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Meldungen

Weltklasse am Wolfgangsee

04.10.17
Quelle: Pressemitteilung

4.350 Läuferinnen und Läufer aus 38 Nationen (darunter 600 deutsche Läuferinnen und Läufer!) haben sich mit heutigem Tag für den am 15. Oktober statt findenden 46. Int. Wolfgangseelauf – Salzkammergut Marathon angemeldet. Teilnehmerstärkster Bewerb ist einmal mehr der 27-km-Klassiker mit bis dato 1.780 Meldungen. Sehr wahrscheinlich ausgebucht sind bald der 5,2-km-Panoramalauf (800) und der 10-km-Uferlauf (2.000). Bleibt das Wetter gut, wird, trotz der am selben Tag statt findenden Nationalratswahl, neuerlich mit rund 5.500 Nennungen gerechnet.

Die Masse der Teilnehmer bleibt in etwa gleich. Die Klasse ist heuer jedoch deutlich stärker ausgeprägt als 2016. Mehrere Weltklasseläufer „spitzen“ auf den, in Läuferkreisen renommierten Wolfgangseelauf-Gesamtsieg. Ihnen bei der 46. Auflage auf die Beine zu sehen, wird ein besonderer Genuss. Übrigens: Unter den rund 1.000 jährlich in Österreich statt findenden Läufen sind nur vier noch älter als der Wolfgangseelauf, der sein Debüt am 26. Oktober 1972 feierte (69. Int. Höhenstraßenlauf in Wien, 53. Geländelauf Rund um den Karriegel in Pressbaum, 49. Lauf um den Leoganger Sonnberg, 48. Int. Crosslaufserie in Lustenau).

 

Wien – London – Wolfgangsee


Im Frühjahr knackte er beim Vienna City Marathon in 2:14:50 Stunden das WM-Limit. Am 6. August belegte er beim WM-Marathon in London in 2:16:28 Stunden den sehr guten 23. Rang (die beste Platzierung, die je ein Österreicher bei einem WM- oder Olympia-Marathon erreichte!). Am 15. Oktober wird der 29-jährige Tierarzt Valentin Pfeil (LAC Amateure Steyr), Österreichs derzeit bester Marathonläufer, zum zweiten Mal nach 2014 den 27-km-Klassiker in Angriff nehmen. Seine Halbmarathon-Bestzeit (1:04:16) lief er am 14. Februar 2016 in Barcelona. Bei gutem Rennverlauf sollte eine Zeit von 1:31–1:32 Stunden möglich sein. Seine „mentale Draufgabe“: In St. Gilgen ist bei Kilometer 9 mit Fritz Steinparz der Obmann seines Vereines seit mehreren Jahren als fachkundiger Moderator im Einsatz – er wird ihn besonders anfeuern.

Pfeil, der 14-fache Öst. (Staats-) Meister wird sich nach dem Wolfgangseelauf cirka zehn Tage von den Strapazen erholen und dann ins finale Training für die Crosslauf-Europameisterschaften einsteigen, die heuer am 10. Dezember in Samorin (SVK) statt finden. Für das Organisationsteam der Laufgemeinschaft St. Wolfgang ist es eine besondere Ehre und Freude, Österreichs Nr. 1 am Start zu haben.

 

 

Kenianisches Siegertrio?


Mit Wilson Cheruiyot/KEN (*1987) kommt der Zweite des Wachauhalbmarathons 2017 (61:03 Minuten) als einer der Topfavoriten nach St. Wolfgang. Sein erst 24-jähriger Landsmann Benard Kiplangat Bett, der 2016 in Prag eine Halbmarathon-Weltklassezeit von 60:36 Minuten lief und 2016 zudem den 25-km-Lauf in Berlin und schon 2015 den Wachauhalbmarathon gewann, ist ähnlich stark einzuschätzen. Nicht zuletzt ist der 25-jährige Amos Kibiwot Kurgat/KEN, der erst am 9. September in Prag beim dortigen 10-km-Grand-Prix eine Zeit von 27:53 Minuten lief, ein weiterer Sieganwärter. Alle drei starten für das kenianisch-österreichische Laufteam „run2gether“, hinter dem viel mehr steckt, als kenianischen Leistungssportlern in Mitteleuropa eine Startgelegenheit zu verschaffen.

