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Marathon-Gold für Kenia

24.08.08
Quelle: Red. m4y

Der Traum der Kenianer vom ersten Olympischen Marathon-Gold geht in Erfüllung. Im schnellsten Meisterschaftsrennen der Geschichte siegt der erst 21-jährige Halbmarathon-Weltrekordler Samuel Wanjiru in 2:06:32 Stunden.

99 Läufer, so viele wie nie zuvor bei Olympia,  sind um 7.30 Uhr Ortszeit am Start. 24 Grad bei 80 % Luftfeuchtigkeit werden gemessen. Ein nächtliches Gewitter hat die Luft gereinigt. Bis auf die Temperaturen sind die Bedingungen gut. Gleich zu Beginn legen die favorisierten Kenianer und Äthiopier ein höllisches Tempo vor. Schon nach 3 Kilometern ist das Feld weit auseinander gezogen.

In der Spitzengruppe können sich zunächst auch die Europäer Viktor Röthin (Schweiz), Julio Rey (Spanien) und Stefano Baldini (Italien), der Olympiasieger von Athen, halten. Schon nach 5 Kilometern (14:55 Min.) zeichnet sich ab, dass es, wie bei Meisterschaften oft üblich, kein taktisches Rennen, sondern einen Tempolauf geben wird. Drei Kilometer weiter hat sich eine 8köpfige Spitzengruppe gebildet, in der Martinez aus Spanien einziger Europäer ist. Alle drei Kenianer sind dabei, Samuel Wanjiru, Martin Lel und der für Cheriuyot ins Team gekommene Luke Kibet.

Viktor Röthlin geht es Tempo nicht mit und fällt zurück. Vor allem die Kenianer verschärfen immer wieder das Tempo und liegen zeitweise auf Weltrekordkurs. Kilometer 10 wird bei 29:30 Minuten erreicht, bei km 15 liegt Röthlin auf Platz 13 und 30 Sekunden zurück. Aus dem Kenia-Trio verabschiedet sich Kibet nach hinten, 5 Läufer bilden jetzt die Spitzengruppe, unter ihnen auch der Äthiopier Merga und Gharib aus Marokko. Der 36jährige Ex-Fußballer hat erst mit 22 Jahren mit dem Laufen angefangen. 21 Jahre ist Samuel Wanjiru alt, der gleich bei seinem ersten Marathon in Fukuoka in die Weltelite gelaufen ist, in London (2:05:24, 2. Platz) seine persönliche Bestzeit lief und jetzt  hier in Peking den Lauf bestimmt. Mit 58:33 Minuten hält er den Halbmarathon-Weltrekord.

Die Halbdistanz wird nach 1:02:34 erreicht, Röthlin liegt hier 1:15 Minuten zurück, ist aber bester Europäer auf Platz 10. Bei km 28 ist für Luke Kibet der Olympische Marathon zu Ende, er steigt aus. Einen Kilometer weiter kann Martin Lel einer neuerlichen Tempoverschärfung seines Landsmannes nicht mehr folgen und fällt zurück.

Das Tempo bleibt hoch, die 5km-Zeiten liegen meist unter 15 Minuten. Bei Kilometer 36 dann die Entscheidung: Einer plötzlichen Tempoverschärfung von Samuel Wanjiru kann keiner folgen. Unter zwei Stunden (1:59:54) passiert der Kenianer die 40km-Marke und läuft jetzt dem „Vogelnest“ und dem ersten Olympischen Marathon-Gold für Kenia entgegen.

Riesenjubel der mehr als 50.000 Zuschauer, als er ins Stadion einläuft und nach 2:06:32 Stunden im Ziel ist. Jaouad Gharib aus Marokko (2:07:16) wird Zweiter. Als Dritter läuft der Äthiopier Deribe Merga ins Stadion ein, ist aber mit seinen Kräften am Ende. Dem Spurt seines Landsmanns Tsegay Kebede kann er nichts entgegensetzen und muss sich am Ende mit dem vierten Platz begnügen. Viktor Röthlin belegt nach einem großartigen und klug geführten Rennen Platz 6 mit 2:10:35 Stunden und ist bester Europäer.

 


 
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