Co- Autor: Karlheinz Kobus
Mnisek pod Brdy, etwa 31 km südwestlich von Prag, bildete auch dieses Jahr wieder den Auftakt zum Europacup der Ultramarathons.
Freitag – fast schon wieder Wochenende - das heißt für mich: es geht wieder zum Laufen.
Mit der deutschen Günstig-Airline flog ich von Stuttgart nach Prag. Mit Bus und Metro ging es weiter zum dortigen Hauptbahnhof. Hier traf ich, wie verabredet, Karlheinz Kobus, welcher nach Besuch des UEFA-Cup Spiels FC Schalke 04 gegen Levski Sofia mit der Bahn nach Prag kam.
Um 08:00 Uhr erfolgte der Start. Zunächst liefen wir eine ca. 2 km lange Einführungsrunde. Wir überquerten die Autobahn, um dann für die nächsten Stunden hauptsächlich im Wald zu laufen. Bei herrlichem Sonnenschein stieg auch die Temperatur recht schnell in angenehme Bereiche.
Die landschaftlich schöne Strecke führte immer wieder bergauf und bergab und die herrlichen Ausblicke führten zu einem Orgasmus der Sinne. Die Laufstrecke war hervorragend markiert und alle 5 km waren mit Kilometerangaben gekennzeichnet.
Ab km 11 war nach 4 bis 6 Kilometern eine Verpflegungsstelle aufgebaut. Hier verteilten die freundlichen Helferinnen und Helfer all das, was ein Läuferherz auf der Strecke höher schlagen lässt: Wasser, Tee, Iso, Schokolade, Kekse, Käse, Brot, Orangen, Bananen, verschiedenes getrocknetes Obst und Bier.
Wohl auch aufgrund der hohen Anzahl an Läuferinnen und Läufern aus Deutschland waren die einzelnen Köstlichkeiten an den Verpflegungsstellen in deutscher Sprache gekennzeichnet. Im Übrigen fanden wir immer jemand, mit der oder dem wir uns auf deutsch oder englisch unterhalten konnten.
Dieser wunderschöne Lauf endete für uns nach 5:24:43,2. Im Ziel erhielten wir gleich unsere Medaille und zwei süße Köstlichkeiten.
Ein weiterer Höhepunkt folgte: die beste Dusche aller Zeiten (!), eine mehr als ausreichende Anzahl und heißes Wasser im Überfluss für alle. Das haben wir auf keiner Veranstaltung bisher so erlebt. Dafür geben wir die Note eins plus.
Anschließend labten wir uns an einem mehrgängigen Mittagessen, welches im Startgeld bereits inbegriffen war.
Um 15:15 Uhr erfolgte die Siegerehrung, bei der für die Siegerinnen und Sieger schöne Preis verteilt wurden. Jeder Finisher erhielt eine Urkunde.
Für mich ging eine Serie von 7 (Ultra-)Marathonläufen an 6 Wochenenden in 6 verschiedenen Ländern zu Ende:
5. März 2006 – Baikal Eis Marathon, Russland
12. März 2006 – Treviso Marathon, Italien
18. März 2006 – 100 km St. Nazaire les Eymes, Frankreich
25. März 2006 – Connemara Marathon, Irland,
26. März 2006 – Connemara Ultramarathon, Irland
2. April 2006 – Marathon Deutsche Weinstraße, Deutschland
8. April 2006 – 50 km Marathon Mnisek pod Brdy, Tschechien
Mit der Bahn machten wir uns auf die Rückreise. Am Hauptbahnhof in Prag trennten sich unsere Wege wieder. Karlheinz fuhr nach Duisburg, um dort seiner ersten großen Liebe, dem FC Schalke 04, am Sonntagabend im Bundesligaspiel beim MSV Duisburg die Daumen zu drücken. Ich musste sofort mit dem Nachtzug zurück nach Stuttgart, um dort am Sonntagvormittag beim Volkslauf in Stuttgart-Hedelfingen (10,45 km) teilzunehmen.
Fazit: Der 50 km Marathon Mnisek pod Brdy ist ein hervorragend organisierter Landschaftslauf. Dieses Jahr beteiligten sich 128 Läuferinnen und Läufer.
Das Startgeld beträgt 20,-- Euro bei Voranmeldung. Für ein geringes Entgelt kann bei rechtzeitiger Anmeldung über den Veranstalter die Übernachtung gebucht werden (wahlweise Gemeindesaal, Pension oder Hotel).
Der 50 km Marathon Mnisek pod Brdy ist der erste Lauf in einer Serie von insgesamt 6 Läufen, von denen mindestens 3 Läufe beendet werden müssen, um in die Wertung zu kommen.
20. Mai 2006 – 72,7 km Rennsteig-Supermarathon, Deutschland
9./10. Juni 2006 – 100 km Lauf Biel, Schweiz
2. September 2006 – 75 km Marathon Celje, Slowenien
17. September 2006 – 53 km Wachaumarathon, Österreich
21. Oktober 2006 – 50 km Schwäbische Alb Marathon, Deutschland