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Laufberichte

Im sonnigen Norden

 

Bei einem unserer letzten Marathons erzählte ich einem schwedischen Mitstreiter von unserer früheren Teilnahme in Stockholm. Auf seine Frage, wie mir die Stadt gefallen hätte, konnte ich nicht nur Positives antworten, denn im Corona-Jahr 2021 wurde der Marathon im Oktober veranstaltet, kaltes und regnerisches Wetter inclusive. Am liebsten hätte man das Hotelzimmer gar nicht verlassen. Um diesen Eindruck zu revidieren, beschlossen wir, es mal am Standardtermin im Juni zu probieren, zumal wir ein günstiges Angebot von Lufthansa sowie einer Hotelkette in Start- und Zielnähe nutzen konnten.

Es regnet seit Stunden, als Judith und ich uns am Freitag auf den Weg zum Münchner Flughafen machen. Was die Menschen in Süddeutschland in den nächsten Tagen erwartet, können wir uns aktuell noch nicht vorstellen. Der Wetterbericht für Stockholm allerdings sagt strahlenden Sonnenschein bei bis zu 28 Grad voraus.

Nach knapp zweistündigem Flug steigen wir in Stockholm-Arlanda aus und mir fällt gleich diese weiche Luft auf, die irgendwie nach Meer riecht. Wir fahren mit der Regionalbahn ins Zentrum, checken ins Hotel ein und spazieren zur Marathonmesse in der Nähe des Olympiastadions. Dort werden auch die Taschenabgabe und der Nachzielbereich sein. In der Tennishalle gibt es die Startnummer, die vor Ort gedruckt und mit einem Einwegchip versehen wird, sowie einen Kleiderbeutel mit einem Getränk und einem Energieriegel. Dummerweise finde ich die Mail mit dem QR-Code nicht mehr. Aber mit dem Personalausweis bekomme ich die Unterlagen dennoch. Die Luft in der Halle hat fast schon Sauna-Temperaturen. Überall surren die Ventilatoren.

 

 

Im Startpreis ist auch die Teilnahme an einer Pasta-Party enthalten, Dort wartet ein Nudelsalat mit getrockneten Tomaten, Oliven und Basilikum auf uns. Sehr wohlschmeckend, und natürlich gibt es Knäckebrot dazu. Ich bin sehr beeindruckt vom Olympiastadion aus dem Jahre 1912. Verdammt lang her, möchte man meinen, auch wenn es sich nicht um ein Ereignis der Antike, sondern um die 5. Spiele der Neuzeit handelt.

Wir machen noch einen Abstecher auf die Altstadtinsel Gamla Stan, wo sich auf überschaubarem Raum zahlreiche Sehenswürdigkeiten befinden, darunter auch das königliche Schloss. Weil der Tag für uns sehr früh begonnen hat, kehren wir zeitig ins Hotel zurück.

 

Marathontag- Samstag

 

In nördlichen Ländern finden Marathons oft am Samstag statt. Und wie in anderen Städten Skandinaviens geht es hier erst um 12:00 Uhr los. Also können wir noch in aller Ruhe frühstücken, werden aber auch gerade dann unterwegs sein, wenn die Hitze am größten ist.

Die Anreise zum Stadion gestaltet sich einfach. Außer der U-Bahn fahren auch Busse. Anderthalb Stunden vor dem Start ist auf dem Sportplatz schon viel los. Überall wird der Schatten gesucht. Es gibt sehr viele Toilettenhäuschen im Eingangsbereich, aber auch direkt an den Startblöcken. Um 11:00 Uhr wird der Zugang zum Startbereich geöffnet.

 

 

Auf der breiten Lidingövägen ist viel Platz. Wir halten uns im Schatten von Bäumen auf. Die Pacemaker sind irgendwie bunt durcheinandergewürfelt und es scheint sie auch nicht weiter zu stören. Verrückt, zwei 4:30-Gruppen und dazwischen die 5:30er-Pacer.

Kurz vor zwölf dann die Nationalhymne, live vorgetragen von einer Sängerin. Dann sekundengenau der Startschuss. Wir rücken langsam vor. Hektik gibt es wenig, zu sehr haben wohl alle Respekt vor der Hitze. Um 12:10 Uhr dann der zweite Startschuss und kurz danach geht es auch für Judith und mich über die Startlinie. Am Olympiastadion vorbei und dann rechts auf eine breite Allee. Zweispurig, getrennt durch den Busbahnhof. Ein wenig weiter dann links kommen wir alle wieder zusammen. Beeindruckend, so viele Laufende. Man versucht sein Tempo zu finden. Ich bleibe locker. Für das Überholen ist später noch viel Zeit. Zuschauer in größter Zahl nun auch hier in den ersten wunderschönen Straßen mit Gründerzeitbauten im Viertel Vasastan.

