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Laufberichte

Über die Dreikaiserberge

24.10.09
Autor: Olaf Ulmer

Meine Selbstzweifel mehrten sich, ob ich den Lauf noch unter 5 Stunden und 30 Minuten packen würde. Es würde auf jeden Fall knapp ausgehen, denn ich kannte den jämmerlichen Zustand meiner Muskulatur. Abgesehen von einem kleinen giftigen Gegenanstieg ging es nun bis zur Marathondistanz, die wir kurz hinter Waldstetten erreichten, steil bergab. Ein Läufer, der gerade neben mir unterwegs war, meinte nur: Nun beginnt eine neue Dimension.

Wie wahr: Aus allen Marathonis, die nun noch unterwegs sind, werden just in diesem Moment Ultras. Mein Blick auf die Uhr verrät mir, dass meine Zielzeit doch noch zu knacken ist. Ich darf nur nicht trödeln. Ein allerletzter kleiner Anstieg bremste meinen Vorwärtsdrang zunächst etwas aus, doch brachte uns der Streckenverlauf auf einen alten Bahndamm, der leicht abschüssig für die folgenden Kilometer unsere läuferische Heimat sein sollte.

Mental war dieser Streckenabschnitt nicht ganz einfach zu bewältigen, konnte man doch ziemlich weit voraus blicken und Läufer entdecken, die nicht näher kommen wollten und man das Ende des Weges nicht einmal erahnen konnte. Dafür konnte ich noch einmal Fahrt aufnehmen und so dem Ziel in Schwäbisch Gmünd entgegenfliegen.

Wir hörten bereits die Ansagen der Moderatoren, als wir in einer großen Schleife noch mal um den Zielbereich herumgeleitet wurden. In der Fußgängerzone in Schwäbisch Gmünd angekommen, machte uns eine Trommler-Combo noch einmal Beine. Ich entdeckte Hansjürgen, der sein Tagwerk ja auf dem Rechberg bereits beendet hatte, wir klatschten uns ab und beglückwünschten uns gegenseitig zu unserer vollbrachten Leistung. Wobei bei mir ja noch ganze 200 Meter fehlten. Also nichts wie ab durch die Zeitmeßohren mit direktem Kurs auf den Wagen mit den Moderatoren, die jeden Läufer mit Namen willkommen hießen.

Im Ziel wartete bereits Gerhard mit einem alkoholfreien Weißbier aus Erding auf mich. Er hatte den Kurs etwa 30 Minuten schneller bewältigt. Ich gönnte mir ebenfalls dieses Manna und nach einer kurzen Erholungspause machten wir uns auf den Rückweg zum Auto und in die Heimat.

Mein Fazit:

Der Albmarathon in Schwäbisch Gmünd ist hervorragend organisiert. Wer den langen Kanten nicht bewältigen will oder kann, findet hier auch Alternativ-Strecken. Mit den Bambini- und Schülerläufen wird auch der läuferische Nachwuchs bedient. Die Startnummern sollte man entweder bereits am Freitag abholen oder entsprechend frühzeitig am Samstag im Prediger erscheinen. Ansonsten kann es passieren, dass man sich in einer langen Warteschlange anstellen muss.

An den Verpflegungspunkten gab es alles, was das Läuferherz begehrt: Wasser, Tee, Iso, später auch Cola, Bananen, Riegel, Haferschleim und stellenweise auch Salzbrezeln. Hier blieben keine Wünsche offen.

Die Strecke war vorzüglich markiert und ausgeschildert. An Kreuzungsstellen wiesen Helfer den richtigen Weg. Zuschauer sind, wie bei solch einem Lauf üblich, nur an wenigen Stellen vorhanden.

Mein Dank gilt allen freiwilligen Helfern, dem THW, den Feuerwehren, der Polizei und den Sanitätskräften, die hoffentlich nur sehr wenig zu tun hatten. Nicht zuletzt möchte ich mich bei den Zuschauern bedanken, die einen immer wieder anfeuerten und ermutigten.

Schwäbisch Gmünd ist nicht nur wegen des Albmarathon immer wieder eine Reise wert und hat mich nicht zum letzten Mal gesehen.

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Informationen: Sparkassen Alb Marathon
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