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Ragnar Wattenmeer: 250 Kilometer mit Freunden

23.08.21
Quelle: Pressemitteilung

Am Ende der Seebrücke tauchen plötzlich 5 junge Männer in auffallend farbenfroher Laufbekleidung auf, die schnellen Schrittes den Weg Richtung Strandpromenade suchen. In wenigen Momenten werden sie die ersten sein, welche die Ziellinie kreuzen werden und sich Finisher des Ragnar Wattenmeer 2021 nennen dürfen.

Zu diesem Zeitpunkt liegen 255 km Strecke und 17 Stunden Dauerlauf hinter ihnen, was man gar nicht glauben mag, sprechen ihre gutgelaunten Gesichter eine ganz andere Sprache. Das Team, welches aus erfahrenen internationalen Ultraläufern besteht, ragt mit ihrer Leistung an diesem Wochenende heraus. Während sie sich gerade ihre Medaillen um den Hals hängen, befinden sich der Großteil der weiteren 96 Teams noch über 20 km von St. Peter-Ording entfernt.

 

 

Zeitsprung – 24 Stunden zuvor:

Die ersten Teams finden sich gerade am St. Pauli Fischmarkt zum Start ein. Neben dem obligatorischen Check-In, dem Safety Briefing und der Abholung der Startunterlagen wird hier noch schnell der letzte Feinschliff an den Fahrzeugen vorgenommen, welche für den Transfer zu den einzelnen Wechselpunkten dienen. Auf einen Ragnar-Van gehört nämlich zumindest der Teamname, das Motto und die Namen der Mitglieder, inkl. einer Checkliste zum Abhaken der bereits absolvierten Streckenabschnitte, welche mit abwaschbarer Kreidefarbe aufgetragen werden. Manchen ist auch das nicht genug und statten ihren fahrbaren Untersatz mit weiteren Accessoires wie einer großen, aufblasbaren Ente aus.

 

 

Punkt 10.00 Uhr: Die ersten Teams werden mit dem Startschuss auf die Strecke verabschiedet. Vor ihnen liegen insgesamt 30 Streckenabschnitte, welche sie u.a. durch die Städte und Ortschaften Glückstadt, Brunsbüttel, Friedrichskoog, Büsum und schließlich ins beschauliche Ostseebad St. Peter-Ording führen. Abgesehen von den ersten Abschnitten in Hamburg ist der Großteil der 250 Kilometer von langen Deichpassagen, Schafherden, Wiesen und Meerblick bestimmt. Aus Teilnehmersicht kommen dann noch ausgelassene Stimmung an den 30 Wechselpunkten, wenig Schlaf und müde Beine hinzu. Aufgrund der variierenden Streckenlängen zwischen 4 und 18 km pro Abschnitt dürfte Letzteres bei den Teilnehmenden am Tag danach unterschiedlich ausgeprägt sein.

 

 

Ebenfalls unterschiedlich dürfte die Prämisse der Teilnehmenden gewesen sein, welche liebevoll Ragnarians genannt werden, mit der sie das Abenteuer angetreten sind. Während viele den Staffellauf nutzen, um ihr Lauf-Hobby mit einer 24-stündigen Urlaubsreise mit den besten (Lauf-) Freunden verbinden zu können, steht bei anderen die Herausforderung im Vordergrund – möglichst schnell, möglichst viel Strecke machen. Das 250-km-in-24-Stunden-Konzept lockt nämlich immer mehr die Ultra Teams an, welche die Strecke zu fünft anstatt standardmäßig zu zehnt auf sich nehmen. Im Durchschnitt bedeutet dies 50 km Distanz für jedes Paar Beine. In diesem Jahr ist die Anzahl auf fast ein Drittel der Teams angestiegen.

 

 

Da ist es vielleicht auch gar nicht mal so eine große Überraschung, dass es genau diese Teams sind, welche die vorderen Plätze in der diesjährigen Ergebnisliste dominieren. Neben der eingangs erwähnten Long Distance Relay-tionship, dem Siegerteam, stehen auf den Plätzen 2 bis 4 ebenfalls Ultra Teams – auch wenn deren Namen nicht auf reelle Podiumsansprüche hindeuteten (Platz 2: Hinten kackt die Ente, Platz 3: Hennef Fun-Runners, Platz 4: Lauftreff Braunschweig II).

 

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Die letztendliche Abschlussplatzierung wird für das Erlebnis einen unterschiedlichen Wert haben. Auf einen einer der Medaille steht treffend „Make Memories“. Das wird sicherlich bei den meisten geklappt haben.

 


 
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