Ich bleibe hinter einer Ampelsäule stehen, um in Ruhe ein Foto machen zu können. Leider habe ich übersehen, dass es kurz danach rechts in eine schmalere Straße geht. Nun gibt es doch Gedränge und ich würde doch gerne wieder zu Judith aufschließen. Die Palästinenser-Sympathisanten am Straßenrand gehen im Gedränge unter. Hier hat man nur Augen für die Mitlaufenden und die Straße.

Gut, dass es bald wieder breiter wird. Ich finde Judith und schwöre mir, erst mal nicht mehr stehen zu bleiben. Der erste VP bei km 4. Wie immer heute nur auf einer Seite. Wasser wäre nun gut, aber es ist die Hölle los, wir schieben uns daran vorbei und weiter geht´s.

 

 

Viele Kneipen, Cafés und Restaurants liegen an der Strecke, und nun bemerkt man auch die verzweifelten Blicke der Essenslieferanten, die anscheinend Aufträge angenommen haben, ohne von den Verkehrsbehinderungen zu wissen. Die Jungs tun mir leid; wenn man ihre Ausrüstung und Fahrzeuge so ansieht, müssen das ganz arme Gesellen sein. Mit so zusammengeklebten Mopeds dürfte man bei uns nicht auf die Straße.

Der Streckenverlauf ist schwer zu beschreiben: Viele Abschnitte zwischen Olympiastadion und Innenstadt werden zwei- oder dreimal in unterschiedlicher Richtung gelaufen. Dann ein Parkstück und danach kommen wir in das einstige Arbeiter- und heutige Szeneviertel Södermalm, Schauplatz der “Millennium”-Trilogie des schwedischen Autors Stieg Larsson.

Nicht sportinteressierte Einheimische genießen den Samstag sicher schon irgendwo am Meer oder an einem See. Einen Eindruck davon erhalten wir auf der Sankt-Eriks-Brücke bei km 5. Da wird auf dem Wasserweg weiter unten gepaddelt, was das Zeug hält. “Dubbdäck”, Autoreifen mit Spikes, sind ab hier verboten. Im Winter sind sie sehr beliebt, heute aber natürlich kein Thema.

Wir kommen nun ans Wasser. Der Riddarfjarden begleitet uns ein Stück Richtung Stadshuset (Rathaus), das aus neun Millionen Ziegeln besteht und 1923 nach zwölfjähriger Bauzeit eingeweiht wurde. Auf dem 106 m hohen Turm befinden sich drei goldene Kronen. Judith meint spaßeshalber, das könnte etwas mit den nordischen Währungen zu tun haben. Schwedische, Dänische und Norwegische Kronen. In Wirklichkeit handelt es sich um die drei Kronen des Reichswappens.

Dann über eine Brücke. Links das Parlament auf einer kleinen Insel. Wir erreichen Gamla Stan. Wer dabei an etwas Gammeliges denkt, liegt gar nicht so falsch, denn „gamla“ heißt „alt“. Es handelt sich um die Insel der Altstadt. Und da Stockholm im Krieg nur einmal von sowjetischen Verbänden bombardiert wurde und viele alte Bauwerke erhalten blieben, ist es hier ganz urig. Viele Gässchen, Kopfsteinpflaster, zwei wichtige Kirchen, Kneipen und Andenkenläden.

Da Gamla Stan nicht flach ist, umrunden wir die Insel am Wasser. Entgegen kommt uns die Spitzengruppe der Läufer, die schon einen Vorsprung von 12 Kilometern hat. Links der Königspalast (Kungliga slottet), der zwischen 1697 und 1760 nach Plänen des Baumeisters Nicodemus Tessin d. J. entstand und mich irgendwie an Florenz erinnert. Hier befinden sich die Büros der Königsfamilie, die selbst seit 1982 auf Schloss Drottningholm residiert, und repräsentative Räumlichkeiten für Staatsbesuche, Audienzen und Ehrungen.

Davor eine große Verpflegungsstelle, hier auch mit Cola und Bananen. Wer die Informationen aufmerksam gelesen hat, weiß, dass es Energiegels an drei Stellen nur für Teilnehmende gibt, die auf der Marathonmesse ein dazu berechtigendes Armband erworben haben. Viele Läufer scheinen das nicht zu wissen und wundern sich, dass sie nichts bekommen.

