18. MDM erwies sich erneut als großes Lauffest – Schweigeminute der Aktiven im Gedenken an die Opfer des Terroranschlags in Halle
In Mitteldeutschland hat die Laufbewegung eine Tradition, hat der Sport ein Zuhause und mit dem Mitteldeutschen Marathon (MDM) alljährlich einen attraktiven Höhepunkt. Das kennzeichnete auch in diesem Jahr die Atmosphäre am Sonntag, dem 13. Oktober 2019, bei der 18. Auflage des Mitteldeutschen Marathons, bei dem auch die Teilnehmer der zugleich stattfindenden 44. Deutschen Meisterschaften des Sparkassen-Marathons an den Start gingen.
Überschattet wurde diese Sportveranstaltung durch den Terroranschlag auf die Synagoge am vergangenen Mittwoch in Halle und die dabei zu beklagenden zwei Todesopfer. Und so gab es am Wettkampftag bewusst ein kurzes bewegendes Innehalten und eine Schweigeminute vor dem Start des Halbmarathons zu Ehren der Opfer und Betroffenen durch die Aktiven auf dem halleschen Marktplatz. Ordner und Helfer des Organisationsteams trugen darüber hinaus an diesem Tag als sichtbares Bekenntnis Trauerflor und auf den Startschuss wurde verzichtet.
Fast 6.500 Aktive aus ganz Deutschland und von 24 Nationen hatten sich an diesem Tag auf den Weg gemacht, um zwischen Leipzig und Halle an der Saale packende und faire Wettbewerbe sowie eine begeisterte Stimmung an den Wettkampfstrecken und vor allem im Zielgebiet auf dem halleschen Marktplatz zu erleben. Die meisten Starter wurden erwartungsgemäß wie in den Jahren zuvor mit fast 2.000 Teilnehmern beim Stadtwerke Halle 10-km-Lauf, der durch die grüne Lunge der Saalestadt führt, gezählt.
In die Chronik der Marathonsieger des MDM schrieben sich 2019 bei den Männern Michael Neher von der Sparkasse Ulm mit einer Zeit von 02:43:03 und bei den Frauen Dagmara Roznerska vom KB Sobotka Club aus Polen mit einer Zeit von 03:34:58 ein.
Der Beste beim Händellauf Halbmarathon in der Zeit von 01:12:59 war Simon Friedrich, der für das Nationalteam Deutsche Post an den Start ging. In Halle absolvierte er seinen letzten Vorbereitungslauf für den New York Marathon. Schnellste in 01:25:14 bei den Frauen war in dieser Disziplin Nadine Noack aus Wernigerode vom Team FC Deutsche Post. Für sie war es ein ganz besonderes Bedürfnis, in Halle an den Start zu gehen, um gemeinsam mit Läufern und Zuschauern ein Zeichen gegen Rechts zu setzen.
Auf dem Siegertreppchen ganz oben beim Stadtwerke Halle 10-km-Lauf landete Lisa Schmitt von der Sparkasse Wetzlar. Mit einer Zeit von 00:39:04 erreichte sie eine persönliche Bestzeit und vor zwei Wochen lief sie noch beim Berlin Marathon. Der Beste bei den Männern war Raphael Arnold von der Kreissparkasse Heilbronn. Er benötigte für die 10 km eine Zeit von 00:33:15.
Als „Aktivste Hochschule Mitteldeutschlands“ erwies sich in diesem Jahr bei dieser Sonderwertung die Martin-Luther-Universität Halle vor der Universität Leipzig und der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Alle vorläufigen Ergebnisse zu diesen und zu allen anderen Wettbewerben des 18. MDM sind auf der Internetseite www.mitteldeutscher-marathon.de zu finden.
Zu den emotionalen Höhepunkten dieses sportlichen Sonntags zählte sowohl die 6. Auflage des Inklusionslaufes mit Schülern der Schule des Lebens Helen Keller Halle und des Christian-Wolff-Gymnasiums als auch der AOK Schnupperlauf über 950 Meter. Daran nahmen 2.000 Freizeitsportler, ob jung oder alt, ob Laufanfänger oder ambitionierter Sportler, teil. Gegenüber dem Vorjahr verdoppelte sich hier die Zahl der Aktiven.
Auch in diesem Jahr war der AOK Schnupperlauf als Spendenlauf ausgeschrieben, wobei die Saalesparkasse für jeden Starter 1 Euro zur Verfügung stellte. Der Erlös aus diesem Spendenlauf geht zu gleichen Teilen aus aktuellem Anlass über das Spendenkonto der Stadt Halle (Saale) an die Angehörigen der Betroffenen der Ereignisse am 9. Oktober beim Anschlag auf die Synagoge in Halle sowie darüber hinaus an den Verband Special Olympics Sachsen-Anhalt e.V. zur Unterstützung der Kinder- und Jugendarbeit. Dieser Verband bietet Menschen mit geistiger und Mehrfachbehinderung ein umfangreiches Sportangebot.