibt es sogar erstaunlich zahlreich Zuschauer, in Unterbränd bei km 35 sogar richtig ausgelassene Stimmung. Und der Zieleinlauf auf rotem Teppich, mit Guggemusik und Moderation braucht sich hinter manch einem Citymarathon nicht zu verstecken.

Noch etwas macht den Schwarzwald Marathon sympathisch: Man gibt den regionalen Sportlern eine Chance und verzichtet auf die Verpflichtung von Profis. Auch bei den Zuschauern kommt dieses Konzept hervorragend an. Die Stimmung im Ziel ist nicht zu toppen, wenn unter den Platzierten ein Läufer aus dem Nachbarverein angekündigt wird.

Was soll es, wenn die schnellste Frau eine  3:19:17 läuft, wenn es sich dabei um Jacqueline Keller aus der benachbarten Schweiz handelt, die vor 23 (!!) Jahren hier zum ersten Mal  gewonnen hat? Die 48jährige hat bereits im Juni in Biel Geschichte geschrieben, als sie 27 Jahre nach ihrem ersten und bis dahin letzten Versuch, einen 100er zu finishen, knapp 7 Minuten hinter der Drittplatzieren nach 9:16 Stunden auf den vierten Platz rennt.

Bei den Männern ist Berglaufspezialist  Josef Beha (FC Unterkirnach) 2:37:28 erfolgreich. Er gewinnt knapp vom dem 45jährigen Hans-Jörg Dörr (2:37:46) und Moritz Blessing (2:42:51).

Marathonsieger

Männer

1 Beha, Josef (DEU)  FC Unterkirnach 02:37:27
2 Dörr, Hans-Jörg (DEU)  TV Hatzenbühl 02:37:46
3 Blessing, Moritz (DEU)  Power Team SV Lauffen 02:42:50

Frauen

1 Keller, Jacqueline (CHE)    03:19:17
2 Matt, Brigitte (DEU)  LG Hohenfels 03:25:11 
3 de Vack Reichel, Carol (DEU)  LG Baar 03:25:13

 

Informationen: Schwarzwald-Marathon
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