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m4y-Autor Marcel Heinig bei Stern-TV

08.11.10
Quelle: Pressemitteilung

Marathon4you-Autor Marcel Heinig ist am 10. November um 22.15 Uhr bei SternTV / RTL

Im September 2010 stellte Marcel Heinig die Triathlonwelt auf den Kopf. Er vertauschte die gängige Reihenfolge der Disziplinen und schaffte es nur per Muskelkraft von Kopenhagen nach Berlin. Die Strecke umfasste 160 km Laufen, 20 km Schwimmen und 400 km Radfahren. Diese außerordentliche Leistung absolvierte er in 2,5 Tagen, was bisher keinem vor ihm gelang.

Dass er überhaupt zu solch einem sportlichen Projekt fähig ist, grenzt schon an ein kleines Wunder, denn aktive Bewegung wurde ihm nicht gerade in die Wiege gelegt. Die Eigenschaft einer zielstrebigen Persönlichkeit ist nicht angeboren, sie ist durch zahlreiche positive und vor allem negative Erfahrungen erlernbar. Und so war Marcel Heinig vor etwa zehn Jahren genau das Gegenteil von dem, was er heute ist. Ein unsportlicher Couch-Potato mit 40 Kilogramm Übergewicht und wenig Selbstvertrauen.

„Natürlich habe ich noch immer den Hang zum Übergewicht und werde damit wohl auch zeitlebens zu kämpfen haben. Es ist in den Genen gespeichert, aber dennoch zu akzeptieren, denn Übergewicht kommt eher von der Einstellung als von der Veranlagung. Mir fehlte es damals einfach an der Vorstellungskraft zu glauben, dass ich auch eine andere Person sein könnte. Die Herausforderung der Gewichtsreduzierung ist vergleichbar mit allen anderen Herausforderungen im Leben. Jeder kennt das. Man wird in seinem Leben oft an seine Grenzen stoßen und denken, dies oder das ist einfach unmöglich. Was uns in dieser Situation lähmt, ist das fehlende Vorstellungsvermögen und die Angst vor dem Unbekannten. Wenn wir jedoch das Unmögliche möglich machen wollen, dann müssen wir uns den Herausforderungen stellen. Aufgabe oder Triumph wird nicht durch äußere oder gar körperliche Gegebenheiten bestimmt, sondern durch unser Gehirn. Dieses zentrale Nervensystem steuert nicht nur unser Tun und Handeln, sondern befähigt auch unsere Phantasie, ob wir uns Ziele setzen oder eben nicht. Letztendlich entscheidet aber unser Mut, ob wir diesen Weg überhaupt beschreiten. Und unserer Geduld haben wir dann zu verdanken, ob wir unsere Ziele auch erreichen.“

Erreicht hat Heinig seitdem sehr viel: Jüngstes Mitglied im 100-Marathon-Club, Weltmeister im längsten Triathlon der Welt, einen Lauf mit 4.500 km in 2 Monaten von Süd- nach Nordeuropa und einen Weltrekord über die längste Triathlonserie. Jetzt sein neuestes Projekt: Kopenhagen - Berlin. Ein Triathlon, der nicht mit dem Schwimmen, sondern mit dem Laufen beginnt. Danach erst geht’s durch die Ostsee von Dänemark nach Deutschland und weiter auf dem Rad von Fehmarn nach Berlin. Erschwert wird dieses Experiment von den Wetterbedingungen, die die Querung des Fehmarnbelts zu einem Höllentrip werden lassen können. Um diese Abenteuerreise einzufangen, hat ihn das Kamerateam von SternTV bei dem 60-Stunden-Trip begleitet. Aber nicht nur die geographische Reise war eine große Herausforderung, sondern auch die mentale Achterbahnfahrt.

Der Kopenhagen-Berlin-Trip ist exemplarisch für Heinigs Weg vom Couch-Potato zum Extremsportler. So stellte gerade die Schwimmstrecke ein großes Hindernis dar. Nicht, weil sie mit Wellen und starkem Schiffsverkehr ein menschenunfreundliches Terrain ist, sondern weil Heinig eigentlich kein Freimeerschwimmer ist. Bisher war er bei all seinen Wettkämpfen fast immer nur im Schwimmbecken geschwommen, das Schwimmen im Meer war für ihn Neuland. Und während der Vorbereitungen stellte sich schnell heraus: Marcel Heinig ist kein Freund vom Meer: Zu kalt, zu tief, Tiere darin – all das war ihm eher unheimlich. Trotzdem hielt er an seinem Plan fest, da er in Vergangenheit gelernt hatte, dass man eine gegebene Situation nicht zwangsläufig akzeptieren muss, sondern sie ändern kann. "Während ich in der Schule bzw. in der Theorie immer an Verständnislosigkeit gestoßen bin, habe ich durch meine Erfahrungen endlich auch Brecht verstehen gelernt: Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren."

Entscheidend ist nicht das körperliche Training, sondern vor allem die Motivation - die geistige Fitness. „Natürlich hätte ich die Reise auch sehr gemütlich im Auto, Zug oder Flugzeug absolvieren können, aber das war nicht mein Ziel. Ich wollte das Unmögliche möglich machen und diese Strecke autark von allen gängigen Fortbewegungsmitteln durchführen, ihr eine ganz andere Bedeutung zukommen lassen. Die Flugzeugvariante wäre zwar mit platt gesessenem Hinterteil eine ziemlich bequeme und wohl deutlich schnellere Alternative gewesen, aber dafür mit Null Lern- und Erfahrungseffekt. Ab und zu braucht der Mensch Herausforderungen, in dem er über sich hinauswachsen kann. So ein Erlebnis ist unbezahlbar und wichtig für die Entwicklung der Persönlichkeit. Der Sport ist eigentlich zweitrangig und eher Mittel zum Zweck, was mein Beispiel deutlich belegt. Um mein damaliges Gewichtsproblem zu lösen, gab es nur diese einzige Alternative. Was auf dem ersten Blick notwendiges Übel schien – machte erst auf dem zweiten Blick einen größeren Sinn: denn durch die Erfahrungen solcher Abenteuer lernt man, an Träume zu glauben und dass man für einen Triumph einmal mehr aufstehen muss, als man hingefallen ist.“ So leicht beantwortet Heinig die Frage nach dem Warum. Es ist die Einstellung zum Leben und die Erfahrungen, die aus einem scheinbar sinnlosen Trip ein großartiges Persönlichkeitstraining machen.

 

 


 
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