Ein hochklassiges Duell kündigt sich beim BERLIN-MARATHON an: Beim spektakulärsten deutschen Rennen über die 42,195 km wird am 29. September Titelverteidigerin und Streckenrekordlerin Gladys Cherono auf Vivian Cheruiyot treffen.
Die beiden Kenianerinnen gehören zu einer kleinen Gruppe von Weltklasseläuferinnen, die sich im vergangenen Jahr auf Zeiten von unter 2:19 Stunden verbessert und dabei jeweils hochkarätige Rennen der World Marathon Majors (AWMM) gewonnen haben. Herausfordern will die beiden Ausnahmeläuferinnen eine Äthiopierin: Mare Dibaba lief bereits zweimal knapp unter 2:20 Stunden und gewann bei den Olympischen Spielen in Rio 2016 die Bronzemedaille.
„Wir freuen uns natürlich sehr, dass wir mit Gladys Cherono die Vorjahressiegerin am Start haben werden“, sagt Race-Direktor Mark Milde und fügt hinzu: „Verglichen zu den Männern haben die Frauen in Berlin immer noch etwas Nachholbedarf. Angesichts der drei außerordentlich starken Verpflichtungen, könnten am 29. September durchaus die Frauen im Mittelpunkt stehen.“ In den vergangenen zwölf Jahren produzierten die Männer beim BERLIN-MARATHON eine Kette von absoluten Weltklassezeiten und brachen dabei gleich ein halbes Dutzend Mal den Weltrekord. Mit Gladys Cherono und Vivian Cheruiyot starten nun zwei Kenianerinnen in Berlin, denen man zutrauen kann, den Männern die Show zu stehlen.
Nach 2015 und 2017 stürmte Gladys Cherono vor einem Jahr bereits zum dritten Triumph beim BERLIN-MARATHON. Dabei brach die inzwischen 36-jährige Halbmarathon-Weltmeisterin von 2014 den 13 Jahre alten Streckenrekord der Japanerin Mizuki Noguchi (2:19:12/2005) mit einer Zeit von 2:18:11 deutlich. Es war die mit Abstand schnellste Zeit ihrer Karriere. Zudem schloss Gladys Cherono auf zu den Berliner Rekord-Siegerinnen Renata Kokowska (Polen), Uta Pippig (Berlin) und Aberu Kebede (Äthiopien). Alle haben das Rennen jeweils dreimal gewonnen. „Mein Ziel ist es jetzt, ein viertes Mal in Berlin zu gewinnen“, sagte Gladys Cherono schon kurz nach ihrem Sieg. Jetzt kommt sie zurück, um alleinige Rekord-Siegerin zu werden.
Für Sieg Nummer vier könnte allerdings eine weitere persönliche Bestzeit nötig sein. Denn Gladys Cherono trifft auf ihre Landsfrau Vivian Cheruiyot, die erstmals beim BERLIN-MARATHON starten wird. Die 35-jährige 5.000-m-Olympiasiegerin von 2016 gewann im vergangenen Jahr den London-Marathon mit einer Steigerung auf 2:18:31 Stunden. In diesem Jahr war sie an der Themse Zweite. Bei beiden Rennen ließ sie Gladys Cherono hinter sich. Die beiden Kenianerinnen stehen in der Liste der schnellsten Marathonläuferinnen aller Zeiten mit ihren persönlichen Rekorden auf den Rängen sechs (Cherono) und acht (Cheruiyot), so dass sich ein spannendes Duell abzeichnet.
Zum ersten Mal wird auch Mare Dibaba den BERLIN-MARATHON laufen. Die 29-jährige Äthiopierin verfügt im Vergleich zu Gladys Cherono und Vivian Cheruiyot über die größere Erfahrung im Marathon. 2015 gewann Mare Dibaba bei den Weltmeisterschaften in Peking die Goldmedaille über die 42,195 km, ein Jahr später wurde sie Dritte beim Olympia-Marathon in Rio. Die Äthiopierin hat eine Bestzeit von 2:19:52 Stunden und schaffte das Kunststück, genau diese Zeit zweimal zu laufen (2012 und 2015). Auf der schnellen Berliner Strecke wird sie versuchen, an ihre besten Zeiten anzuknüpfen und die beiden Kenianerinnen herauszufordern.
Zusammen mit den Rennen in Tokio, Boston, London, Chicago und New York gehört der BERLIN-MARATHON zu den World Marathon Majors (AWMM). Zum ersten Mal wird am 29. September das Finale dieser Serie im Rahmen des BERLIN-MARATHON stattfinden.
Während die Startnummern für das hochkarätigste deutsche Straßenrennen seit langem ausverkauft sind, gibt es für interessierte Läufer noch limitierte Startmöglichkeiten über Reiseveranstalter oder Charity-Organisationen.