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Laufberichte

Beautiful Sunday in Bertlich

08.02.09

Über 1000 Läufer bei den 77. Bertlicher Straßenläufen

Natürlich geht es auch in 2009 für mich nach Bertlich. Einen Marathonlauf vor meiner Haustüre kann ich doch nicht auslassen. Nach 30 Minuten Autofahrt bin ich wieder mit meiner Frau und ihrer Freundin Christiane an der Heinrich-Obenhaus-Straße in Herten Bertlich. Gleich bei der Anmeldung treffen wir schon Sigrid Eichner und Hajo Meyer vom 100 MC. Beide nutzen das Wochenende wieder zum Doppelstart. Gestern waren sie noch in Hamburg Öjendorf dabei. Kein Wunder, dass sie beide weit über 1000 Starts über die Marathondistanz geschafft haben, und damit zu einem ganz erlauchten Kreis gehören. Beide werden hier heute in ihren Altersklassen siegen.

Ein Team des Karstadt Marathons macht Werbung und steht hier Rede und Antwort für die Veranstaltung am 17.05., dann wird auch einer der Startpunkte in meiner Heimatstadt Oberhausen sein.

Meinen Lauffreund Peter Heinz treffen wir mit seiner Frau Petra. Auch er lässt sich die Gelegenheit hier nicht entgehen. Er will ja auch die Zahl seiner Marathonläufe  in diesem Jahr möglichst in den zweistelligen Bereich bringen.

Meine Vereinsfreunde Bernd Thülig und Carla Poeten sind ebenfalls von den Bertlicher Straßenläufen begeistert. Bernd startet heute über die Halbmarathondistanz. Das ist sein erster Test für den Oberelbe Marathon am 26.04. Da wird der VfL Bergheide wieder mit einem großen Aufgebot vertreten sein.
Sieben verschiedene Streckenlängen werden heute angeboten. Von 5 KM bis zur Marathonstrecke ist hier alles möglich. Und das dreimal im Jahr bei moderaten Startgebühren. Für den Marathonstart zahle ich zum Beispiel 16 Euro.  Ich weiß, dass mich eine perfekte Organisation erwartet. Auf der 13,9 KM Runde gibt es 7 Verpflegungsstellen und 4 DRK Stationen. Die Strecke ist durchgehend asphaltiert und flach.

Dass nicht nur ich die Veranstaltung schätze, zeigt die Platzierung bei der Wahl des Marathons 2008 bei marathon4you. Hier liegt Bertlich in NRW noch vor Steinfurt und Königsforst. Kein Wunder also, dass heute hier wieder über 1000 Läufer starten, davon 81 auf der Marathonstrecke.

Waren es am Freitag noch frühlingshafte 12 Grad, ist es heute mit einem Grad wieder winterlich. Das Wetter kann man als sonnig, teilweise bewölkt bezeichnen.  Auf der Strecke ist es an ungünstigen Stellen immer noch glatt. 

An der Startlinie kenne ich inzwischen schon viele Gesichter. Bernhard Sesterheim und Birgit Hagelauer haben sich heute auch wieder für Bertlich entschieden. Bernhard erzählt von seinem Raid auf Martinique und mir stehen die Haare zu Berge. Hawe Rehers aus Osnabrück lerne ich hier auch kennen. Es ist sein 97. Marathonlauf heute und er will mich für den 24 Stundenlauf in Wilhelmshaven im August gewinnen.

Pünktlich um 10:30 Uhr erfolgt der Startschuss und ich laufe auf der bestens bekannten Strecke. Ich bleibe noch mit Peter zusammen, wir lassen die erste Verpflegungsstelle aus. Hier gibt es immer Iso und Wasser angewärmt, später auch noch Bananenstücke.

Der Halbmarathonlauf wird 10 Minuten nach uns gestartet und es dauert nicht lange, bis uns der erste Halbmarathonläufer überholt. Sie sind an den blauen Startnummern zu erkennen. Genauso ist es bei den Kilometerschildern. Jeder Kilometer ist für jeden Lauf genau ausgeschildert, das ergibt dann 130 Kilometerschilder.

Da wir in einem Naherholungsgebiet laufen sind nur vereinzelt Autos unterwegs. Die Überquerung der Straßen wird durch die Polizei gesichert, und die Läufer haben Vorfahrt. Schnell haben wir die erste Runde geschafft und am Stadion erwartet uns die einzige Zuschauergruppe an der Strecke. Sie werden von einer Moderatorin über den Rennverlauf informiert. Meine kleine Fangruppe macht sich lautstark bemerkbar.

