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Jubiläumsstimmung in Kandel

08.03.15
Quelle: Pressemitteilung

Im 40sten Jahr präsentierte sich der Bienwaldmarathon so frisch wie noch nie. Kurz zur Historie: Gerade mal zwei Jahre nach den Berlinern hatte ein neu nach Kandel gekommener Lehrer namens Roland Schmidt die Idee, einen Marathonlauf durch den Bienwald ins Leben zu rufen. Schnell wurden Mitstreiter im Verein begeistert und am 27. März 1976 war es schließlich soweit. Der Bienwaldmarathon feierte mit 77 Teilnehmern im Ziel seine Premiere. Als erster Sieger konnten sich zeitgleich (2:27:36 h) Hans Gulyas und Günther Conzelmann vom KSC in die Siegerliste eintragen. Bei den beiden angetretenen Frauen siegte Christina Schwarz von der LG Kraichgau mit einer Siegerzeit von 3:49:52 h.

In den folgenden Jahren konnte der Lauf kontinuierlich seine Teilnehmerzahlen steigern. Schnell hatte sich in der Läuferszene herumgesprochen, dass man in Kandel, der flachen Streckenführung wegen, Bestzeiten laufen kann. Aus dieser Zeit stammte auch das erste Logo der Laufveranstaltung, das mit dem Slogan „die schnellen Strecken“ eindeutig die Vorzüge der Strecke hervorhob.

Ein Blick in die Ergebnislisten der 70er und 80er Jahre belegt die Leistungsdichte der damaligen Zeit. Nicht nur die Siegerzeiten von 2:20 h beeindrucken, sondern noch mehr die Tatsache; dass z. B. 1978 von 282 Finisher 123 unter der 3-Stunden-Grenze blieben. Eine Quote, die heute undenkbar erscheint. Insider erzählen, dass zu dieser Zeit nach 4 Stunden begonnen wurde das Ziel abzubauen, weil alle Läufer durch waren.

Highlight in den 40 Jahren war mit Sicherheit das Jahr 1984, in dem der TSV Kandel am 15. April zusätzlich die deutsche Marathonmeisterschaft in Verbindung mit der Olympia Qualifikation (Los Angeles) ausrichten durfte. Bei sommerlichen Temperaturen von 27 Grad konnte bei den Männern der damals viermalige Deutsche Meister, Ralf Salzmann, kurz vor dem Ziel gerade noch einen Marathon-Nobody namens Herbert Steffny abfangen. Der damals gelaufenen Streckenrekord von 2:14 h wurde bis heute nicht gebrochen.

Beim gleichen Lauf wurde durch Susanne Riermeier auch der Streckenrekord (2:38:13 h) der Frauen aufgestellt. Auch dieser Rekord hat bis heute Bestand.

Mitte der 90er Jahren wurde allmählich der Laufsport zum Breitensport, was die Teilnehmerzahlen schnell die 1000er Marke passieren ließ. Inzwischen ist man bei ca. 1800 Läufern angekommen, die nicht nur die schnelle Strecke für Bestzeiten suchen, sondern auch Gefallen an der Natur und dem familiären Charakter der Veranstaltung haben.

Zum Jubiläumsmarathon hatte sich der Veranstalter etwas Besonderes einfallen lassen. Jeder Marathonläufer bekam etwas auf die Ohren, nämlich eine Mütze. Bei der frühlingshaften Temperatur schon zur Startzeit kamen sie allerdings nicht zum Einsatz. Wie schon im letzten Jahr strahlten die am Start stehenden Läufer mit der Sonne um die Wette. Leider hatte die Influenzawelle vielen vorangemeldeten Läufer einen Strich durch die Rechnung gemacht. Trotz der hohen Nachmeldequote konnte mit 1720 Startern die 2000er Marke nicht genommen werden.

Pünktlich um 10 Uhr richtete Alexander Schweitzer, Fraktionsvorsitzender der SPD, seine Wort an die Läuferschaft und leitete den Countdown ein. Mit dem Startschuss verschwand vom Spitzenläufer bis zum Spaßläufer eine bunte Mischung Richtung Bienwald.

