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Laufberichte

Oh Happy Day

18.03.12

 

Es läuft und s... sich gut

 

Dann sehe ich Pumuckl bei seinem Versorgungsgang. Es hat einen dreiundzwanziger Bolzen in der Hand, den man mit einem siebzehner Schlüssel aufmacht. Ein kleines Rätsel. Ja, mia san mia und hom a guats Bia. So geht die Flasche hin und her, bis zum Bodensee. Da ist die Flasche dann leer. Diese Einlage beschert mir die beste Rundenzeit, von hinten gesehen. Bisher waren es rund sieben Minuten, diese ist jetzt zweistellig. Schnell durch die Halle, bevor das jemand merkt.

Mittlerweile ist die Temperatur gehörig gestiegen. Ich entsorge das langärmelige Shirt, bevor ich wie ein Bock schwitze. Mittlerweile stehen viel mehr Zuschauer am Rand der Strecke. In der Mitte der Grünfläche wird gekickt und auch der Spielplatz ist gut besucht. Immer wieder stehen Kinder am Rand und wollen abgeklatscht werden. Junge Läuferinnen und Läufer der Schule Schloss Neubeuern haben sich es jetzt auf Liegestühlen bequem gemacht und lachen, als ich einen dummen Spruch loslasse. Zwischen 30 und 40 Kilometern werden sie hinter sich bringen, das ist doch eine super Leistung für die Teens.

„Macht Laufen doof“, lese ich auf einem Shirt. Der Träger gibt mir gleich die Antwort, denn die Rennerei macht glücklich. Pumuckl sagt, die Lauferei is guat, wenn net die Rennerei wär. Ja, wenn man sich im Lauffeld umschaut, fällt auf, dass sich viele verkleidet haben. Ihr seht es an den Bildern. Später sehe ich Roland mit einem Siegeskranz im Haar. Er konnte sich noch auf den Gesamtplatz zwei vorarbeiten und hatte lediglich ein halbe Minute Rückstand zum Sieger.

 

Halbzeit

 

Zur Halbzeit bin ich gut im Rennen. Mein Ziel, 60 Kilometer zu erreichen, ist realisierbar. Im Feld mischt auch ein Reporterkollege mit, der Olaf, heute ohne Fotogerät unterwegs. Dann sehe ich zum ersten Mal unseren Südtiroler Freund Hartmann, der jetzt fast wieder jedes Wochenende unterwegs ist. Sein Besuch in Fürth beseitigt einen weiteren weißen Fleck in seiner Landkarte, denn er macht jedes Rennen nur einmal. Stark drauf ist er, denn ich habe für eine Überrundung drei Stunden gebraucht.

Dieter Ulbricht, ich weiß nicht, wie oft er mich schon überholt hat, hat eine bärige Vorstellung. Er liegt im Spitzenfeld und wird später als Zweiter das Rennen beenden. Die Batukeros, eine Space-Groove-Gang, lässt mit ihren Sambarhythmen keine Ruhe aufkommen. Da musst du einfach weitermachen.

Die Runden und Stunden vergehen, auch wenn langsam die Füße anfangen zu maulen. Robert steht länger an der V-Stelle. Der Jetlag aus seiner berufsbedingten USA-Reise  macht ihm zu schaffen. An den Bänken haben sich schon diverse Einzelkämpfer zur Pause niedergelassen.

Mittlerweile schieben sich von Nordwesten Wolken heran. Es scheint, dass sich ein Unwetter zusammenbraut, so dunkel ist der Himmel. Doch der auffrischende Wind bläst das ganze später wieder auseinander.

 

Letzte Stunde

 

Ich zähle nun jede Runde und rechne meinen Restweg zu den magischen 60 Kilometer. Es könnte reichen. Nur, eine Schwächephase kann ich mir nicht leisten. Hartmann, nun auf einem Klappsitz in der Sonne hockend, macht einen auf Piz Buin. Er beobachtet das Feld und ruft mir zu, die 50 reichen ihn.

Pumuckl hat seine Versorgungsstelle auf die andere Laufseite verlegt, wo er mit einem Helfer ratscht. Ich muss weiter, mein Ziel! Später sehe ich ihn mit einer Handvoll Kinder, die eine Überraschung aus seiner Tüte bekommen.