Exkurs: 2007 gründeten der Turnverein Fürstenfeld und der kenianische Verein Bushtrekkers Kenya eine Vereinspartnerschaft. Kenianische Läufer kamen nach Österreich und österreichische Läufer reisten nach Kenia. Man lebte zusammen, lief zusammen und gewann vor allem auch tiefe Einblicke in das alltägliche Leben der jeweils anderen Kultur. Der ehemalige erfolgreiche Orientierungsläufer DI Thomas Krejci besuchte das ostafrikanische Land zum ersten Mal im Februar 2008 und entschied sofort, dass er die kenianischen Sportler noch stärker unterstützen wollte.

Bereits im Sommer 2008 betreuten er und sein Team ehrenamtlich die ersten kenianischen Athleten in Österreich und begleiteten sie zu Straßenläufen und Laufbewerben. Untergebracht waren sie auf der Hebalm im Grenzgebiet zwischen Steiermark und Kärnten. Dorthin kamen auch österreichische Hobbyläufer, um gemeinsam mit den Kenianern zu trainieren. 2009 wurde der heutige Vereinsname „run2gether“ festgelegt. Im selben Jahr verdoppelte sich die Zahl der Gäste im Laufcamp auf der Hebalm. Seither konnten sowohl die Zahl der Laufgäste als auch die Anzahl der kenianischen Top-Läufer in Österreich kontinuierlich gesteigert werden.

Vorne erwartet wird auch der in Linz lebende 36-jährige Isaac Toroitich Kosgei/KEN (persönliche Marathon-Bestzeit 2:09:17/Enschede 2013). Im Vorjahr belegte er beim Wolfgangseelauf in 1:33:57 Stunden den 3. Gesamtrang.

 

Schnelle Frauen


Zum vierten Mal in Folge ist diesmal die 31-jährige Tschechin Tereza Zuzánková (AC Tepo Kladno) am Start. Mit den Gesamträngen 4–4–2 (2014–2016) war sie jedes Mal im absoluten Spitzenfeld des 27-km-Klassikers. Gelingt ihr neuerlich der Sprung aufs Podest?

Nicht zuletzt ist mit der 35-jährigen Lokalmatadorin Claudia Wimmer (Laufgemeinschaft St. Wolfgang) die Drittplatzierte des Vorjahres wieder fix dabei. Sie war letztes Jahr beste Österreicherin und gewann damit auch überlegen die Salzkammergut- und Wolfgangseewertung. Wimmer bewies erst am 24. September beim 16. Raiffeisen Halbmarathon-Kaiserlauf in Bad Ischl in persönlicher Bestzeit von 1:28:52 Stunden ihre derzeitige Hochform.

 

Österreichs No. 1


Fast zwei Jahrzehnte war er Österreichs bester Läufer. Unzählige österreichische Rekorde von 1.500 m (3:34,69) über 3.000 m Hindernis (8:10,83), Halbmarathon (1:01:42) bis Marathon (2:10:47), 53 Staatsmeistertitel und vier Olympiateilnahmen (2000–2012) waren markante Eckpunkte seiner Karriere. In seinen besten Rennen schlug er u. a. den vierfachen Olympiasieger Mo Farah und Marathon-Olympiasieger Samuel Wanjiru. Die Rede ist von Günther Weidlinger (mittlerweile Lauf-Nationaltrainer und Mitorganisator des Oberbank Linz Donau Marathon), der nun als „Hobbyläufer“ im Alter von 39 Jahren mit der Startnummer 10 erstmals an den Start des 27-km-Klassikers gehen wird. Als Begleiter des Starmovie-Inhabers Hans-Peter Obermayr wird er auf eine Endzeit von unter 2:10 Stunden anlaufen. Für Weidlinger eine durchaus bekannte Zielsetzung – auch wenn die Distanz diesmal 27 statt 42,195 km ist. Für ihn lautet das Motto also „Stand- statt Vollgas“. Weidlinger wird zudem schon am Samstag auf der Wolfgangseelauf-Expo den Linz-Marathon-Stand betreuen und von Moderator Hans Wieser bei „Griaß Eich!“ am Samstag Abend interviewt.

Mit Österreichs ehemaligem „Überflieger“ Andreas Goldberger (ULF Mondseeland) geht ein weiterer Sport-Promi an den Start des 27-km-Klassikers. Der knapp 45-jährige ist sportlich nach wie vor top in Form und erzielte im Vorjahr in 1:56:09 Stunden eine persönliche Wolfgangseelauf-Bestzeit. Dies war der 46. Gesamtrang unter 1.954 Startern! Zu seinen größten sportlichen Erfolgen zählen zwei Bronzemedaillen bei den Olympischen Winterspielen in Lillehammer 1994, der Skiflug-WM-Titel 1996 am Kulm in Bad Mitterndorf und jener mit der Mannschaft 2001 in Lahti (Normalschanze), drei Gesamtsiege im Weltcup (1993 / 1995 / 1996) und zwei bei der Vierschanzentournee (1993 / 1995). Goldberger wird (passend zur Sprunglauf-Höchstnote) mit der Startnummer 20(,0) ins Rennen gehen.