Die zurückgelassenen Zuschauer nutzten das Angebot, mit dem Bienwaldexpress an die Strecke gefahren zu werden, oder ließen sich zum zweiten Frühstück in der Bienwaldhalle nieder. Schließlich wartete eine reichhaltige Kuchentheke.

 

Rennverlauf Marathon

 

Er kam sah und siegte. Oliver Trauth vom TV Herxheim ließ mit einem Start-Ziel-Sieg dem amtierenden Pfalzmeister Martin Fischer keine Chance. Mit seinem Marathondebüt holte er sich mit einer Zeit von 2:37:57 h direkt den Sieg und den Pfalzmeistertitel. Nach eigener Aussage möchte der eigentlich auf der Mittelstrecke beheimatete Sportler sich zukünftig mehr auf die Langstrecke verlagern. Gefeiert wurde sein erster Marathon schon im Zielbereich mit einer eigens für ihn in der Vereinsfarbe Blau gehaltenen Torte. Die Grundfitness holt sich der Maschinenbauingenieur schon auf seinem 27 km langen Arbeitsweg nach Karlsruhe, den er mit dem Fahrrad absolviert.

Der zweitplatzierte Martin Fischer (TV Offenbach) war mit 2:38:53 nur geringfügig langsamer als im letzten Jahr. Er nahm seine Niederlage sportlich und freute sich mit seinen Nachfolger. Dritter wurde der in Kandel gut bekannte Michael Sommer (Oberstenfeld) mit einer Zeit von 2:39:20 h.

In der Frauenwertung gewann mit Carolin Engelke-Horn eine Läuferin, die bisher immer den Halbmarathon in Kandel lief. Zum ersten Mal in Kandel beim Marathon gestartet, lief sie mit 3:12:21 h persönliche Bestzeit und konnte auf Grund des schwachen Felds den Wettkampf für sich entscheiden. Als Mutter von vier Töchtern wollte sie wieder etwas für sich tun, gab das Rauchen auf und begann mit dem Triathlon-Sport. Vier Triathlons der Langdistanz bestreitet die für Eppelheim startende Sportlerin. Drei Minuten nach ihr kam Diana Hellebrand (Meddy LWT Koblenz) in 3:15:34 h ins Ziel. Weitere sechs Minuten später folgte Carola Berger mit einer Zeit von 3:21:56 h ins Ziel.

 

Rennverlauf Halbmarathon

 

Der Halbmarathon der Männer wurde bis zur Hälfte von einer Dreiergruppe angeführt. Erst die von Jonas Lehmann (TuS 06 Heltenberg) initiierte Tempoverschärfung bei KM 11 brachte die Entscheidung. Mit 1:08:16 lief er persönliche Bestzeit, obwohl er an der Wendestelle einige Sekunden verlor, als er schon beim Hinweisschild wendete, erst nach Zurufen seinen Fehler bemerkte und dann die eigentliche Wendestelle umlief.
Mit Jens Ziganke (SV Reichenau) und Peter Keinath (SV Omenhausen) kam der Rest des Dreierfeldes nur wenige Sekunden nach dem Sieger ins Ziel.

Den Halbmarathon der Frauen, konnte die Siegerin aus dem Jahre 2013, Jutta Brod (TV Konstanz), für sich entscheiden. Von der Spitze weg dominierte sie Verfolgerinnen und ließ keine Zweifel aufkommen, wer das Rennen gewinnen würde. Zweimal gestartet und zweimal gewonnen ist eine 100 % Ausbeute. Ihre Siegerzeit: 1:19:54 h.

Zweite mit einer Zeit von 1:20:49 h und einem ähnlich weiten Anfahrtsweg wurde die aus München kommende Claire Perrin. Schon zum dritten Mal in Kandel zeigte sie sich im Ziel begeistert von der tollen Strecke und der guten Organisation. Sie versprach direkt, im nächsten Jahr wiederzukommen. Vielleicht reicht es dann auch mal für den Sieg.

Eine kürzere Anfahrt hatte die für den TSV Annweiler startende Melanie Noll. Mit 1:21:17 h war sie nur 18 Sekunden hinter der Zweitplatzierten im Ziel.

 

Informationen: Bienwald-Marathon
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