Norbert Wilhelmi vertreibt sich sein letztes (Foto) Stündchen mit einer Blondinen. An der V-Stelle wird nun mangels Cola gleich Bier ausgeschenkt. Die zwei Helfer lassen sich von mir zu einem kleinen Umtrunk einladen. Wir stoßen auf den Erfolg des Tages an.

Noch wenige Minuten. Beim Rennen durch die Halle sehe ich bei mir 60,8 Kilometer. Super, Ziel geschafft. Und dann nach weiteren guten 200 Metern hören wir ein lautes Signal, die sechs Stunden sind um.

 

Zeit der Streckenvermesser

 

Neben mir stehen einige Mitläufer. Dieter, rund 15 Meter hinter mir, küsst den Boden, dann liegt er darnieder. Nach fünf Minuten kommen zwei Streckenvermesser mit ihrem Messrad. 226,10 Meter lese ich. Das sind dann 46 Runden oder 61,025 Kilometer in sechs Stunden.

Ich mache mich auf den Rückweg und schlendere noch bei der V-Stelle vorbei, wo ich mir noch einen Trank für die Fastenzeit mitgeben lasse. Die Umdrehungen im Getränk haben nach kurzer Zeit den gleichen Effekt in meiner Birne.

 

Abschluss in der Grünen Halle

 

In der Halle beginnt gerade der Abschluss. Das Motto für 2013 wird bekanntgegeben: All You Need Is Love. DJ Bernd spielt den gleichnamigen Hit der Beatles, die Halle singt lautstark mit. Im Mai 2012 gibt es noch einen weiteren sportlichen Höhepunkt für den Laufclub 21. Sie tragen die Olympische Fackel auf 210 Kilometer von Fürth nach München, wo die Special Olympics, die Spiele für Menschen mit Behinderung, stattfinden werden.

Ich erlebe dann die bisher schnellste Siegerehrung, denn in Minutenschnelle werden die schnellsten Frauen, Männer und Staffeln geehrt. Im Laufe des Rennens, wo ich mich immer um Gesamtrang 20 befand, konnte ich zum Ende hin mich noch auf Platz 17 verbessern.

Fazit: Wer noch nie 6 Stunden gelaufen ist, muss das hier probieren. Nächster Termin ist der 17.03.2013. Anita lädt schon heute dazu herzlich ein. Wer kommt mit? Eine tolle Sache, für die wir da in Fürth laufen dürfen. Eine große Aufmerksamkeit wird die Läuferschar wieder auf sich ziehen, wetten?

Sieger 6-Stunden-Lauf:
Männer:

1 PROCHASKA Jan M 33 1966 LG Nord Berlin Ultrateam 79,405 km
2 MARHOLD Günter M 82 1969 TSV Wolfratshausen 77,943 km
3 ULBRICHT Dieter M 72 1967 laufkultur.de 70,226 km

Frauen:
1 FUHRMANN Carmen F 37 1959 Team Klinikum Nürnberg 59,128 km
2 HASSEL Eva F 47 1960 o.V. 58,131 km
3 PUMMER Petra F 97 1959 La Carrera TriTeam Rothsee 57,769 km

Marathon Männer:

1 BROSIG Jochen 65 1 M45M 03:11:05.17 FSV Großenseebach
2 KITTEL Ralf 77 1 M35M 03:18:46.94 Turbo Turtles Roth
3 DEUTER Torsten 71 1 M40M 03:22:08.94 SV Würtingen

Frauen:
1 VEITH Pamela 73 1 W35F 03:16:32.86 TSV Kusterdingen
2 HARTWIG Gabi 70 1 W40F 03:55:29.03 Team Klinikum Nürnberg
3 SINGER Susanne 77 2 W35F 05:56:20.37 Halberhai

Halbmarathon Männer:

1 RIEDL Christian 80 1 M30M 01:17:58.36 keine Angabe
2 RIGOTTI Roland 76 1 M35M 01:18:29.90 TSV 1862 Neuburg
3 RÖSER Matthias 73 2 M35M 01:19:22.28 Team Röser

Frauen:

1 VOGEL Elise 81 1 W30F 01:41:38.73 o.V.
2 WILMS Annika 82 2 W30F 01:52:42.20 HÄJYT
3 RADTKE Daniela 88 1 HKWF 01:52:53.21 keine Angabe 

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