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Petrus hatte ein Einsehen

02.05.06
Quelle: Uwe Sonntag/Pressemitteilung

Die Vorzeichen für den 9. RENTA Oberelbe-Marathon standen keineswegs gut.

 

Ein in dieser Form unerwartetes Frühjahrshochwasser einen Monat vor dem Lauf, mit einem Pegel von 7,49 m (normal ca. 2,00 m) in Dresden, machten dem Organisationsteam um Tilo Kühne und Uwe Sonntag ziemlich zu schaffen. Schon lange nicht mehr da gewesene Schneemengen bis in die Mittellagen, ergiebige Regenfälle sowie abrupte Wärmeperioden waren die Auslöser. Mehr als  50 % der Laufstrecke waren unter Wasser. Einige unserer Partner entlang der Strecke waren nach dem Jahrhunderthochwasser im August 2002 (9,40 m) wiederum stark betroffen. Unser Ziel - das Heinz-Steyer-Stadion - war faktisch vom Wasser umspült. Es fehlte nur ein halber Meter!

 

Nachdem der Pegel rapide sank, konnte man leider auch die Schäden an Natur und Gebäuden betrachten. Doch keiner unserer betroffenen Partner hat jemals ans Aufgeben gedacht. Es wurde systematisch alles wieder in Ordnung gebracht. Die Laufstrecke wurde von den einzelnen Kommunen mit Unterstützung unseres Hauptsponsors RENTA komplett gereinigt. Alle sind mit einem tiefblauen Auge davon gekommen.

 

Als Entschädigung für die extreme mentale Belastung durch die Hochwassersituation für uns, sollte wenigstens das Wetter schön werden. Die Prognosen hingegen versprachen jedoch etwas anderes. Zur Marathonmesse am 29.4.2006 bestätigten sich die Prognosen - es regnete seit Mittag unaufhörlich. Zudem war es noch bitter kalt. Und wenn - die Elbe hatten wir „im Griff“!

 

Was am Tag des Laufes passierte, überstieg all unsere Erwartungen. War es morgens noch ziemlich frisch, sich das Wetter einzigartig. Gegen Mittag kam die Sonne heraus und verschwand bis zum Schluss nicht mehr. Ab dann entwickelte sich die Veranstaltung für alle Aktiven sowie für das Organisationsteam in ein wahres Lauffest. Vor allem im Zielbereich fand eine einzige Party statt.

 

Sportlich ging alles Schlag auf Schlag. Erst purzelte der Streckenrekord beim Halbmarathon der Männer - Weltcup-Biathlet Carsten Pump (SSV Altenberg) drückte die Marke auf 1:12:27 h. Kurze Zeit später unterbot Ines Uhlig (Skiklub Dresden-Niedersedlitz) ihre eigene Bestmarke um 2,5 Minuten auf 1:27:57 h.

 

Doch damit nicht genug. Es folgte das absolute Highlight der Veranstaltung! Wir trauten unseren Ohren nicht, als die Moderatoren den ersten Marathoni im Stadion begrüßten. Unseren Augen trauten wir dann noch weniger! Doch es war Tatsache. Tomasz Wilczynski aus Polen siegte und verbesserte den alten Streckenrekord um 7 Minuten! Seine Zeit von 2:25:09 h ließen nicht nur ihn vor Freude im Kreis springen. Mit Jaroslaw Janicki und Marcin Kufel (beide POL) unterboten zwei weitere Starter den alten Streckenrekord deutlich. Tilo Gumprecht (TuS Glauchau) als starker Gesamt-Sechster wurde in 2:37:56 h Landesmeister im Marathon.

 

Gespannt wartete man auf die erste Frau. Unterwegs sah es gut aus für Ewa Fliegert aus Polen. Sie hat den Oberelbe-Marathon in den letzten beiden Jahren gewonnen und wollte den neuen Streckenrekord. Die Zuschauer trieben sie die letzten Meter voran, doch sie verfehlte knapp den Rekord. An ihrem Sieg gab es aber nie etwas zu rütteln. In 2:57:10 h verwies sie Marlen Günther (LLG St. Augustin), eines der wohl größten Talente Deutschlands auf der Marathonstrecke und Birgit Kretzschmar (TSV Dresden) auf die Plätze. Letztere wurde damit sächsische Landesmeisterin im Marathon 2006.

 

Das I-Tüpfelchen der Veranstaltung war jedoch die Überschreitung einer magischen Grenze. Mit 1006 Finishern im Marathon wurde ein Ziel erreicht, auf welches wir zwar mit aller Kraft hingearbeitet haben, dieses aber nur in den kühnsten Träumen erhofft haben. Damit haben wir unsere Position als drittgrößter Marathon in den neuen Bundesländern sowie drittgrößter Landschaftsmarathon bundesweit gefestigt. Auch im Halbmarathon, 10 km-Lauf sowie im 10 km-Walking konnten wir Teilnehmerrekorde verzeichnen.

 

Einen besonderen Touch vermittelte der Veranstaltung Jörg Knobloch aus Seifhennersdorf. Er absolvierte den Marathon rückwärts in 5:12:49 h!

Die Marathon begleitende Dampferfahrt war wieder für viele Angehörige das Highlight. Mehr als 220 Fahrgäste nutzten diesen einmaligen Service und erlebten den Marathon auf besondere Weise.

 


Auch das Rahmenprogramm entlang der Laufstrecke, welches wir gezielt erweitert haben, blieb eindrucksvoll in den Köpfen der LäuferInnen hängen und sorgte für eine Menge Stimmung. An der Stelle sei auch noch einmal Oberelbe Tours gedankt, die ein vielseitiges touristisches Angebot für die Aktiven und deren Begleitpersonen am Laufwochenende geschaffen haben.Auch das Sonderticket des VVO sowie die zusätzlichen S-Bahn-Züge wurden zahlreich angenommen.


Was die Helfer entlang der Strecke, während der Marathonmesse, an den Startorten sowie im Zielbereich geleistet haben, ist einzigartig und ihnen gebührt unser besonderer Dank.


Es bleibt zu wünschen, dass es der Wettergott am 29. April 2007 zu unserem Jubiläum wieder so gut mit uns meint und das Landschaftslauferlebnis an der Elbe wieder zu einem großen Volksfest werden lässt.


Ergebnisse:

 

Marathon

 

Männer

1. Tomasz Wilczynski (POL) – 2:25:09 (SR)
2. Jaroslaw Janicki (POL) – 2:25:56
3. Marcin Kufel (POL) – 2:27:54

 

Frauen

1. Ewa Fliegert (POL) – 2:57:10
2. Marlen Günther (LLG St. Augustin) – 3:06:06
3. Birgit Kretzschmar (TSV Dresden) – 3:07:18

 

Halbmarathon

 

Männer      

1. Carsten Pump (SSV Altenberg/Biathlon) – 1:12:27 (SR)   
2. Jörg Dickert (USV TU Dresden) – 1:12:49
3. Robert Kolan (Hohenbocka) – 1:12:59  

 

Frauen

1. Ines Uhlig (Skiklub DD-Niedersedlitz) – 1:27:59 (SR)
2. Sylvia Jacobs (LC Ron Hill Berlin) – 1:29:11
3. Anja Drechsler (Dresdner Sportverein 1953) – 1:30:36

 

Informationen: Oberelbe-Marathon
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