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Laufberichte

Muscat Marathon: Von der Sonne „verwöhnt“

18.01.19 Special Event
 

Oman als Reiseziel ist in. Das Touristikministerium rührt die Werbetrommel und viele Redaktionen im deutschsprachigen Raum haben in den letzten Monaten über die Schönheiten des Sultanats im Osten der Arabischen Halbinsel berichtet. Das islamisch geprägte Land, das mit Meer, Bergen und Wüsten viel landschaftliche Abwechslung zu bieten hat, ist flächenmäßig etwas kleiner als Deutschland, aber mit gut 4 Millionen Einwohnern wesentlich dünner besiedelt.

Um für ein Ende des Ölbooms gewappnet zu sein, verlegt man sich dort neben der Förderung der reichlich vorhandenen Erdgasvorkommen mehr und mehr auf den Tourismus. Im Anschluss an meine Dienstreise nach Indien wollen Judith und ich uns den Oman auch einmal ansehen und natürlich den Marathon in der Hauptstadt Muscat laufen.

Da in islamischen Ländern der Freitag unserem Sonntag entspricht, fällt der Start des Muscat Marathons auf einen Freitag. Marathon-Ländersammler, die wenig Zeit mitbringen, könnten bei genügender körperlicher Fitness problemlos mit dem Mumbai Marathon am Sonntag weitermachen.

Am Donnerstag geht es mit dem Mietwagen nach Al Mouj. Die moderne Siedlung mit Ferienwohnungen, Luxushotels, schicken Cafés, Golfplatz und Yachthafen am Golf von Oman fungiert als Titelsponsor des zum achten Mal stattfindenden Marathons und beherbergt auch den Start- und Zielbereich. Da nicht nur europäische „Expats“, sondern zunehmend auch Omanis und Einwohner anderer arabischer Staaten hier residieren, wird statt des früheren Namens „The Wave“ („Die Welle“)  heute die arabische Entsprechung „Al Mouj“ verwendet.

Ein Mietwagen ist unverzichtbar, zu groß ist die Hauptstadt, die im alten Kern nur 30.000, in der über die letzten Jahrzehnte zusammengewachsenen „Capital Area“ aber knapp eine Million Einwohner zählt.  Die Fläche ist enorm, das Öl billig und der öffentliche Nahverkehr noch ein sehr zartes, im Wachstum befindliches Pflänzchen. Der Vorteil in Muscat ist sicherlich, dass die Straßen vor den Häusern geplant wurden, so dass der Verkehr auf den Stadtautobahnen flüssig läuft. Aber spätestens an den Kreuzungen oder Kreisverkehren merkt man, dass die Stadt nicht beliebig viele Fahrzeuge verträgt.

Das Autofahren im Oman kommt mir recht entspannt vor. Es gibt zwar einige Raser in kilowattstarken Boliden, aber auch viele Cruiser, die gelegentlich anhalten, damit Fußgänger die Straße queren können. Vorsicht: Lichthupe, manchmal plus Warnblinker, bedeutet hier, anders als beispielsweise in Italien: Ich warte, du hast Vorfahrt. Feststellung am Rande: Auf den Schnellstraßen sieht man immer wieder Fußgänger. Das sind wohl Leute aus dem Heer der Billigarbeiter, die sich keinen fahrbaren Untersatz leisten können. Und außerhalb der Stadt weiden neben den Autobahnen Ziegen und Esel, die keine Angst vor Autos haben.

 

 

Wie dem auch sei, schließlich haben wir es an den Hafen von Al Mouj geschafft. Dort bekommen wir gegen Vorlage der Bestätigungsmail oder des Reisepasses die Startnummer und ein schickes blaues Veranstaltungsshirt ausgehändigt. Ein Infoheft gibt es nicht. Aber aus den Vorankündigungen im Internet wissen wir, dass die Veranstaltung weiter wächst. Für den Freitag haben 325 Marathonis, 500 Staffelteilnehmer, 1500 10-km-Läufer und 750 Halbmarathonis gemeldet. Am Sonntag werden 2100 Teilnehmer (darunter auch Herbert, zum „cool down“) den 5-km-Charity-Lauf zugunsten von sechs Wohltätigkeitsorganisationen bestreiten und 2800 „Nachwuchsläufer“ bei den diversen Kids-Runs an den Start gehen. Für den Marathon hat man die Zahl afrikanischer  Top-Läufer nochmals steigern können.

