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Laufberichte

Die besten Bilder vom Marathon in Rom

20.03.11
Autor: Klaus Duwe

Alle Wege führen nach Rom. Jeder kennt den Spruch. 2011 ist er das Motto des 17. Maratona di Roma. Keiner weiß, woher die Redewendung kommt. Man erzählt sich, dass es im Alten Rom eine 7 m hohe Säule gab, die Ausgangspunkt von Wegen in alle Richtungen war, praktisch der Kilometer Null. Nicht weit von der Marathon-Ziellinie entfernt, im Foro Romano soll der „Milliarium Aureum“, der Goldene Meilenstein, gestanden haben, der auch auf der Medaille abgebildet ist.  

16.188 Anmeldungen aus 84 Ländern machen die Römer stolz. Rekord! und alles Marathonis. Rom ist ein waschechter Marathon. Kein Halbmarathon oder 10 km-Lauf schönt die Teilnehmerstatistik. Allerdings gibt es einen Fun Run über 4 km. Angeblich machen über 85.000 (!) Läuferinnen und Läufer dabei mit.

Jetzt mal ganz ehrlich: Wer hat nicht schon einmal die Nase gerümpft angesichts übergewichtiger, untrainierter und ungelenker Sportsfreunde auf diesen „Unterdistanzen“? Und wer hat sich mit seiner Marathon-Startnummer nicht schon mal als was Besseres gefühlt? Wer kennt nicht die manchmal spöttischen Kommentare selbsternannter Gurus über langsame Läufer und solche, für die eine halbe Stunde Laufen das äußerst Mögliche ist?

Für sie alle habe ich hier eine unglaubliche Geschichte.

Monique van der Vorst ist 26 Jahre alt, weder untrainiert noch ungelenk. Im Gegenteil. Sie ist äußerst sportlich. Trotzdem - eine Distanz von 4 km ist sie noch nie gelaufen. In Rom will sie es versuchen. Wie kommt’s?

Als 13jährige muss Monique zu einer Operation am Knöchel ins Krankenhaus. Nicht gerade Routine, aber auch nichts Schlimmes. Doch es kommt zu Komplikationen, die dramatisch enden. Das junge Mädchen ist querschnittgelähmt. Ein Schock. Das ganze Leben noch vor sich – und jetzt der Rollstuhl. Monique glaubt es nicht, sie ist überzeugt, irgendwann wieder gehen zu können und Tennis und Jockey zu spielen, was sie so liebt. 

Die Jahre vergehen, Monique hat sich mit dem Schicksal und ihrem Handicap arrangiert. An ein Leben ohne Rollstuhl glaubt sie nun selbst nicht mehr. Mit großem Ehrgeiz trainiert sie und wird die erfolgreichste Paralymics-Athletin der Niederlande. Bei den Spielen 2008 in Peking gewinnt sie zwei Silbermedaillen. Mit ihrem Handbike wird sie siebenmal Welt- und viermal Europameisterin. Sie hält den Marathon-Weltrekord (1:12:01 Stunden) und gewinnt 2009 als erste Para-Triathletin beim Ironman auf Hawaii. Dabei schwimmt sie 3,8 km, fährt 180 km mit dem Handbike und 42 km mit dem Rollstuhl.

Dann schlägt das Schicksal erneut zu. Sie hat einen schweren Unfall beim Training. Es geht ihr schlecht, sie hat Schmerzen im Rücken und kann sich kaum bewegen. Die Ärzte wissen keinen Rat. Sie denkt an die Paralympics  2012 in London, ihr nächstes großes Ziel. Hoffentlich werfen sie die Verletzungen nicht zu sehr zurück. Während sie noch hadert, glaubt sie auf einmal ihre Beine zu spüren und nimmt unkontrollierte Zuckungen wahr.

Das Wunder geschieht. Wahrscheinlich hat der Unfall die Blockade gelöst. Nach langer und harter Rehabilitation kann Monique wieder auf den eigenen Beinen stehen, sie kann gehen. „Ich fühle mich groß, ich kann den Menschen in die Augen sehen - ein tolles Gefühl“, schreibt sie auf ihrer Website. Dass sie nun an den Paralympics in London, wofür sie über 30 Stunden in der Woche trainiert hat,  nicht mehr teilnehmen kann, empfindet sie trotzdem als „hart“. Dafür hat sie neue Ziele definiert: Einen Marathon laufen und einen Ironman gewinnen. Die tapfere Niederländerin wird es schaffen.

Was geht in Monique vor, als sie vor dem Start Alessandro Zanardi trifft, den Ex-Formel1-Piloten, der bei einem Unfall beide Beine verlor. Sie beugt sich zu ihm herunter, lässt sich sein Sportgerät erklären. Sie leben jetzt in zwei verschiedenen Welten …

 

Alles über den 17. Marathon in Rom erzählt euch Wolfgang. Hier meine Bilder:

 

Marathon Village

 


Vor dem Start

 


Start / Piazza Venezia

 


Petersdom / Engelsburg

 


Piazza Navona

 


Spanische Treppe

 


Piazza Venezia

 


Ziel

 

 

Ergebnisse


Männer

1. Chumba Dixon Kiptolo KEN 2:08:45
2. Amda Siray Gena ETH 2:09:21
3. Dawitt Shami Abdulahi ETH 2:09:42

Frauen

1. Dado Tufa Firehiwot ETH 2:24:13
2. Tesema Goitetom Haftu ETH 2:26:21
3. Lema Kebebush Haile ETH 2:27:39

 

Informationen: Maratona di Roma
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