Rechts auf die Hafenpromenade. Erst die Nybrokajen-Bucht mit einer großen Animationstruppe, dann auf den breiten Strandvägen. Einst Teil eines maroden Viertels mit heruntergekommenen Häusern, wurde er anlässlich der Stockholmer Ausstellung 1897 in eine Prachtstraße verwandelt. Heute wechseln sich dort noble Villen und exklusive Geschäfte ab.

 

 

Leider wird es hier unter den schattenspendenden Bäumen recht eng. Wir laufen auf der schmalen Trambahntrasse. Keine Ahnung, warum keiner weiter links auf der gesperrten Straße läuft. Links ins Viertel Östermalm, leicht bergauf. Auf dem breiten grünen Mittelstreifen sitzen Familien beim Picknick und feuern uns an. Unglaublich, was uns da geboten wird. Vor uns der runde Karlaplan mit hoher Wasserfontäne, dort der VP kurz vor der KM-40-Zeitnahme. Wir wissen also, was in einiger Zeit auf uns zukommen wird: Ganz leicht bergauf bis zum Olympiastadion. Dort erst mal rechts. Die Stimmung bleibt, die Bebauung ist etwas uninteressanter. Inzwischen gibt es mehr Platz und öfter queren Wagemutige mit ihrem Samstagseinkauf die Strecke. Neben uns wird Italienisch gesprochen. Es handelt sich um eine Laufgruppe aus Apulien. Schnell ein Foto, bei dem auch ein deutscher Teilnehmer aufs Bild kommt.

Hinter km 15 biegen wir endlich in den Djurgården ein. Ein riesiger königlicher Park. Wunderschön diese Sommerwiesen und die ruhige Stimmung. Wobei auch hier viele Familien ihre Picknicks direkt an der Strecke abhalten. Musik gibt es auch immer wieder. Hier eine Bigband, oft auch DJs.

Ein großer Fernmeldeturm dient als Fixpunkt. Dann in einer Rechtskurve leicht hinunter und am Waldemarsviken zurück. Michael, den wir am Start in Duisburg kennengelernt haben, spricht mich an. Auch ein Vielläufer, heute im Paris-Marathon-Hemd. Ihm machen die vielen Aufpflasterungen zu schaffen. Ich habe eher Probleme mit dem klebrig-feuchten Untergrund samt Bechern vor den VPs. Die nette Straße mäandert so dahin, immer wieder bieten sich schöne Ausblicke. Dann kommen wir nach Gröna Lund. Der städtische Vergnügungspark bietet Zerstreuung für Jung und Alt. Rechts eine alte Zirkushalle, in der heutzutage Konzerte und Theateraufführungen stattfinden.

Rechts das Museumsdorf Skansen. Einige traditionell gekleidete Schwedinnen und Schweden stehen am Straßenrand. Das große Nordiska Museet links. Dann das Vasamuseum, das ich gestern noch kurz besuchen konnte. Es umschließt das Kriegsschiff  “Vasa”, das 1628 auf seiner Jungfernfahrt sank und über 300 Jahre später fast vollständig geborgen und konserviert werde konnte. 

 

 

Endlich die Halbmarathonmarke. Schnell sind wir mit 2:34 bei der Hitze heute wirklich nicht.

Über die Brücke Djurgårdsbron zurück zum Strandvägen, der sich heute in eine kilometerlange Partyzone verwandelt hat. An den Nybrokajen kommt man der Gegenrichtung sehr nahe. Gerade läuft der 3:15-Pacer vorbei. Respekt! Wir laufen parallel dazu auf den Straßen in Gamla Stan, dann

müssen wir nach oben über die Slusbron. Vor uns eine Insel mit recht steilem Hang. Oben einige Kirchtürme, unten nicht wirklich ansprechende Bauwerke, bei denen es sich um ein Einkaufszentrum handeln könnte. Stockholm trennt den großen Süßwassersee Mälaren von dem Wasser der Ostsee. Bis aufs freie Meer gilt es aber noch unzählige Inselchen, Schären genannt, zu umschippern.