Neben der Startnummernausgabe werden Stände aufgebaut. Sportartikel gibt es keine, einige Nahrungsergänzungsmittel, interessanterweise, Blumen und viele Essensstände. Mit Herbert und Judith geht es nun auf Besichtigungstour. Zuerst zum entferntesten Punkt, der eigentlichen Stadt Muscat, wo sich auch das Nationalmuseum befindet. Über dem ehemaligem Hafen thronen zwei Festungen, dazwischen liegt der Sultanspalast, genauer gesagt die Variante für den Arbeitsalltag und repräsentative Zwecke. Die Flagge des Oman weht, also ist Sultan Qaboos ibn Said anwesend.

Wenig ist über das Privatleben des absolutistischen Herrschers bekannt, der 1970 im Alter von 30 Jahren seinen Vater ins Londoner Exil schickte und seitdem aus dem stark rückständigen, aber ölreichen Land einen moderat wohlhabenden Staat machte. Ob er Sport treibt? Auf jeden Fall ist er ein großer Opernfan. Schon am nagelneuen und recht schicken Flughafenterminal werben Plakate für Auftritte internationaler Künstler in dem 2011 fertiggestellten, architektonisch eleganten und akustisch hervorragenden Opernhaus, dem ersten seiner Art auf der Arabischen Halbinsel.

 

 

Dann weiter zur nächsten Bucht, Muthra. Ein altes Städtchen, welches für seinen Souk bekannt ist. Wir sind in der Mittagszeit dort, weshalb die meisten Geschäfte geschlossen sind. Was heißt wohl Siesta auf Arabisch? Ein verspätetes Mittagessen bekommen wir immerhin.

Weiter über eine Halbinsel zum Qurum Beach. Reges Treiben herrscht zur späten Nachmittagsstunde. An der Oper und an vielen beeindruckenden Regierungsgebäuden vorbei geht es zur Sultan Qaboos Moschee, der größten Moschee des Landes. Leider sind Besichtigungen für Nicht-Moslems nur vormittags möglich. Dann halt zum Einkaufen in der Oman Avenues Mall, der Grand Mall oder einem anderen Shoppingcenter, von denen es hier mehr als genug gibt.


Marathontag


So ganz früh müssen wir nicht aufstehen, denn der Start des Marathons samt Staffeln und  Halbmarathon ist auf 6:30 Uhr anberaumt. Eine Stunde vorher parken wir das Auto außerhalb von Al Mouj. Neben dem Zielgelände gibt es auch viele Parkplätze, die aber aus organisatorischen Gründen erst ab 12:30 Uhr wieder verlassen werden können.

Richtig viel Gedränge gibt es am Zielbereich nicht. Die Taschen können dort abgegeben werden, wo sie auch ausgeteilt wurden. Die Toilettencontainer sind klimatisiert. Im Moment wäre das bei 23 Grad noch gar nicht nötig. Ein Helfer macht uns darauf aufmerksam, dass der Startbereich etwas entfernt liegt. Deswegen ist hier so wenig los. Als wir dort ankommen, hören wir schon die Tipps der britischen Marathon-Weltrekordlerin Paula Radcliffe, die als offizielle Botschafterin des Events fungiert: „Viel trinken und den Lauf genießen“. Das haben wir vor. Läufer aus vielen Ländern sieht man hier. Manche haben auf ihren Shirts die Anzahl ihrer gelaufenen Marathons notiert: Ein Finne kann auf 700+ verweisen. Der britischer Läufer Nick Nicholson soll 270 Marathons in 52 Wochen gelaufen sein.

 

 

Die offizielle Startzeit verstreicht und der Englisch sprechende Moderator hat Mühe, dafür eine Begründung zu finden. Man wartet anscheinend noch auf einige medizinische Betreuer. Dann endlich die Nationalhymne und es geht los. Wir verlassen recht schnell den zentralen Bereich mit den Fußgängerzonen und den großen Hotels. Hinter dem Kempinski beginnen die Einfamilienhäuser. Viele Bewohner stehen davor und feuern uns an. Einige künstliche Kanäle werden überquert. Inzwischen ist der Sonnenaufgang nicht mehr weit. Über einen festen Feldweg geht es für wenige hundert Meter durch ein Baugebiet, das wir bald verlassen und auf einen Golfplatz einbiegen. Zwischen Meer und Golf Bunkern läuft es sich ganz angenehm. Ich unterhalte mich mit einem Läufer vom 100 MC Frankreich, der hier schon lange lebt.

