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Laufberichte

Marathon de Monaco et des Riviera

12.11.06

Tunnels, Berge und Meer

 

Monaco, Monte Carlo – wer kommt beim Klang dieser Worte nicht ins Träumen und Schwärmen.

 

Seine einzigartige Lage inmitten von Gebirge und Meer, seine Parkanlagen und die internationalen Sportveranstaltungen und kulturelle Ereignisse - all das sind außerordentliche Vorzüge und machen Monaco zum idealen Reiseziel - für Verliebte, für Glücksritter und für - Marathonläufer.

 

Als unabhängiger Staat im Zentrum von Europas bietet das Fürstentum von Monaco Investoren und Unternehmern eine außergewöhnliche und gesicherte Lebensqualität, die Ihnen ermöglicht, von seiner attraktiven Lage zu profitieren.

 

1997 beging Monaco in einem sehr feierlichen Rahmen die 700-Jahresfeier der Grimaldi-Dynastie.


1996 fand das erste Mal der Monacomarathon statt.

 

Ich wollte da schon immer mal hin. Was passte besser, als beim 10. Jubiläum dabei zu sein. Die größte Schwierigkeit im Vorfeld war, einen Flug zu bekommen. Aber über Swiss ist es gelungen, einen günstigen Flug über Zürich nach Nizza zu bekommen. Übernachten sollte man nicht in Monaco (zu teuer), sondern im 20 km entfernten Nizza. Da der Start um 09:30 Uhr ist, kommt man mit dem Zug (Abfahrt 07:19 Uhr) in 25 min. nach Monaco. Vom schönen unterirdischen Bahnhof dort sind es ca. 15 min Fußweg zum 1939 fertig gestellten  Stadion Luis II, wo die Expo und das Ziel ist. Zum 2km entfernten Start bringt uns ein Shuttlebus.

 

Vorher war noch meine Anreise am Freitag, die ohne Probleme mit pünktlichem Abflug um 09:45 Uhr von Hannover nach Zürich und weiter 12:50 Uhr nach Nizza und pünktlicher Landung um 14:00 Uhr bei herrlichem Sonnenschein und 20 Grad ablief.

 

Von dort brachte mich ein Linienbus zum HBF Nizza und schon stand direkt vor meinem Hotel. Ich hatte noch genügend Zeit, Nizza zu erkunden. Den Samstag verbrachte ich in Monaco, ich holte die Startunterlagen ab und schaute mich in der Stadt um.
 
Für den Ursprung des Namens "Monaco" gibt es verschiedene Deutungen. Wahrscheinlich ist, dass der Name von dem ligurischen Stamm der "Monoïkos", die sich im 5. Jahrhundert v. Chr. auf dem Felsen aufgehalten haben, kommt. Während der gesamten Antike wurde der Hafen von Monaco mit dem Kult des Helden Heracles in Verbindung gebracht und oft der Ausdruck "Heracles Monoïkos" gebraucht, was der „einsame Heracles“ bedeutet.

 

Am Ende des 2. Jahrhunderts v. Chr. besetzten die Römer die Region. Monaco gehörte damals zu der Provinz der Seealpen. Während ihrer Anwesenheit errichteten sie die Augustus- Trophäe in La Turbie, die dem Triumph der militärischen Feldzüge gewidmet war. Mit dem Niedergang des Römischen Kaiserreiches wurde die Region regelmäßig durch verschiedene barbarische Völker verwüstet. Heute hat Monaco 32.000 Einwohner, das sind 16.400 pro Quadratkilometer.

 

Vielleicht gab es in der Antike schon Läufer oder Boten, die an der Küste entlang liefen. Diesmal bevölkerten Marathonläuferinnen und –läufer aus 45 Nationen die Küste und Heracles hätte gestaunt.

 

Sonntag 09:30 Uhr: Fürst Albert II. in Begleitung von Paula Radcliffe schoss uns ohne große Rede auf den Kurs. Die ersten 7 km durch Monaco hatten schon einige Höhenmeter zu bieten. War der Himmel eben noch ein wenig bedeckt, zeigte sich nun immer mehr die Sonne und es wurde Kilometer für Kilometer wärmer. Wie das Wetter war auch die Strecke einfach nur schön.  Wir hatten Monaco verlassen und liefen auf französischem Gebiet entlang der Küstenstrasse nach Menton. Links waren die Berge, rechts das Meer. Die Vegetation war üppig und Vieles war noch am Blühen. Ich kam mir vor wie im Frühsommer. Kein Wunder, die durchschnittliche Jahrestemperatur liegt in Monaco bei 16 Grad.

 

In Menton lagen die Leute am Strand in der Sonne und im Meer sah ich sogar welche baden. Ich badete erst mal am Brunnen von Menton, indem ich meinen heißen Kopf ins kalte Wasser tauchte. Nach dieser Erfrischung ging es weiter Richtung Italien. Die Grenze wurde bei km 19 überschritten. Es ging durch einen 900 Meter langen Tunnel und, kaum hatten wir ihn verlassen und genossen den Blick aufs Meer, durch einen zweiten und dritten, der dann aber ziemlich kurz war.


Bei km 22 kam dann die Wende, also noch einmal die 3 Tunnels, diesmal in umgekehrter Reihenfolge. Die Strecke hatte einige Steigungen, besonders die zwischen km 30 und 32 empfand ich als sehr unangenehm. Dann kam aber Monaco in Sicht. Ich war gut in der Zeit und genoss die letzten 10 km besonders bei herrlicher Sicht und immer noch schöner werdendem Wetter. Die Temperatur war inzwischen auf 23 Grad gestiegen.

 

In Monaco bei km 40 liefen durch den Formel 1 Tunnel, hatten eine letzte Verpflegungsstelle, um bei km 41 schon wieder in einem Tunnel zu verschwinden. Das Stadion war schon in greifbarer Nähe. Noch einmal liefen wir durch einen kleinen Tunnel, dann kamen die letzten 300 Meter zum Zieleinlauf im Stadion des AS Monaco.

 

Beim Rückflug nach Zürich saß auch Wilfried Cheresek aus Kenia im Flieger. Er hatte den Marathon gewonnen (2:17:19) und ich durfte seinen Pokal einmal anfassen. Dabei erzählte ich ihm, dass ich dieses Jahr meinen 20. Marathon gelaufen bin. Er schüttelte den Kopf und meinte, er würde nur zwei laufen, aber dafür gewinnen.

 

Streckenbeschreibung:

Hügelig, meine Pulsuhr zeigte 330 Höhenmeter an. Die Strecke hat alles: reizvolle Landschaft, Tunnels, Meer und Berge. Höhepunkt ist das Ziel im Stadion. Ca. 7 km in Monaco, 30 km in Frankreich und 5 km in Italien. 

 

Auszeichnung:

Medaille, T-Shirt Verpflegung:Alle 5km blieb kein Wunsch unerfüllt. Dazwischen alle 2,5 km Schwämme.

 

Logistik:

Bewachte Kleiderbeutelabgabe, Duschen, Umkleiden - alles im Stadion.
Shuttlebus zum 2 km entfernten Start.

 

Fazit:

Für 1589 Finisher und für mich wohl einer der schönsten Läufe in Europa , perfekt organisiert einfach Note 1.

 


 
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