Der Verkehrsknotenpunkt „Slussen“ (Schleuse) unter uns wird seit 2015 saniert und dazu wird auch gleich noch eine neue Straße gebaut. “Unsere” Brücke ist schon fertig. Wir sind wieder auf Södermalm, der großen Insel, die unser Reiseführer mit dem Prenzlauer Berg in Berlin vergleicht. Der Aufzug “Katarinahissen” links galt einst als größte Attraktion Stockholms. Von seiner Aussichtsplattform bietet sich ein fantastischer Blick auf die Altstadt. Aus einer Tunnelbaustelle rechts von uns strömt erfrischende kalte Luft. Wieder mal Zeit, den Blick schweifen zu lassen. Vor uns zwei Red-Bull-Bögen, die den schon aus Oslo bekannten 75-m-Speedtest ankündigen. Das lasse ich mir nicht zweimal sagen, ich starte durch. Eine junge Läuferin hält mit. Wir rasen nach oben. Schnell ist der Spaß zu Ende. Die Überraschung kommt nach dem Lauf: Mit 10 Sekunden bin ich an Stelle 173 aller 17.000 Marathonis. Bin ich stolz.

Die Strecke in Södermalm führt durch einige Straßen mit vielen, vielen Freischankflächen und noch mehr Anfeuerung. Leider gibt es an den kommenden VPs keine Becher mehr. Was tun? Na ja, ein bisschen halte ich noch durch. McDonald´s rettet mich. Die Fast-Food-Kette betreut hier einen VP und hat noch Becher. Super. Und Apfelstücke. Den Becher befestige ich am Hosenbund. Man weiß ja nie. Es folgt ein wenig Achterbahn-Feeling. Rauf und runter. Ein paar Kurven. Später stelle ich fest, dass wir dadurch einen großen Hügel auf der Hauptstraße umlaufen haben. Und wir haben wieder einige unbekanntere Straßen gesehen.

Unversehens kommen wir auf die große Västerbron-Brücke. Der Fuß-/Radweg ist sehr breit und für uns reserviert. Die Brücke beschreibt einen architektonisch schönen Bogen. Der Marathon mutiert hier bei km 29 und nach über drei Stunden Hitze zum “Wandertag”. Nach einigem Herumrechnen sehe ich keine Chance mehr auf sub 5 h und entscheide mich, mit Judith eher gemütlich das Ding zu beenden. Also genieße ich die Ausblicke und brückenabwärts können wir viele Positionen gutmachen. Wir schwenken auf den Nord Mälarstrand ein. Nun aber links auf der vom Beginn bekannten Strecke durch Kungsholmen, einst Industrie- und heute ein beliebtes, noch nicht allzu überteuertes Wohngebiet. Diesmal laufen wir aber anders herum. Beeindruckend, und zwar bis ins Ziel, ist die Begeisterungsfähigkeit  der Bevölkerung. Da schwächelt keiner. Die halten durch. Inzwischen gibt es auch wieder genug Becher. Kilometer 35 und nun am Hauptbahnhof vorbei. Ja, hier bleibt die Hauptstraße am Bahnhof den Marathonis vorbehalten. Dafür queren hier einige Reisende mit ihren Rollkoffern.

 

 

Wir schwenken auf den bekannten Weg auf Gamla Stan ein, zuerst an der Parlamentsinsel vorbei. Ich sehe einen Läufer mit einer Europa-Information auf dem Hemd. Heinz Sjögren tritt bei den kommmenden Wahlen für die Liberalen an. Da auch ich heute mit einem Europafähnchen unterwegs bin, fragt er nach, ob ich ebenfalls kandidiere. Da muss ich dann doch verneinen. Ich freue mich nur sehr, dass wir dank EU wirklich einfach reisen und auch ohne Probleme in einem anderen Land arbeiten können. Auch in Stockholm ist der Wahlkampf in vollem Gange. Überall sieht man Plakate; die Zentrumspartei wendet sich mit Slogans am Streckenrand sogar direkt an die Läufer. Die EU-Fahne hat jedoch Seltenheitswert, auch an offiziellen Gebäuden. In den Andenkenläden für Touristen bekommt man aber alle skandinavischen Fahnen und in Vorgärten wird gerne geflaggt. Da passt dann auch der Karl mit seiner Union-Jack-Fahne dazu, dem ich gleich noch zurufe, dass wir die Briten dringend in der EU benötigen.

Aber nun wieder zum Lauf. Der große VP vor dem Königspalast wartet auf uns. Und hier endlich: Kaffee. Auch so eine skandinavische Eigenheit. Kurz danach wieder die Adidas-Partyzone und dann auf dem Strandvägen entlang. Nun haben wir hier auch viel mehr Platz zum Laufen. Die Linkskurve kennzeichnet den Beginn der zwei Kilometer langen Steigungsstrecke Richtung Stadion. Ein 5:30-Pacer kämpft ein wenig. Für Judith und mich das Zeichen, uns anzustrengen. Am Springbrunnen der letzte VP, der Boden übersät mit den Resten von Pappbechern. Im Ziel werden wir uns über die von einer Art Pappmaché überzogenen Schuhe wundern. 

