Im Jahre 1863 begann man hier Steinkohle zu fördern und holte zuletzt mit 2600 Beschäftigten rund 2,5 Millionen Tonnen jährlich aus bis zu 1253 m Tiefe. Am 21.08.2018 wurde die letzte Zeche Deutschlands feierlich geschlossen.
1973 begann man in Bottrop einen Ultra Marathon zu veranstalten, der seit 1996 unter dem weithin sichtbaren Förderturm von Prosper Haniel gestartet wird, nachdem die ursprüngliche Veranstaltungshalle einem Großbrand zum Opfer fiel. Diese Gastfreundschaft hielt die Grubenwehr bis zur Schließung aufrecht. Auch dieses Jahr können Teile der Gebäude und des Areal genutzt werden.
Für mich geht es bereits zum 7. Mal zu dem Herbstwaldlauf vom Veranstalter Adler Langlauf Bottrop, welcher heute seine 48. Auflage erlebt. 2012 war dies mein erster Ultra überhaupt, und schon damals überraschte mich die Laufstrecke, welche auf einer 25km Runde zu 100% im Grünen verläuft. Im Ruhrgebiet hatte ich etwas anderes erwartet. Neben dem 50km Ultra werden auch 25km und 10km angeboten, die sehr beliebte 6,7km Runde entfällt dieses Jahr. Über 1500 Anmeldungen liegen für alle Strecken vor, auch die deutschen Meisterschaften der DUV über 50 km locken einige nach Bottrop.
Schon bei der Ankunft helfen Parkwächter einen entsprechenden Platz zu finden. Die Ausgabe der Startnummern ist auf gut gekennzeichnete Fenster verteilt, das gewohnt gute Frühstück wird ebenso nach außen gereicht und mehrere Zelte bieten Schutz vor dem angekündigten Regen. Aus dem sonst noch ruhigen Startbereich erklingt die Blasmusik der Ruhrkrainer, auch diese musikalische Untermalung hat hier Tradition. „Der Steiger kommt“ darf im Repertoir nicht fehlen.
Pünktlich geht es heute mal nicht los, die „Freunde und Helfer“ geben die Strecke noch nicht frei, man kündigt uns 5-7 Minuten Verspätung an. Es ist trocken bei 9 Grad und alle sind ultra-mäßig relaxt, bis der Oberbürgermeister mit seinem Startschuss die geschätzt 250 Starter/innen aufschreckt.
Nach einem kurzen Stück auf Teer geht es schon rechts und links bewaldet auf laubbedeckten Wegen raus Richtung Kirchheller Heide, durch die sich die schöne Strecke zieht. Nach rund 3 km queren wir nach einem kurzen Stück auf einem Radweg den Alten Postweg. Diese vielbefahrene Straße ist nur mit polizeilicher Hilfe gefahrlos zu überwinden.
Schon sind wir wieder im Grünen und nähern uns dem ersten Verpflegungspunkt. Wasser, Cola, Malzbier, Kekse, Gummibärchen, Banane und Datteln, für jeden ist was dabei. Dieser bildet auf einer Kreuzung das Ende des Zubringers, wir biegen nach links ab zur ca. 17 km Runde, um später von der anderen Seite wieder hier anzukommen, um dann den Zubringer zurück Richtung Start/Ziel zu laufen.
Von der Strecke gibt es ansonsten nicht viel zu berichten, Wald, Wald und nochmal Wald, wie der Name der Veranstaltung verspricht. Vorwiegend laufen wir auf Waldautobahnen, auch schon mal etwas holprig, selten matschig und noch weniger Teer. Zwischendrin eine kurze Pendelstrecke mit dem zweiten VP. Alles gut zu laufen und nicht allzu matschig.
Und dann kommt plötzlich die Sonne raus und macht Hoffnung, dass es entgegen der Wettervorhersage ein schöner Herbsttag wird. Ein bisschen Abwechslung bietet die Strecke entlang des Heidhofsees, der dritte VP in der Nähe des Waldkompetenzzentrums Heidhof und später, nach VP 4, die Strecke entlang des Heidesees, wo man sich den Weg mit vielen Spaziergängern teilen darf. Schon geht es zurück, um am VP 5, welcher auch der VP 1 war, wieder auf die Zubringerstrecke Richtung Bottrop einzubiegen. Auf diesem Abschnitt ist am meisten los, auf ca. 3 km begegnen sich Ultras, die ihre Runde in Kürze beenden, mit jenen, die bereits die nächste Runde in Angriff nehmen.
Ich entscheide mich, nach einer Runde auszusteigen, die noch nicht ganz auskurierte Erkältung macht mir zu schaffen, ich will vernünftig sein. Ich nutze den Rückweg um möglichst viele Fotos zu bekommen und anschließend einige Zieleinläufe fest zu halten. Ebenso habe ich das seltene Vergnügen, einmal eine Siegerehrung mitzuerleben. Zuerst die der Ultras und dann noch die der deutschen Meisterschaft des DUV. Bei 10 Grad wärmt auch der strahlende Sonnenschein nur leicht und ich trete und ich trete nur zum Teil verrichteter Dinge die Heimreise an.
Es war erneut eine gelungene Veranstaltung Langlauf-Adler aus Bottrop, denen man die Erfahrung aus vielen Jahren Herbstwaldlauf anmerkt. Perfekt bis ins kleinste Detail dank der vielen helfenden Hände fühlt man sich rundum wohl. Und immer wieder erwähnenswert, hier im Ruhrgebiet läuft man komplett im Grünen. Ich komme wieder, keine Frage!
Meldungen | |||
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