Die Vereinigung der deutschen Straßenlaufveranstalter, German Road Races (GRR), fordert Ausfallzahlungen von einem einzurichtenden Rettungsfonds, um Straßenrennen vor dem Aus zu bewahren. In den GRR sind zurzeit 120 Laufveranstaltungen organisiert, darunter kleinere Volksläufe wie auch Weltklasse-Rennen. Außerdem bitten die German Road Races sowohl Läufer als auch Veranstalter um ein solidarisches Verhalten. In diesem Frühjahr werden in Deutschland aufgrund der Corona-Pandemie mit Sicherheit keine Straßenläufe stattfinden können, die meisten Rennen wurden bereits abgesagt.
„Die wirtschaftlichen Verluste der Laufveranstalter sind immens. Die behördlichen Absagen führen zu erheblichen finanziellen Belastungen durch Personal- und Materialkosten“, beklagt der GRR-Vorsitzende Horst Milde, der über Jahrzehnte hinweg den Berlin-Marathon sowie zahlreiche weitere Rennen in der deutschen Hauptstadt organisierte. „Die Ausfälle sind teilweise existenzbedrohend. Deshalb fordern wir: Kein Veranstalter und kein Organisator darf pleite gehen!“
„Wir erwarten die Einrichtung eines einmaligen Ausfallgeldes für in Folge der COVID-19-Krise abgesagte Laufveranstaltungen. Für die Laufveranstalter wie auch für die Kleinbetriebe der Veranstaltungswirtschaft müssen nicht rückzahlbare Zuschüsse für die Ausfälle bereitgestellt werden. Dieser ,Hilfsfonds Laufen’ sollte eine Höhe von 4,5 Millionen Euro betragen“, sagt Karsten Schölermann, der zum GRR-Vorstand gehört und in Hamburg den Halbmarathon organisiert.
German Road Races positioniert sich klar gegen eine Verschiebung von abgesagten Veranstaltungen in die Herbstsaison. Einige wenige deutsche Läufe aber eine relativ große Zahl von ausländischen Rennen sind bereits in den Herbst ausgewichen. „Damit werden die Herbst-Veranstalter ebenso beschädigt und verlieren einen Teil ihrer Teilnehmer. Das ist unkollegial und unsolidarisch. Letztlich bedeutet dies einen Kannibalisierungseffekt unter den Laufveranstaltern“, sagt Horst Milde. Außerdem sei aktuell noch nicht absehbar, ob nicht auch die Herbstläufe von Absagen betroffen seien werden.
Die German Road Races fordern zugleich Läufer auf, nicht das Startgeld von abgesagten Veranstaltungen zurück zu fordern. Dies könne die betroffenen Organisatoren in die Insolvenz treiben. „Wir alle wollen nicht, dass der Laufsport untergeht“, sagt Horst Milde.