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Werner Sonntag war einer von uns

30.10.21
Quelle: Klaus Duwe

Am 24. Oktober ist Werner Sonntag im Alter von 95 Jahren gestorben. Ich behaupte, er hat in unserem Land mehr Menschen zum Laufen gebracht, als alle Rekordläufer und Medaillengewinner zusammen.  Er war, nein, er ist und bleibt ein Vorbild, ein Pionier, eine Legende. Und einer von uns.

Zu laufen begann Werner Sonntag als 30jähriger 1966 auf Anraten seines Arztes. Seine ersten Marathons lief er 1968, darunter den Schwarzwald Marathon in Bräunlingen. Zum Ende seiner Laufkarriere waren es 339 Marathon- und Ultraläufe. 1972 lief er zum ersten Mal die 100 km von Biel, 32 weitere Teilnahmen folgten. 1981 lief er im Rahmen des Deutschlandlaufs, einer Pilotstudie von Prof. Jung, in 20 Tagen 1092 km und 1989 zum ersten Mal den Spartathlon.

 

 

„Gewinnen kann nur einer, mitmachen können alle“, könnte ein Leitsatz von Werner Sonntag gewesen sein. Aber auch er kam einmal zu großer Siegerehre: 1993 wurde er Europameister in der Altersklasse M 60 bei der 1. Veteranenmeisterschaft im 100-km-Lauf in Palamós.

Wichtiger als Ruhm und Ehre war ihm der Breiten- und Freizeitsport.  1974 rief er in Stuttgart den ersten Lauftreff überhaupt ins Leben. Deshalb war und bleibt Werner Sonntag einer von uns.

Werner Sonntag war Journalist (u. a. Stuttgarter Zeitung, Die Zeit) und so ergab es sich zwangsläufig, dass er seine Erkenntnisse, Erfahrungen und Erlebnisse in vielen Beiträgen und Büchern  veröffentlichte. „Irgendwann musst Du nach Biel“, der Titel seines 1978 erschienenen Buches ist längst zum geflügelten Wort geworden. Und niemand weiß, wie es um den Klassiker unter den Ultraläufen heute stehen würde, hätte Werner Sonntag nicht dieses Buch und später die „Bieler Juni-Nächte“ geschrieben.  

Werner Sonntag hat unendlich viel für den Lauf- und Ausdauersport und damit für die Gesundheit der Menschen getan. Er wird in seinen Büchern und in unseren Erinnerungen weiterleben.

 


 
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