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Laufberichte

Runde Sache

31.03.07

Zum 15. Male "Rund um die Steinmühle"

 

Die historische "Steinmühle" ist das Kerngebäude und die Namensgeberin eines Schullandheimes, das am Rande von Marburgs Stadtteil Cappel gelegen ist. Die großzügige Anlage fungiert alljährlich - in den letzten Jahren meist Ende März/Anfang April - als Organisationszentrum der vom "Ultra Sport Club Marburg" ausgerichteten Laufveranstaltung "Rund um die Steinmühle".

 

Bei dieser werden üblicherweise ein Ultralauf (meist über 50 oder 60 km), ein Marathonlauf und eine "Kurzdistanz" (meist ein Halbmarathon- oder ein 30-km-Lauf) sowie Staffellauf-Wettbewerbe angeboten. In diesem Jahr wurde besagtes Laufspektakel (inzwischen die 15. Auflage) am Samstag, dem 31.03.2007, durchgeführt. Auch mein Lauffreund Werner Kerkenbusch aus Oberhausen hatte sich zu meiner großen Freude für eine Teilnahme entschieden. Seine Erlebnisse und Empfindungen fasste er in einem stimmungsvollen Bericht zusammen, den ich anstelle eigener Ausführungen mit Werners Einverständnis hier einfüge:

 

Eine runde Sache in Marburg

 

Mit dem Frühlingsanfang füllt sich auch wieder der Veranstaltungskalender der Marathonläufe. Allein für das Wochenende 31.03./01.04. konnte man zwischen 7 Veranstaltungen in Deutschland wählen.

 

Ich hatte mich für den Marathon in Marburg entschieden. Hier richtet der Ultra Sport Club bereits seit 15 Jahren - neben dem Nachtmarathon im Sommer - auch den Marathon „Rund um die Steinmühle“ im Frühjahr aus.

 

Neben dem Marathon wird auch ein Ultramarathon über 50 KM sowie ein Halbmarathon angeboten. Alle Strecken sind selbstverständlich nach IAAF-Regeln vermessen und bestenlistenfähig.

 

Als besonderen Service für die Läufer wird sogar die Möglichkeit angeboten, während des Laufes sich noch für die kürzere Distanz zu entscheiden und dann dort gewertet zu werden. Darüber hinaus findet auch noch gleichzeitig ein 6 x 5 KM Staffellauf statt. Gelaufen wird auf einem flachen, asphaltierten 10 KM Rundkurs im Ortsteil Cappel.

 

Somit bietet die Veranstaltung wirklich alles was ein Läuferherz begehren kann.

 

Bereits am Vortag war ich zusammen mit meinem Sohn Dennis angereist. Wir nahmen das kostenlose Übernachtungsangebot in der Sporthalle des Landschulheimes an. Das war für uns eine neue Erfahrung, welche wir aber nicht bereuten. So lernten wir doch gleich Willem Mütze aus den Niederlanden und Thorsten Mark aus Hammelburg kennen. Während Willem ein Laufveteran ist und selbst Marathonläufe organisiert, sollte es für Thorsten der vierte Start bei einem Marathon werden.

 

Am nächsten Morgen wurde uns vom Veranstalter noch ein gutes Frühstück zu moderaten Preisen geboten. Jetzt konnten wir auch die Ankunft der übrigen Läufer beobachten. Besonders herzlich begrüßte Willem seinen Lauffreund Bernhard Sesterheim. Erfreut stellten die beiden fest, dass sie auch am nächsten Tag schon wieder zusammen in Neustadt starten wollten. Wenn man den beiden zuhörte, kam man aus dem Staunen nicht mehr heraus und die Zeit verging wie im Fluge.

 

Bald traf ich auch Volker Berka, welcher mir durch seine schönen Laufberichte bekannt ist. Per E-Mail hatte mir dieser Laufveteran, mit fast 300 Marathon- und Ultraläufen, so manchen Tipp gegeben und mich durch sein Beispiel in Verletzungsphasen wieder aufgerichtet. Hier konnten wir uns nun endlich mal persönlich kennen lernen.

 

Im Hof des Landschulheimes sind auch der Start und das Ziel für alle Läufe. Wir hatten also nur kurze Wege zurückzulegen. Zum Start um 10 Uhr hatten sich schließlich 474 Läufer/innen versammelt. Alle Laufdistanzen starteten gemeinsam. So konnte ich sogar zusammen mit meinem Sohn Dennis starten. Er hatte sich für die Halbmarathondistanz entschieden und ging das Rennen natürlich entsprechend schneller an. Auf den breiten asphaltierten Radwegen war genügend Platz für alle und die Läuferschar zog sich schnell auseinander.