Zwei Kilometer dauert dieser Ausflug durch die Dünen. Km 5 bringt den Staffelwechsel und den ersten Verpflegungspunkt. Zurück geht es fast fünf Kilometer über eine Schnellstraße neben dem Flughafen. Ich sehe den Fliegern beim Starten und Landen zu. Eine omanische Dhofari-Tanz- und Musikgruppe mit Trommeln und Dudelsack hat viel Spaß beim Anfeuern. Auf den Plakaten wird für Eigenheime ab 105.000 OMR (240.000€) geworben. Dann geht es wieder nach Al Mouj und bei km 10 ist unsere erste Schleife vorbei.

Die nächsten 19 km geht es nun nach Nordwesten. Bei km 13 sind wir auf der Promenade am Hail Beach. Ein paar einheimische Zuschauer warten auf uns. Schon seit Al Mouj kommen uns Halbmarathonis entgegen. Wir werden einen anderen Weg zurück laufen. Ein architektonischer Leckerbissen ist die Fatima Al Said Moschee. Es folgen Strände mit Fischerbooten und schönen Villen auf der anderen Seite. Gelegentlich stehen  Autos am Straßenrand, natürlich mit laufendem Motor wegen der Klimaanlage. Erst nach einigem Grübeln sehe ich: In den Fahrzeugen sitzen  junge Musliminnen, meist zu zweit und mit Kaffeebecher in der Hand, und beobachten unser Treiben. Zu gerne wüsste ich, was sie über uns denken? Planen sie auch in den Laufsport einzusteigen oder wollen sie nur junge Männer in kurzen Hosen sehen?

 

 

Die Wendestelle der Halbmarathonis mit Zeitnahme für alle folgt. Auch hier werden die neuen Geräte von Mylaps verwendet. Das sind zwei kleine weiße Antennen an einer Seite des Streckenrands. Man hört ein leises Piepsen, ausgelöst von einem kleinen Chip auf der Startnummer.

Judith und ich kommen nicht wirklich in die Gänge. Eigentlich sollten wir nach zwei Wochen Indien mit der Akklimatisation zurechtkommen. Die 4:30-Pacer ziehen vorbei. Ich hänge mich dran, Judith wird sicher aufholen.

Wir kommen an einem Forschungsinstitut zur Wasseraufbereitung vorbei. Ein sicher wichtiges Thema für unzählige Staaten.

Es wird vor Pferden gewarnt. Links liegt eine Rennbahn. Die Stallungen befinden sich hier an der Meeresstraße. 1,5 km Begegnungsstelle. Herbert läuft mit den 4:00-Stunden-Pacern und flucht über die Hitze. Ich bin guten Mutes. Wendestelle und bei km 22,3 wieder eine Musikgruppe.  Es geht vom Meer weg und weiter durch Villenbebauung. Ich unterhalte mich mit einem der  4:30-Pacer.  Harith ist Omani und hat in Freiburg und Aachen studiert, spricht daher sehr gut deutsch. Mit in der Gruppe sind zwei Läufer aus Dubai und einer aus Indien. Bemerkenswert ist, dass viele Inder hier teilnehmen und viele bei uns eher selten anzutreffende Läufer aus Malaysia, Korea, Sri Lanka und sogar Nepal. Harith meint, dieses Jahr sei der Winter im Oman besonders heiß. Es ist 9 Uhr, als wir nach Südosten drehen. Mit einem Mal steht die Sonne direkt vor uns. Obwohl ich sonst nie mit Sonnenbrille laufe, bin ich heilfroh, dass ich sie diesmal dabei habe. Nicht dass man direkt geblendet wird. Aber alles ist gleißend hell.

Man erklärt mir,  dass man im Oman im Sommer nicht draußen trainieren kann. Auf einmal bin ich gegenüber unserem Winter gar nicht mehr so negativ eingestellt. Auch bei Minusgraden kann man ja laufen.

VP 25 nütze ich wieder zum Erfrischen. Wasser in Bechern und Pocari-Isogetränk in Flaschen, hier auch noch gekühlt. Genau mein Geschmack. Das wird mein in letzter Zeit etwas strapaziertes Verdauungssystem wieder stabilisieren. Die Bananen und sonstiges lasse ich lieber mal weg. Ab hier gibt es fast an jedem Stand auch Gel-Tütchen. Als ich weiterlaufe, ist der 4:30er Pulk schon weit entfernt. Es gelingt mir nicht mehr, ihn einzuholen. Ich kann bei stehender Hitze einfach nicht laufen.

