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Rekordjagd am Berliner Höhenweg geht weiter

04.08.20
Quelle: PM/Hörhager

Stephanie Kröll verbessert die Zeit von Weltklasseathletin Kristin Berglund um unfassbare 3 Stunden und 39min!

Gewagt und gewonnen! Nachdem vor kurzem die international erfolgreiche Bergläuferin Kristin Berglund den Rekord am Berliner Höhenweg als erste Frau unter 24 Stunden mit einer Zeit von 23h 57min aufgestellt hatte, versuchte sich die Zillertalerin auf dem bekannten hochalpinen Weitwanderweg.

Dass Stephanie in Top-Form ist, war bekannt, ob sie diese Ausnahmestrecke und die bisher für sie  längste Distanz meistern kann, war noch unbekannt – aber mit 20 Stunden und 18 Minuten Laufzeit gelang ihr eine bombastische FKT (Fastest Known Time).  Rekordzeit bei den Damen - unfassbare 3 Stunden und 39 Minuten schneller als die gebürtige Schwedin Berglund!


90 Kilometer und über 7000 Höhenmeter


Am Freitagabend, 31.07.2020 um 22:00 Uhr, bei 25 Grad startete die 30-Jährige mit zwei ihrer Teamkollegen und Freunde des Racingteams Mountainshop Hörhager. Start und Ziel dieses Unterfangens ist das Kongresszentrum Europahaus in Mayrhofen. Von dort ging es im Laufschritt Richtung Finkenberg und über die Originalstrecke, den Hermann-Hecht-Weg, zur Gamshütte. Trotz nahezu Vollmond sorgte der bedeckte Himmel für äußerst schwierige Bedingungen am schmalen Weg zum Friesenberghaus. Die Strecke führte nun über die Olpererhütte hinunter zum Schlegeisstausee. Dort gönnte sich die Läuferin um 04:08 Uhr ein schnelles Frühstück um anschließend gestärkt zum höchsten Punkt des Berliner Höhenwegs, dem Schönbichlerhorn auf 3.134m aufzubrechen.

 

 


Es braucht Pausen um schnell zu sein


Die sonst ohne Verpflegung auskommende Läuferin nahm sich ausreichend Zeit, um ihre Batterien wieder ordentlich für die noch zurückzulegenden Kilometer aufzuladen. Essentiell war hier das Team und die Hüttenwirte, welche für die Energieversorgung zuständig waren, aber auch auf ihr körperliches und geistiges Wohl achteten. Nach ca. 50km und 4000 Höhenmeter gab es die erste feste Mahlzeit auf der Berlinerhütte. Jetzt ging es am Schwarzsee vorbei auf die Mörchnerscharte, es folgten gut 1000 Höhenmeter steiler Abstieg ins Floitental, um von dort über die Greizerhütte zur Lapenscharte aufzusteigen.


Nicht nur ein starker Wille ist gefragt


Die moralische Belastungsprobe kam auf dem Weg von der Lapenscharte zur Kasselerhütte, als Stephie kurzzeitig Zweifel aufkamen. Motivierende Worte ihrer Lauffreunde und eine kühle Erfrischung an einem Gebirgsbach brachten sie ihrem großen Ziel aber wieder näher.


Endspurt


Nach einer gehörigen Portion Nudeln und einem ca. ¾-stündigem Aufenthalt auf der Kasselerhütte ging es dann über den technisch äußerst anspruchsvollen Sieben-Schneideweg zur letzten „Labestation“ auf der Edelhütte und mit letztem Einsatz hinunter nach Mayrhofen zum Europahaus.


Wer ist Stephanie Kröll?


Stephie ist ein sportliches Ausnahmetalent. Wenn man bedenkt, dass sie mit dem Laufsport erst vor fünf Jahren begonnen hat und seit gut zwei Jahren regelmäßig an Rennen und Wettkämpfen teilnimmt, wirkt das von ihr Geleistete surreal. Ihre Wurzeln hat sie im alpinen Skirennsport, diese harte Schule lässt auf die enorme Willenskraft der jungen Zillertalerin schließen. Die alpinen Bretter hat sie aber vor Jahren an den Nagel gehängt. Im Winter steht das Skibergsteigen bei Stephanie an erster Stelle, auch in dieser Disziplin hat sie bereits beachtliche Erfolge feiern können.

 

 


Covid-19 ist schuld


Auf die Frage, warum sich Stephanie Kröll diesem Projekt gewidmet hat, antwortet sie kurz: „Schuld war Covid-19.“ Aus einem vollen Rennkalender wurde ein Sommer ohne Bewerbe. Dies ließ nun Zeit für Projekte, die aus trainingsspezifischer Sicht und Rennbelastung in einem „normalen Sommer“ niemals Platz gefunden hätten. Als Zillertalerin war es naheliegend, diesen über die Grenzen hinaus bekannten und technisch sehr schwierigen Höhenweg, für den normalerweise Wanderer über 7 Tage   auf 8 Etappen benötigen, non-stop zu bewältigen. Als nun die international bekannte Spitzenathletin Berglund Anfang Juli dasselbe Projekt absolvierte, legte Stephie ihre Pläne kurz auf Eis. „Ich will nicht als Nachahmerin hingestellt werden.“ Aber nach langem Überlegen und vielen Besprechungen mit Familie und Freunden startete sie das Projekt Berliner Höhenweg motivierter als je zuvor.


Ein starkes Team


Unterstützung für ihr Projekt erhielt Stephie vom Mountainshop Hörhager, welcher die erste Adresse im Bereich Trailrunning und Skibergsteigen im Zillertal ist. Aus purer Begeisterung an diesen dynamischen Sportarten unterstützt der Eigentümer Alfons Hörhager 15 lokale Athleten bei deren Leidenschaft. Der Teamgedanke wird in diesem Verbund von Sportlern großgeschrieben, Kollegen, nein Freunde, auf die man sich auf Schritt und Tritt verlassen kann, sind bei einem so „gewaltigen“ Projekt unabdingbar. Nicht zu vergessen, betont sie, ist die enorme Unterstützung der gesamten Familie und einer Vielzahl enger Freunde, ohne die ein Gedanke an so ein Projekt gar nie entstanden wäre.

 


 
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