Höhentrails der Superlative, gewagte Downhills, eine atemberaubende Gletscherüberquerung, Bilderbuchlandschaften und zahlreiche exklusive Locations. Die 12. Auflage des Transalpine-Run vom 4. bis 10. September 2016 hat einen neuen Star – die Strecke.
Die komplett neu konstruierte Ostroute führt von Garmisch-Partenkirchen über den Alpenhauptkamm nach Brixen in Südtirol – durch drei Länder, über 7 Etappen, 247,2 Trail-Kilometer und 14 862 Höhenmeter im Aufstieg und 14998 im Abstieg. 300 Zweier-Teams aus 30 Nationen werden dabei an ihr Limit gehen. Ein einmaliges Abenteuer und eine Extrembelastung voll von ungeheurem Teamgeist, jeder Menge Emotionen und viel Schweiß, aber auch geprägt von einzigartigen Naturerlebnissen. Und auf der 4. Etappe, der ersten Gletscheretappe in der Geschichte des weltweit bekannten Trailrun-Events, kommen dazu Fans von „James Bond 007“ voll und ganz auf ihre Kosten.
Die 4. Etappe von Mandarfen im Pitztal nach Sölden im Ötztal führt den Trailtross an die Schauplätze der Drehorte von „Spectre“, dem aktuellen Bond-Thriller. Und natürlich auch an eine der spektakulärsten Locations der Alpen. in den Kubus des "Ice Q"-Restaurants auf dem 3048 Meter hohen Gipfel des Gaislachkogls. Die erste Gletscheretappe aller zwölf Austragungen des Transalpine-Run führt vom Pitztal ins Ötztal. Zwar ist sie „nur“ 27,7 Kilometer lang und der Aufstieg ist mit 1453 Höhenmeter relativ leicht, dafür liegt die Gipfelhöhe auf knapp 3000 Meter Höhe und die Trails berühren das ewige Eis des Rettenbachferners. Mit dabei ist eine Legende. Der GORE-TEX® Athlet und Skibergsteiger Greg Hill aus Kanada. Der 41-Jährige, der 2010 innerhalb von 366 Tagen 71 Berge mit über 600.000 Höhenmeter bewältigte, will diese Erfahrungen an andere Outdoor-Enthusiasten weitergeben. Am Abend nach der 4. Etappe wird Greg Hill den Teilnehmern sein Projekt „2 mln vertical feet in 1 year“ vorstellen.
Sicherlich dürfte der Vortrag von Hill eine Motivationshilfe sein. Denn vor der Gletscheretappe nach Sölden müssen die Athleten und Athletinnen eine ganz harte Nummer bewältigen. Die Königsetappe des 12. Transalpine-Run von Imst nach Mandarfen ist 47,9 Kilometer lang, über 3000 Aufstiegshöhenmeter sind zu bewältigen. Es ist die längste, die härteste und die Etappe mit den meisten Höhenmetern.
Wer sind die Favoriten auf den Sieg beim 12. Transalpine-Run? Verlässliche Prognosen sind angesichts der Länge und Härte der Strecke sowie der natürlichen Risiken nur bedingt möglich. Und dennoch: An einer Paarung dürfte kaum ein Weg vorbeigehen. Daniel Jung, der Südtiroler und im Vorjahr zusammen mit Ivan Paulmichl knapp geschlagen auf Platz zwei, tritt mit dem Allgäuer Helmut Schiessl in Garmisch-Partenkirchen an, seines Zeichens immerhin ehemaliger Berglauf-Weltmeister. Jung, ehemals erfolgreicher Mountainbiker, macht kein Geheimnis aus seinem Anspruch. „Natürlich ist die Strecke ambitioniert und es kann jeden Tag was Unvorhergesehenes passieren. Aber als ehrgeiziger Sportler muss man auch hohe Ziele haben. Insgeheim hoffe ich auf den Sieg“, erklärt der Latscher selbstbewusst. Und dass Jung in Form ist, bewies er Anfang August in seiner Heimat beim 4. Südtirol Ultra Skyrace in Bozen. Der 33-Jährige bewältigte den 121 Kilometer langen Extremberglauf mit 7554 Höhenmetern entlang der Hufeisentour in den Sarntaler Alpen in neuer Rekordzeit von 17:34.37 Stunden.
Im Vergleich zum Vorjahr bei seinem zweiten Rang beim Transalpine-Run mit dem Ziel in Sexten hat sich Jung offensichtlich weiter verbessert. „Ich habe im Winter gut trainiert. Ich fühle mich stärker als vor einem Jahr. Und mit Helmut Schiessl habe ich mich auf Anhieb super verstanden. Wir beide haben eine große Gemeinsamkeit, wir sind Wettkampftypen“, zeigte sich der Athlet aus dem Team GORE RUNNING WEAR® zuversichtlich in Sachen Top-Platzierung. Neuer Partner, neues Glück. Was auch für die Strecke gilt. Darauf freue er sich schon ganz besonders, die Gletscherüberquerung sei was wirklich Cooles.
„Eine neue Herausforderung“, wie Jung sagt, der sich innerhalb weniger Jahre vom erfolgreichen MTBler zum Siegläufer auf den Ultra-Distanzen gewandelt hat. Und was macht Ex-Partner Ivan Paulmichl? Der Südtiroler wird am 4. September zusammen mit dem Österreicher Michael Kabicher antreten. Ein Duo, das man immer auf der Rechnung haben muss. Kabicher gewann zuletzt den HochkönigMAN Marathon-Trail. Paulmichl zog aus dem Vinschgau nach Mödling südlich von Wien und startete mit einem zweiten Platz beim ZUGSPITZ ULTRATRAIL in der Kategorie Basetrail XL in die Saison. Als neues Gesicht der Trailszene gilt der Österreicher Thomas Farbmacher. Der 30-Jährige aus dem SALOMON Running Team Austria startet mit Peter Fankhauser und gewann im Juni die 100 Kilometer beim S ZUGSPITZ ULTRATRAIL und Anfang August die 70 Kilometer des ALPEN X .
Bei den Frauen blickt natürlich alles auf die Schwedin Kristin Berglund, die beim ZUGSPITZ ULTRATRAIL mit ihrem Sieg über die 100 km brillierte und mit Partnerin Jutta Buschmann (Breitenbach Inn)an den Start gehen wird.
So richtig spannend wird’s in diesem Jahr in der Kategorie Mixed. Aus deutscher Sicht dürften Tina Fischl und Markus Mingo die größten Chancen haben. Mingo dominierte 2015 die ZUGSPITZ TRAILRUN CHALLENGE, Fischl gewann an gleicher Stelle vor wenigen Wochen den Berglauf hinauf auf Deutschlands höchsten Berg. „Der Transalpine-Runist wie immer das absolute Highlight der Trailrunningsaison, weil wir sieben Tage am Stück das tun dürfen, was wir am liebsten machen: Laufen durch wunderschöne Landschaften und das Ganze auf neuer absolut spektakulärer Strecke“, erklärte Mingo. Ihren ersten Transalpine-Runbestreitet Tina Fischl. „Das habe ich mir bislang noch nicht zugetraut. Bei der Partnerwahl kam für mich nur Markus in Frage. Er ist sehr, sehr umgänglich und hat bereits zweimal gefinished“, zeigte sich die Passauerin Fischl begeistert.