"Am 18.3.2018 haben uns um 6:00 Uhr morgens 20 cm Neuschnee ganz schön Sorgen bereitet. Weder öffentliche noch private Räumdienste konnten aufgrund der Prioritätenregelung beauftragt werden, den 1902 m langen Rundkurs zu räumen und zu präparieren“, sagt Anita Kinle, Initiatorin und Chefin des Welt-Down-Syndrom-Marathons, der am Sonntag zum 8. Mal stattfinden sollte. Also absagen. Normalerweise ist das in solchen Situationen die einzige Option.
Auch als die Behörden die Genehmigung des Laufes verweigerten, gab Anita Kinle nicht auf. Dazu muss man wissen, dass der Marathon zum Welt-Down-Syndrom-Tag ein ganz besonderer ist. Als Mutter eines Down-Syndrom-Kindes setzt sich Anita Kinle in vielen Bereichen für die Integration von Menschen mit Down-Syndrom ein, gründete eine Beratungsstelle und vor allem auch den Laufclub 21. Dabei ging es ihr nicht darum, einen „Behinderten-Sportverein“ zu gründen, sondern Menschen mit Down-Syndrom mit solchen ohne diesen Gen-Defekt zusammen zu bringen.
Fast zwangsläufig führte das Engagement dann dazu, dass der Laufclub 21 eine eigene Veranstaltung auf die Beine stellte, eben den Welt-Down-Syndrom-Marathon.
Der Oberbürgermeister der Stadt Fürth war selbst vor Ort und bot Hilfe an, aber den Schnee bekam man nicht weg. „Irgendwie kamen wir plötzlich auf die Idee, den Lauf kurzerhand in die Halle zu verlegen. Na ja, sehr gewagt war das schon. Aber so könnten wir den angereisten Gästen die Möglichkeit geben, ein wenig Freude zu haben, und ein bisschen mit uns den Welt-Down-Syndrom-Tag zu feiern“, berichtet Anita Kinle.
Alle packten an. Mit Unterstützung zahlreicher Helfer und Läufer und nicht zuletzt der Zeitmesser von MAXX-Timing wurde innerhalb kurzer Zeit eine kleine Runde amtlich vermessen und gerichtet, so dass jeder, der wollte, sein Pensum abspulen konnte.
„Unser Dank gilt allen, die unser Angebot angenommen haben,“ meint Anita Kinle abschließend. Dazu kommt, die Teilnehmer vielleicht sogar eine Weltpremiere erlebt haben. Denn wann wurde schon mal ein Marathon vom Freien in die Halle verlegt.
Übrigens, der laufende M4Y-Reporter Andreas Greppmeir hat das Ereignis verpasst. Er stand auf der Fahrt nach Fürth zu lange im Stau und musste umkehren. Aber einmalig in der langjährigen Geschichte von Marathon4you ist auch das.