VP 30. Mein Lebensmut ist völlig dahin. Im Schatten eines großen Baumes -  ja, die gibt es hier auch manchmal - sitzt eine Familie und feuert mich an. Ich kann nicht mehr. Einziger  positiver Aspekt: Wenn ich zügig gehe, kann ich unter 5:30 Stunden ins Ziel kommen. Irgendjemand hat 5:30 als Zeitlimit erwähnt, letztendlich werden aber auch noch Finisher mit über 6:30 Stunden erfasst.

Aus dem Augenwinkel sehe ich wieder eine Moschee. Die stehen oft schief auf den sonst rechtwinkligen Neubaugebieten. Sie sind nach Mekka ausgerichtet. Einen Kilometer am Interstate 1 entlang.  Links ein Geschäft, das „Lümmel Express“ heißt. Wenigstens erscheint mir der arabische Schriftzug vor dem lateinischen Wort „Express“ so, kann mich aber nur kurzfristig aufheitern. Später erfahre ich, dass es sich dabei um eine Art „Media Markt“ handelt. Ich versuche mich unter einer Palmenallee abzukühlen, was nicht recht gelingt. Eine spanische Läuferin samt Begleiter, die ich vor längerer Zeit überholt hatte, zieht nun vorbei.

Eine riesige Kreuzungsanlage liegt neben uns: Der Interstate führt über die Kreuzung. Die ganze Anlage ist als Festung gestaltet. An den Ecken die Wachtürme. Für uns geht es nach links auf die Al Mouj Straße, an einem älteren Einkaufszentrum vorbei. Ein Linienbus quert die Laufstrecke, ohne sich um den Läufer vor mir zu kümmern. Der ist zu schwach, um zu protestieren. Am nächsten Straßenkreisel queren wir die Verkehrsader. Die Polizei garantiert uns hier Vorfahrt. Kurze Begegnung mit denen, welche die fünf Kilometer lange Schleife schon hinter sich gebracht haben. Musikalische Disco-Beschallung aus Lautsprechern.  Der 4-Stunden-Pacer kommt uns entgegen.

 

 

Wir sind nun wohl in einem erschlossenen Gebiet, bei dem nur noch Gebäude fehlen. Rechts der Zaun des Flughafens. Die Landebahn liegt weit entfernt, optisch bietet die Strecke keinerlei Abwechslung. Zwei Kilometer geht es schnurgerade durch die sengende Sonne. Kein noch so laues Lüftchen weht. Ich sehe Judith hinter mir, sie schließt langsam auf. Meine Kilometerschnitte sind  bei jämmerlichen 8:30 min. angelangt. VP 35, Staffelwechsel.  Da wartet fast keiner mehr. Boxenstopp. Ich schnappe mir einige Becher warmes Wasser und die letzte Pocari-Flasche. Für die Nachfolgenden gibt es aber noch Energiedrink und Orangensaft in Dosen zum Mitnehmen. Und dann ein kleines Wunder: Es kommt Wind auf. Die nächsten drei Kilometer gelingen im atemberaubenden Tempo von 22 Minuten. An der Straßenquerung kommen immer noch Teilnehmer entgegen, die sich inzwischen aber mehrheitlich aufs Gehen verlegt haben.

Judith hat mich abgehängt. Ich peile nun in aller Bescheidenheit eine Zeit unter 5 Stunden an. Das wird klappen, was meiner Motivation, sie noch einzuholen, abträglich ist. Nochmals durch urbane Bebauung. Auffallend sind die recht kleinen Fenster der Häuser. Aber bei dieser Hitze und Helligkeit kann man sich damit Energie für die Klimaanlage sparen. So „kalt“ wie jetzt ist es nur um den Jahreswechsel.

VP km 40. Noch mal kurz Getränke fassen und dann auf bekanntem Weg Richtung Ziel. Etwas nervig sind jetzt die Autofahrer. Noch einmal an der Allee der neu gepflanzten Palmen vorbei. Ich sehe Judith 150 Meter vor mir. Hundert Meter vor dem Ziel warten Staffeln noch auf ihren letzten Mitstreiter, um gemeinsam ins Ziel zu laufen. Ich ziehe an einem Läufer vorbei und komme noch unter 4:55 Stunden ins Ziel. Eine Viertelstunde nach mir trifft Alistair Kealty ein, ein Australier, der die gesamte Strecke auf Schwimmflossen zurückgelegt und sich bei jedem Kilometerhinweis fotografiert hat, wohl im Hinblick auf einen Rekord. Später kommen wir mit Peter ins Gespräch. Der Brite arbeitet hier im Oman und kann sich auch an unsere gemeinsamen Geheinlagen bei der letzten Schleife erinnern.  Erst später realisiere ich, dass er mich in die zweite Hälfte der M50 verschoben hat. Pech gehabt.