 

Streckenrekordhalterin am Start


Letztes Jahr war sie verhindert – heuer lässt sie sich den 7. Salzkammergut Marathon nicht entgehen – schließlich hat sie daran nur gute Erinnerungen: Veronika Limberger gewann ihn 2014 und 2015. 2014 in der nach wie vor unerreichten Streckenrekordzeit von 3:13:50 Stunden. Der hügelige Kurs kommt ihr sehr entgegen – sie liebt bergige Strecken, nicht umsonst gewann sie auch schon den Ötscher-Ultramarathon. Da verkommt der Salzkammergut Marathon fast zum „brettlebenen Speedkurs“ – der Falkenstein mit 220 Höhenmetern rauf und runter ist trotzdem „nur“ einmal zu bewältigen. Schafft Limberger (Startnummer 2542) am 15. Oktober das Triple, dann setzt sich die vierfache „akademische“ Siegerinnen-Serie fort – von 2013 (Michaela Habring) bis 2016 (Christine Wenzl) gewann immer eine „Frau Doktor“ den Salzkammergut Marathon. Übrigens: Ihren Titel lässt Limberger immer unter den Tisch fallen. „Der tut nichts zu Sache“, so die bescheidene Niederösterreicherin aus Fels am Wagram.

 

Marathon mit 84!


Sport auf Weltklasseniveau wird am 15. Oktober nicht nur von jungen Jahrgängen geboten. Mit dem bald 85-jährigen Luxemburger Josy Simon (*25. 3. 1933, LG St. Wolfgang), der seit etlichen Jahren in Strobl am Wolfgangsee lebt, wird der wahrscheinlich älteste Teilnehmer der Gesamtveranstaltung auf der längsten Strecke an den Start gehen. Während andere in seinem Alter die Laufschuhe längst in die Ecke gestellt haben bzw. stellen mussten, hat Simon in den letzten Jahren sogar noch einige M80-Weltrekorde – u. a. 2013 den 100-km-Weltrekord in 12:17:03 Stunden und 2015 Weltrekorde im 6-Stunden-Lauf und über 50 km aufgestellt. Während andere im Alter vom Lauf- in den Gehschritt verfallen, war es bei ihm genau umgekehrt: 1965 (mit 32 Jahren) war Simon Weltmeister im 100-km-Gehen. Gleich viermal gewann er zwischen 1971 und 1978 den Gehermarathon Straßburg–Paris (530 km). So gesehen wird der Salzkammergut Marathon für ihn fast ein „Sprint“. Die Laufleidenschaft packte den „Powerman“ Simon übrigens erst vor einigen Jahren – als Zuseher beim Wolfgangseelauf! Dass ihm „zwischendurch“ auch beruflich nicht fad wurde, dafür sorgte ein leitender Job bei RTL – zudem ist er immer noch Ehrenabgeordneter des luxemburgischen Parlaments.

 

Spannung über 5,2 und 10 km


Nationale Klasseläufer holten sich 2016 die Gesamtsiege über 5,2 und 10 km: Jürgen Aigner (LAG Genböck Haus Ried), der 3.000-m-Hindernis-Staatsmeister 2017, gewann den 5,2-km-Panoramalauf in der Streckenrekordzeit von 17:02 Minuten. Peter Herzog (LC Saalfelden) siegte im Vorjahr beim 10-km-Uferlauf in 30:44 Minuten (dabei verbesserte er den Streckenrekord um eineinhalb Minuten!). Erst am 24. September lief Herzog in Berlin persönliche Marathon-Bestzeit in 2:17:37 Stunden. Nicht zuletzt feierte Bernadette Schuster beim 10-km-Uferlauf 2016 ihren sechsten 10-km-Sieg seit 2010. Wer wird diesmal am Podest ganz oben stehen? Eines ist fix: An der Spitze werden einige Asse vorneweg laufen – 99 % aller Starter sind beim Wolfgangseelauf jedoch Hobby- und Volksläufer wie du und ich, die in erster Linie das besondere Flair der Veranstaltung genießen werden.
Achtung: Vor allem der 5,2-km-Panoramalauf wird in Kürze ausgebucht sein (715 von 800 möglichen Plätzen sind bereits vergeben).

 

 

Informationen: Wolfgangseelauf
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