 

 

Kilometer 40. Kurz danach kommen wir zum Olympiastadion. Eine kleine Schleife fehlt noch. Dann links am Stadion entlang, leicht bergab. Nicht durch das Marathontor, sondern am hinteren Ende geht‘s ins Stadion. Dort ist immer noch die Hölle los und der Jubel trägt uns bis zum Zielbogen. Judith und ich „rasen“ nach 5:29:50 ins Ziel. Eine schwere Medaille wird uns umgehängt.

Ich bin beeindruckt, wie viele Läuferinnen und Läufer noch nach uns ankommen, gerade so, als hätten wir nur 4 Stunden gebraucht.

Durch das Turmtor verlassen wir das Stadion und gehen zum Sportplatz. Dort gibt es ein Shirt, dessen Gestaltung Geschmacksache ist. Es steht “Finisher” drauf, eine schwer zu entschlüsselnde Grafik, die möglicherweise den Streckenverlauf zeigt, und dann in winziger Schrift der Name “Stockholm Marathon”. Wenigstens ist die hellblaue Farbe ganz nett und das Material sommerlich-luftig. Zusätzlich gibt es eine Stofftasche mit Großaufdruck “Stockholm Marathon”, Getränk und Proteinriegel.

Ich halte mich erst mal an das kühle Erdinger Weißbier. Dazu gibt es die beliebten schwedischen Zimtschnecken und an einem Stand Hot-Dogs und zum Abschluss noch einen Kaffee. Bei der Taschenabholung geht es auch schnell. Unglaublich, wie viele Taschen noch auf ihre Besitzerin oder ihren Besitzer warten. Duschen gibt es im Stadion.

Es ist schon nach 18:00 Uhr, als wir uns auf den Weg ins Hotel machen. Ja, die Sommertage sind lang im hohen Norden. Der Sonnenuntergang um 21:50 Uhr gibt uns viel Zeit, noch im Hellen einen Spaziergang zu machen.

 

 

 

Fazit.

 

Für Judith und mich war das ein fantastisches Marathon- und Städtereisenerlebnis. Gut, dass wir nach der Oktober-Corona-Ausgabe von 2021 noch mal hergekommen sind.

Die Marathonstrecke ist sehr ansprechend, hat jedoch einige Höhenmeter. Meine Uhr zeigt deren 170 an, davon einige im Zielzulauf. Die Stimmung an der Strecke ist Weltklasse. Gerade für Genießerinnen und Genießer ist die Strecke mit einer Zielzeit von 6,5 Stunden sehr lohnend. Das Preis-/Leistungsverhältnis ist sehr gut, das Finisher-Hemd im Preis enthalten. Zeitnahme alle fünf Kilometer. Die KM-Markierungen waren allerdings viel zu klein und in unauffälligem Grau gehalten.

Stockholm erschien mir diesmal als durchaus preisgünstiges Marathonziel. Vielleicht liegt es daran, dass der Kurs der Schwedischen Krone gerade etwas schwächelt. Es gab ausreichend Hotelangebote

zu guten Preisen. Restaurants gibt es in allen Preisklassen und der Aperol Spritz ist günstiger als in München. Nur Bier und Wein sind schon teurer.

Der öffentliche Nahverkehr ist gut ausgebaut und gepflegt. Die U-Bahnstationen mit ihren Kunstinstallationen sind berühmt. Mit dem Tagesticket kann man auch einige Fähren nutzen.

 

Siegerinnen Marathon

1 Kibor, Marion (KEN)                     02:31:46
2 Melaku, Sifan (ETH)                      02:32:54
3 Jeruto, Ivyne (KEN)                                   02:34:01
 

Sieger Marathon

1 Kibii, Fredrick (KEN)                    02:14:17
2 Ngeno, Robert (KEN)                     02:14:30
3 Kipkorir, Benard (KEN)                 02:15:41

 

16 995 Finisher

 

Mittelwert Männer: 4:30 Stunden

Mittelwert Frauen: 4:50 Stunden

 

Teilnehmer aus anderen Nationen:

Großbritannien: 582
Deutschland: 425
Österreich: 43
Schweiz: 97

 


 
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