Herbert wartet auf uns. Auch er ist von der Hitze gezeichnet. Im Zielbereich gibt es außer den Medaillen warmes Wasser, das wir selbst aus fast leeren Containern zapfen müssen. Sonst nichts, auch keine Helfer. Und aufgemerkt: Mehr als ein Drittel der 247 Marathonfinisher ist noch auf der Strecke.

 

 

Fazit

Dieser Marathon ist etwas für Ländersammler oder für Läufer, die einen Urlaub im Oman verbringen wollen. Wer den Bericht von Herbert Orlinger aus dem Jahr 2016 liest, wird feststellen, dass sich vieles geändert hat: Positiv ist die Einrundenstrecke fast ohne Begegnungsstellen. Dafür fehlt die damals so gelobte feudale Zielverpflegung komplett. Wenn man bedenkt, dass sich der flache Teil von Muscat über zwanzig Kilometer am Meer entlang zieht, muss man sich fragen, warum dieser Umstand nicht (mehr) genutzt wird, um die Highlights wie Oper, Sultan Qaboos Moschee und andere Prachtbauten zu integrieren.

Eine Schleife durchs Niemandsland wird die meisten Marathonis nicht schrecken. Aber um 12:00 Uhr in sengender Hitze ist das eine Herausforderung. Da selbst viele Landstraßen im Oman beleuchtet sind, könnte man eigentlich früher starten. Wenn schon so spät gestartet wird, sollte man Verpflegungsstellen häufiger anbieten als alle 5 km und/oder zwischendurch Schwammposten einrichten. In einer Stadt, die viel Wasser für die Bäume und Blumen aufwendet, wäre die eine oder andere Dusche zur Erfrischung zwischendurch sicher auch möglich gewesen.

Judith und ich sind am Samstag schon mit dem Auto zu einer Rundtour durch den Oman unterwegs. Eine sehr interessante Sache. Natürlich viele wüstenartige Landschaften. Esel, Ziegen und vereinzelt auch Domedare sind zu sehen, vor denen per Verkehrsschild hin und wieder gewarnt wird. Autobahnen durchs Gebirge, wie sie schöner nicht sein können. Empfehlenswert die Wanderung durch das Wadi Shab bis zu Gumpen (Pools), in denen man baden kann. Mit Badeschuhen wandern und schwimmen viele weiter in das tiefe Tal hinein. Am nächsten Tag sehen wir im idyllischen, palmengesäumten Wadi Bani Khalid, dass man hier Badeanzüge mit langen Ärmeln und Beinen erwartet. Da müssen wir passen, den Burkini haben wir dummerweise im Auto gelassen. Apropos: Frauen sieht man hier außerhalb des Familienverbunds selten (wenn sie nicht gerade vom Auto aus den Maratonläufern zusehen), sogar zum Einkaufen sind meist Männer (manchmal mit Kindern) unterwegs  

Beeindruckend ist die Fahrt von den Aufzuchtstationen für Meeresschildkröten bei Ras al Jinz  am südöstlichsten Ende der arabischen Halbinsel hinunter Richtung Asilah.

Mal sehen, was uns die nächsten zwei Tage noch erwartet. Denn es steht noch die Weiterreise in die Oasenenstadt Ibra zwischen östlichem Hajargebirge und Wahiba-Wüste an. Ibra ist eine der ältesten Städte des Landes und traditionelles Versorgungzentrum der Beduinen. Außerdem wollen wir nach  Nizwa, strategisch an den wichtigsten Handelswegen gelegen und als Ausgangspunkt für die Erkundung der nahe gelegenen Bergregionen geeignet. Doch zu letzterem wird es für uns nicht kommen, ebenso wenig wie eine Reise ins Strandparadies Salalah im Süden am Indischen Ozean. Uns fehlt leider die Zeit und so wird sich unsere Mini-Karawane am Mittwoch per Flugzeug nach Dubai bewegen.

 

Sieger Marathon

1 Ronald Korir        02:13:36
2 John Langat            02:15:41
3 Jackson Kiprop        02:15:43

 

Siegerinnen Marathon

1  Gada Bontu            02:36:04
2 Lucy Ndungu        02:42:07
3 Asnakech Mengistu        02:43:04

 


 
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