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Laufberichte

Gaia Park Zoo Marathon: Wahrhaft einzigartig

27.08.11

Einzigartig, das ist wirklich nicht nur so dahergesagt. Der Gaia Park Zoo Marathon ist wirklich der erste Marathon, der ausschließlich in einem Tierpark stattfand. Damit ist er jetzt auch ins Guinness Buch der Rekorde gekommen.

Einzigartig war dieser Lauf jedoch auch in anderer Hinsicht. Da kurz vor dem Start ein Gorillababy im Park geboren wurde, beschloss die Parkleitung, das Junge nach dem Sieger oder der Siegerin zu nennen. Es konnte leider noch nicht geklärt werden, ob es ein Männchen oder ein Weibchen ist.

Doch immer noch nicht genug von Einzigartigkeiten. Das Rennen fand auf einem 1.950 m langen Rundkurs statt, der die Läufer  durch die Gebiete Taiga, Tundra, Savanne und Regenwald führte. Den Regenwald hatte der Veranstalter jedoch etwas zu wörtlich genommen, denn nach gut 2 ½ Stunden, erlebten wir kräftige Regenfällen mit einem extrem heftigen Gewitter und starken Blitzen. Um die Sicherheit der Teilnehmer nicht zu gefährden, entschloss sich der Organisator Jack Hulst, das Rennen für 1 Stunde zu unterbrechen - das habe ich wirklich noch nicht erlebt.

In dieser Zeit wurden alle Teilnehmer im Restaurant mit Freigetränken versorgt. Doch diese Zwangspause forderte auch seine Opfer. So musste Mitfavorit Marc Papanikitas (er lag da an zweiter Position) beim Neustart bereits nach wenigen Metern mit Krämpfen aufgeben.

Doch bleiben wir bei den Einzigartigkeiten. Am Start wurden die 100 Teilnehmer (mehr waren nicht zugelassen) mit der Mitteilung überrascht, dass der Gewinner ein BMW Z4 Cabrio, und die Gewinnerin einen Mini Cooper erhalten würden. Bei so einem kleinen Lauf mit 25 Euro Startgeld ist das garantiert einzigartig.

Doch damit nicht genug, das Medieninteresse war enorm, neben Marathon4You waren Fernsehen und 20 Journalisten anwesend, sodass auf jeden 5ten Läufer ein Journalist kam.

So jetzt reicht’s mit den Einzigartigkeiten, kommen wir mal zum Lauf. Wie gesagt, angemeldet waren 100 Teilnehmer, 90 Männer und 10 Frauen. Der Start war um 17 Uhr und fand bei Sonnenschein und 24 Grad statt. Was man eigentlich nur aus Amerika kennt, nämlich das gemeinsame Singen der Nationalhymne, fand hier, wie auch beim 6-Stundenlauf in Stein, ebenfalls statt. Die bekannte Sängerin Dora van Heumen, begleitet von Kerkrades Bürgermeister Som, stimmten die Limburg’sche Hymne (het Limburgs Volksliedje) an, und die Läufer sangen mit.

Nach dem Startschuss liefen wir das Eröffnungsstück von 1.245 Metern, bevor es auf die eigentliche Runde von 1.950 m ging, die 21 mal gelaufen werden musste. Der Parcours hatte es in sich: 45 Höhenmeter waren auf jeder Runde zu bewältigen, da der Park landschaftlich schon in den Limburger Hügeln liegt. Hört sich ja nicht viel an, aber summiert sich auf fast 1.000 HM, was das ganze zu einem echten Berglauf machte. Dazu kam der Untergrund aus Kies, Rindenmulch und Holzlatten, der die Teilnehmer glauben machte, doch an einem Traillauf teilzunehmen. Dieser Eindruck verstärke sich natürlich noch durch die wilden Tiere, die in diesem Park nur durch Gräben, Glasscheiben und Elektrozäune von den Besuchern und Läufern getrennt sind. Es gab eine hervorragend ausgestattete Verpflegungsstelle, die keine Wünsche offen ließ.

Die Unterbrechung nach gut 2 ½ Stunden sorgte, mit dem dann folgenden Dauerregen, dem schweren Parcours und der Dunkelheit (Stirnlampen waren dann Pflicht) zu einem heftigen Kahlschlag im Teilnehmerfeld, sodaß von den 100 Startern nur 62 das Ziel erreichten. Ich war mit meinem 56 Gesamtplatz in 4.45 std äußerst zufrieden, auch wenn es nicht für den BMW Z4 reichte, und ich in meinem alten Auto nach Hause fahren musste.

Es war ein schöner, unvergesslicher und einzigartiger Lauf  und ich hoffe, dass er vielleicht doch noch einmal durchgeführt wird.  Vielen Dank an die Veranstalter, vom Ultraloop Stein, die dies möglich gemacht haben.

Ich kann auch jedem nur empfehlen, diesen einzigartigen Tierpark, der übrigens zum wiederholten Male Bester Tierpark der Niederlande wurde zu besichtigen. Dann könnt Ihr auch sehen, ob der kleine Gorilla nun Filip oder Esther heißt.

Sieger

Männer:

1. Filip Detiege aus Beauvechain/Belgien in 2.49.24 std
2. Hans Detavernier aus Ooigem/BE in 3.02.51 std
3. Joeri de Coninck aus Neerglabbeek/BE in 3.08.33 std

Frauen:

1. Esther Devilee aus Leiden/NL in 3.48.24 std
2. Veerle Beeraert aus Kortrijk/BE in 4.10.17 std
3. Els Annegarn aus Amsterdam/NL in 4.27.06 std

 

 


 
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