 

Immer mit Blick auf die Lahn und das Marburger Schloss ging es zuerst in Richtung Marburg, bevor wir dann die Lahn überquerten und wieder nach Cappel zurückliefen. Mit drei Verpflegungsstellen war die 10 KM Runde bestens ausgestattet. An jedem Stand wurde Wasser, Tee, Iso, Cola, Kekse und Bananen angeboten. Das Wetter spielte auch mit. Angenehme 15 Grad bei Sonnenschein und der Wind machte sich nur gelegentlich bemerkbar.

Auf einer kurzen Pendelstrecke konnte man dann immer die Gesichter der Mitläufer studieren.

 

So ein Rundkurs hat natürlich seine Vorteile für den Veranstalter und den Teilnehmer. Nach der ersten Runde kann man das weitere Streckenprofil einschätzen, und auch für die Zuschauer ist so ein Lauf viel interessanter zu beobachten.

 

Durch die Halbmarathon- und Staffelläufer besteht die Gefahr, dass man sich zu einem hohen Tempo verleiten lässt. Da aber jeder Kilometer ausgeschildert war, konnte ich das Tempo immer wieder kontrollieren und entsprechend anpassen.

 

Die Zeitnahme erfolgte übrigens elektronisch unter Verwendung des Bipchip, welcher in die Startnummer integriert ist.

 

In der dritten Runde wurde es dann deutlich ruhiger auf der Strecke, da die meisten der 239 Halbmarathonis nun bereits im Ziel waren. Unter ihnen war auch mein Sohn Dennis mit 1:46:53 zufrieden angekommen und konnte mich nun anfeuern und fotografieren. Die kleinen Steigungen an den Brücken über die Lahn oder die B3 wurden scheinbar etwas steiler und die Sonne wärmer. Dank der guten Verpflegung bestand aber nie die Gefahr, dass man in ernsthafte Schwierigkeiten geriet.

 

Nach der vierten Runde musste noch eine kleine Runde gelaufen werden, damit die 42,195 KM voll wurden. Dann konnte ich unter dem Beifall der Zuschauer und der freundlichen Moderation in 3:52:27 ins Ziel einlaufen.

Nach ausgiebiger Verpflegung gab es auch noch eine heiße Dusche und danach wurde das Kuchenbuffet geplündert. Hier treffen wir auch Thorsten wieder. Er hat seine bisherige Bestzeit um 10 Minuten verbessert und ist mit 3:05:26 zweiter in der Hauptklasse und sechster im Gesamteinlauf geworden. Auch die anderen sind alle gut ins Ziel gekommen und schon bald beginnt die Siegerehrung. Die Gesamtsieger erhalten Pokale und die ersten drei der Altersklassen Medaillen.

 

Sieger beim Marathonlauf wurde Lutz Geipert mit 2:51:38 bei den Männern und bei den Frauen Inge Raabe mit 3:13:01. Über 50 KM siegte Kai-Uwe Bodenstein in 3:27:12 und Simone Stöppler in 4:08:12. Beim Halbmarathon waren Hakim Ouahione mit 1:13:29 und Vilija Birbaleite in 1:28:59 vorne.

Als ich dann noch erfahre, dass ich bei meinem ersten Start in der Altersklasse M60 den ersten Platz belegt habe, ist die Freude natürlich riesig und der Marburger Marathon für mich eine wirklich runde Sache.

Bleibt nur noch die Frage offen, warum nicht mehr Läufer den Weg nach Marburg finden.

 

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Hier noch eine Zusammenstellung von Ergebnissen:

 

50-km-Lauf Frauen (9 Finisherinnen):

1. Simone Stöppler, SSC Hanau-Rodenbach, 4:08:12,0 Stunden
2. Antje Krause, USC Marburg, 4:15:24,9 Stunden
3. Anja Samse, Marathon Club Menden, 4:16:37,4 Stunden

 

50-km-Lauf Männer (60 Finisher):

1. Kai-Uwe Bodenstein, TSV Rönsahl, 3:27:12,1 Stunden
2. Ingo Tirnitz, Tritonen Mannheim, 3:39:17,4 Stunden
3. Volkmar Mühl, TV Gelnhausen, 3:39:45,4 Stunden

 

Marathonlauf Frauen (5 Finisherinnen):

1. Inge Raabe, Tura Remscheid-Süd, 3:13:01,6 Stunden
2. Andrea Bosky-Pfeiffer, Lohra, 3:43:03,7 Stunden
3. Karin Ziehn, SC Neuenstein, 4:05:33,2 Stunden

 

Marathonlauf Männer (59 Finisher):

1. Lutz Geipert, LG Haarlem Gießen, 2:51:38,5 Stunden
2. Edgar Morschhäuser, TV Mömlingen, 2:56:36,4 Stunden
3. Timo Dörig, TRI Team Sskc Aschaffenburg, 2:56:42,7 Stunden

 

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