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Laufberichte

Langsam chribelets bi mir

09.09.12

Untermalt wird diese meditative Ruhe noch von den einige hundert Meter entfernten Klängen der Alphornbläser. Ich bekomme eine Gänsehaut, der Abschnitt ist einzigartig. Diesen Traum genau zu beschreiben ist eigentlich nur schwer möglich, schaut euch die Bilder an, die vermitteln den besseren Eindruck. Bis und über die Eiger-Moräne kommt man nur im Gänsemarsch voran, aber wen kümmert’s? Doch, einen stört‘s. Trotz langsamsten Gehtempos handle ich mir noch einen dicken Rüffel ein. Einem Sportskamerad ist meine vermehrte Fototätigkeit ein Dorn im Auge. Ich lasse ihn gerne vorbeiziehen, er freut sich bestimmt über  seine um zwei Sekunden verbesserte Endzeit.

Die letzte Steigung führt uns über die Locherfluh (km 41). An der Engstelle haben sich wieder viele Zuschauer eingefunden. Auf einem Felsen werden uns Schoki, Traubenzucker und Trockenfrüchte als letzte Stärkung angeboten. Der Schlusskilometer führt am Fallboden-Speichersee vorbei und fast nur noch abwärts. Der künstlich angelegte See liefert im Winter das Wasser für die Schneekanonen an der Kleinen Scheidegg. Dann bin ich …leider im Ziel, des schönsten Bergmarathons der Welt. Was noch eine Weile bleibt, ist die grandiose Aufsicht auf die gewaltigen Drei und die Erinnerung an einen herrlichen Tag, an dem es aber auch überhaupt nichts auszusetzen gibt.

Bis man die Eindrücke verarbeitet und sein Gepäck abgeholt hat, kann man bereits an den Tafeln die ausgehängten Endzeiten begutachten. Am Ende fehlen mir ein paar Minuten auf meine ausgedruckte Zeitenvorgabe. Die liegen im Staub auf der Moräne und an den Steilwänden von Eiger, Mönch und Jungfrau.

An den Zeitentabellen treffe ich noch Christoph Geiger „The Legend“. Eifrig studiert er die Endzeiten seiner Mitkonkurrenten. Heute hat er mit seinen 5:10 h einem den Vortritt lassen müssen, was ihn, glaube ich schon etwas wurmt. Aber das hat er jetzt davon. Letztes Wochenende musste er ja beim UTMB teilnehmen und am Donnerstag wegen dessen Verkürzung noch einen Marathon als Training laufen. Aber er gehört auch zu den Doppelstartern. So hat er  morgen die Möglichkeit, die Sache wieder gerade zu rücken …in der M70 wohlgemerkt!

Bevor ihr lange sucht, natürlich hat er am Sonntag gewonnen. Ich muss mal zusammenzählen: 250 km, mindestens 10.000 Höhenmeter und das alles in einer Woche … auch so eine unglaubliche Geschichte.

 

Marathonsieger/Berglauf-Weltmeister (Langdistanz)

 

Frauen

1. Kremer Stevie,USA 3:22.42,9
2. Reiner Sabine,AT-Dornbirn 3:24.10,0
3. Dobson Kim,USA 3:26.58,3

Männer

1. Hohenwarter Markus,AT-Gundersheim 2:59.42,2
2. Kosovelj Mitja,Slowenien 3:00.47,3
3. Tuei Hosea,Kenia 3:01.24,4

6317 Finisher (davon 137 Doppel-Finisher)

123
 
 

Informationen: Jungfrau-Marathon
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