Tote und Verletzte nach Bombenexplosionen im Zieleinlauf. US-Präsident Barack Obama: „Sinnlose Tat“.
Ein Terroranschlag hat am Montagnachmittag die 117. Auflage des Boston-Marathons gestoppt. Bei zwei Bombenexplosionen auf der Zielgeraden des Rennens in der Boylston Street kamen drei Menschen ums Leben. Mehr als 100 Menschen wurden verletzt, einige von ihnen schwer. Als die Bomben nach rund 4:10 Stunden Laufzeit explodierten, war die Zielgerade voller Läufer.
US-Präsident Obama verurteilte in einem Statement die Tat und sprach den Opfern sein Beileid aus. „Wir kennen noch keine Hintergründe für diese sinnlose Tat. Wir wissen nicht, wer das gemacht hat und warum. Deswegen sollten wir keine voreiligen Schlüsse ziehen. Aber wir werden es herausfinden“, sagte Barack Obama. Nie zuvor gab es einen Bombenanschlag bei einer Laufveranstaltung.
Wolfgang Konrad, Veranstalter des Vienna City Marathon: „Wir sind betroffen und schockiert über die Nachrichten aus Boston. Unsere Gedanken sind bei den Menschen dort und deren Familien, denen wir uns als Freunde des Marathonsports nahe fühlen. Alle Beteiligten müssen die Fakten, sobald sie vorliegen, genau analysieren. Marathonlaufen ist weltweiter Ausdruck für ein friedliches Miteinander, umso erschütternder sind diese Vorfälle.“
Wie ein Polizeisprecher erklärte, gab es um 14:50 Uhr Ortszeit (20:50 Uhr MESZ) zwei fast simultane Explosionen. Die eine war knapp 50 Meter und die andere rund 100 Meter vom Ziel entfernt, jeweils neben der Laufstrecke, wo viele Zuschauer standen. Offenbar sind dadurch auch hauptsächlich Zuschauer unter den Verletzten. Eine weitere Explosion habe es nahe der John-F.-Kennedy-Bibliothek in einem anderen Stadtteil Bostons gegeben. Weitere Sprengsätze, die nicht detoniert sind, wurden laut New York Times rechtzeitig gefunden. Da im Zielbereich viele medizinische Hilfskräfte für die Läufer bereit stehen, konnten die Opfer schnell versorgt werden. Die Polizei löste die Menschenansammlungen auf und begann damit, abgestellte Taschen und Pakete zu kontrollieren, um nach möglichen weiteren Sprengsätzen zu suchen. Während das Zielgebiet verheerend aussah, wurden die noch auf der Strecke befindlichen Läufer umgeleitet. Wie die Polizei erklärte, gab es keine Warnung für eine solche Tat.
Die Veranstalter des London-Marathons, der am kommenden Sonntag stattfindet, zeigten sich schockiert und drückten in einer Erklärung den Betroffenen ihr Beileid aus. Wie die Londoner Polizei in der Mitteilung bestätigte, gibt es für das Rennen am Sonntag einen Sicherheitsplan, der nunmehr in Kooperation mit den Veranstaltern noch einmal überprüft werden wird.