Für die Zuschauer ist die Veranstaltung sehr angenehm. Ohne lange Wege kann man Start und Ziel verfolgen und alle 13,9 KM kommen die Läufer wieder vorbei. Zeit genug sich in den Räumlichkeiten der Glück-Auf-Werkstätten umzusehen. Neben umfangreichen Verpflegungsmöglichkeiten gibt es einen Laufshop, Souvenirauswahl und einen Fotoservice bei dem man schon während des Rennens ein Foto aus der ersten  Laufrunde bekommen kann. Meine Frau kennt inzwischen schon einige der vielen Helfer des SuS Bertlich, welche immer mit großem Einsatz ehrenamtlich für ein Gelingen der Veranstaltung sorgen.

Für mich geht es nun in die zweite Runde und die 30 KM Läufer verstärken das Läuferfeld. Die Halbmarathonläufer dürfen vorzeitig abbiegen und streben bereits im Endspurt dem Ziel entgegen. Ich lasse mich ein wenig treiben und nehme nur automatisch die Zwischenzeiten. An Bauern- und Reiterhöfen geht es vorbei und alle Straßengabeln und -kreuzungen sind vorbildlich markiert und zusätzlich mit Streckenposten gesichert. Die blauen Markierungsstreifen hat man frisch nachgezogen. Wieder überqueren wir die Landstraße und danach können wir auf dem Radweg zu laufen. Der ist auch eben und breit genug.

Bald kommt mir Danny Haesters entgegen. Er war gestern in Essen beim Helenenlauf, wo er die 3000 Meter Strecke als Gesamtsieger absolvierte. Heute will er mich hier nur fotografieren und unterstützen. Die Forellenteiche sind fest zugefroren und zur Abwechslung gibt es für fünf Minuten einen Graupelschauer.
Wieder kommt das Stadion in Sicht. Die Sprecherin nennt meinen Namen und Verein. Meine Frau ist wieder für ein Foto zur Stelle und reicht mir noch einen Becher Cola. Da kann es ja in die letzte Runde gehen.

Ab Kilometer 28 fängt ein Marathon erst richtig an. Das letzte Drittel wird zur Stunde der Wahrheit. Nun ja bei den winterlichen Verhältnissen der letzten Wochen musste ich das Training etwas vernachlässigen. Vor drei Wochen war es im Wald noch eisglatt und ich musste meine langen Einheiten auf einem öden Radweg machen.  Zum ersten Mal kam ich auf den Gedanken, ein Fitnisstudio aufzusuchen und auf dem Laufband zu trainieren. Doch ich habe den Gedanken verworfen und das Wetter wurde wieder besser. Marathon auf dem Laufband ist das eine neue Idee? Wahrscheinlich nicht, denn Untertage-, Parkhaus-, Hallen- und Treppenhausmarathon gibt es ja auch schon.

Aber ich freue mich heute hier in Bertlich an der frischen Luft zu laufen, auch wenn der Wind manchmal unangenehm von vorne kommt. Die Strecke ist abwechslungsreich und die Betreuung gut. Bei  den Laufpositionen gibt es kaum noch Veränderungen. Die Kilometermarken scheinen jetzt etwas weiter auseinander zu sein, aber das ist nur die gefühlte Entfernung. Ich trinke an den Verpflegungsstellen nur noch Iso und gebe mir mit einem Stück Traubenzucker nochmals einen Energieschub.  Bald ist Kilometer 35 erreicht und ich arbeite mich  an einige Mitläufer heran. Das lenkt ab und setzt wieder Kräfte frei.

Bei Kilometer 39 sehe ich schon das Kaufhaus und ahne bereits das Ziel. Bald geht es am Parkplatz vorbei in die Wohnstraße welche direkt zum Stadion führt.  Dieses Mal darf ich links abbiegen und am Stadiontor erwarten mich meine Fans. Noch eine Runde auf der aufgeweichten Aschenbahn im Stadion, dann ist es wieder geschafft. Nach 4:09:53 bin ich im Ziel. Das ist heute Platz 6 in meiner Altersklasse M60. Die Zeit wird noch handgestoppt und die Startnummer notiert.

Inge reicht mir meine Jacke und freut sich mit mir am erfolgreichen Finish. Nachdem ich mich geduscht habe, treffen wir uns alle in der Pausenhalle. Bernd hat 2:05:38 für die Halbmarathonstrecke benötigt und damit seine Altersklasse M70 gewonnen. Peter konnte mit 3:39:29 eine neue persönliche Bestzeit erzielen und ist damit natürlich auch sehr zufrieden.

Bald wird auch die Siegerehrung vorgenommen. Sieger wurde heute mal wieder Christian Thiel vom RTB Marathon Team Remscheid in 2:48:12 und Claudia Weber vom LAZ Rhede benötigte als schnellste Frau 3:30:13. Alle Altersklassensieger werden geehrt und erhalten einen kleinen Pokal. Die Urkunden kann man problemlos aus dem Internet ausdrucken oder gegen Portoerstattung nachschicken lassen.

Zufrieden fahren wir nach Hause und freuen uns, dass wir wieder einen schönen Sonntag in Bertlich erleben durften.

 

Informationen: Bertlicher Straßenläufe
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