Der 13. März ist Wahltag in Rheinland Pfalz. Eine gute Wahl haben jetzt schon die Läufer getroffen, die diesen Tag für eine Formüberprüfung beim Frühjahrsklassiker im Bienwald nutzen.
Ein Blick in die Anmeldestatistik zeigt, dass das 2:1 Verhältnis HM zu Marathon sich weiter hält. Dass der Hinweis „internationaler“ Marathon seine Gültigkeit hat, zeigt die Länderstatistik. Nicht weniger als 29 Nationalitäten werden am Start sein, wenn Alexander Schweitzer, Fraktionsvorsitzender der SPD, und Landrat Fritz Brechtel um 10 Uhr den Startschuss abgeben.
Wurde letztes Jahr das Läuferfeld durch die durchs Land gehende Influenzawelle dezimiert, scheinen die Aussichten auf ein ansehnliches Starterfeld diesmal gut. Noch mehr als die Quantität besticht allerdings die Qualität des Starterfelds.
Wie schon berichtet, startet auf der Halbmarathon Distanz Lars Kegler aus Speyer. Letztes Jahr als Zug- und Bremsläufer für 3:30h dabei, will er dieses Jahr nichts anderes als einen Weltrekord brechen. Dafür startet er nicht mit Luftballon, sondern in kompletter Feuerwehruniform - was da wäre: Stiefel, Hose, Jacke und Helm. Den Rekord auf 10 Km hat er mit einer Zeit von knapp über 46 Minuten schon. Um den guiness world record im HM zu erreichen, gilt es eine Zeit von 1:48:24 h zu unterbieten. Da kann man dem sympathischen Berufsfeuermann nur die Daumen drücken.
Als besondere Ehre betrachten es die Marathonmacher in Kandel, zwei aktuelle Deutsche Meister begrüßen zu dürfen. Joseph Katib vom LAC Quelle Fürth ist seit Mai 2015 der Deutsche Meister im Berglauf. Mit einer Bestzeit von 1:08:08 h würde er in den Bereich des 2008 aufgestellten Streckenrekords (1:06:19 h) von Hillary Kembol kommen. Ihm den Sieg streitig machen könnte der Vereinskollege und aktuelle Deutsche Meister über 10.000 Meter Mitku Seboka. Aktuelle Bestzeit im HM bei ihm 1:06:57 h.
Aber auch aus der Region stammende Spitzläufer werden in Kandel an den Start gehen. Allen voran ist Simon Stützel von der Landau Running Company zu nennen. Der Sieger des Karlsruher Marathons und Inhaber des Streckenrekords in Rheinzabern bringt eine persönliche Bestzeit von 1:05:12 h mit. Diese will er in Kandel noch unterbieten. Motivation dafür ist die Qualifikation für HM bei den Europameisterschaften in Amsterdam. Mit einer Zeit unter 1:03:45 h hätte er das Ticket gelöst.
Unterstützt wird er von den durch die Winterlaufserie wohl bekannten Läufern Frank Unewiesse (Sieger WLS 2015) und Habtom Weldu (Sieger WLS 2016). Beide für die LG Region Karlsruhe startenden Läufer sind für eine Zeit um 1:07 h gut.
Die schnellst HM-Zeit im Starterfeld kann Julian Flügel vom ASICS Team aufweisen. Mit 1:04:28 h liegt er 2 Minuten unter dem Streckenrekord, was ihn zum erklärten Favoriten macht.
Wenn das Wetter mitspielt, scheint es mehr als wahrscheinlich, dass der Streckenrekord im HM bei den Männern dieses Jahr fällt.
Wie bei den Männern, startet auch bei den Frauen die Siegerin der diesjährigen Winterlaufserie Tanja Grießbaum. Auch sie versucht im Bienwald die Qualifikation für den Halbmarathon bei der EM zu schaffen. Dazu wäre eine Zeit unter 1:13 h notwendig.
Neben den kulinarischen Köstlichkeiten, wie selbstgemachter Kuchen und regionale Spezialitäten (zum Beispiel Saumagen) gibt es wieder eine Bauerntheke vor der Halle. Ein besonderer Service ist der Bienwaldexpress, ein Bus, der Zuschauer kostenfrei direkt an die Laufstrecke fährt. So können Begleitpersonen ihre Liebsten auch auf der Laufstrecke hautnah erleben und anfeuern.