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Laufberichte

Perle vor der Haustür

14.08.11

Erste große Steigung

 

Nach Widdau haben wir zwischen KM 12 und 14 die erste richtige Steigung vor uns. Ich falle in den Gehschritt. Aber was soll‘s. Vor 5 Jahren war es noch kalt dazu.

Kalt wird mir, als wir bei KM 17 aus dem Wald herauskommen und uns ein herb frischer Eifelwind empfängt. Jetzt weiß ich, warum viele Häuser und Gehöfte von den traditionellen meterhohen Hecken als Windschutz umgeben sind. Besonders fies ist, dass es zum Teil noch Höhenmeter gegen den Wind zu bewältigen gilt. Zwei gegen einen – das ist unfair.

In der Landschaft stehen viele große Windräder. Für sie gibt‘s reichlich Wind und sie drehen sich schneller als ich laufe. Wir queren die B 258 kurz vor der Halbmarathonmarke. Der zweite Wechselpunkt für die Staffeln ist erreicht. Das bedeutet, dass wieder hochmotivierte Läufer ihren Staffelabschnitt unter die Beine nehmen und forschen Schrittes an uns Genussläufern vorbei ziehen. Schade für sie, sie haben viel Regen verpasst. Das Marathonfeld ist schon lange sortiert und jeder kämpft für sich.

 

Quatschen mit Dirk

 

Jeder? Nein. Ich sehe voraus Dirk Pretorius von der LG Donatus. Dirk kenne ich vom letzten Karstadt Marathon, wo er als 4-Stunden-Tempomacher agierte. Wir laufen etliche Kilometer zusammen und quatschen munter. Die Kilometer vergehen und wir merken gar nicht, dass wir immer flotter werden. Unter 4 Stunden wollen wir aber nicht laufen, also nehmen wir etwas Tempo raus. Die LG Donatus im Kölner Westen ist mir übrigens wohlbekannt. Veranstaltet sie doch jedes Jahr im März den Donatuslauf (HM und 10 KM) just in dem Laufgebiet um den Heider Bergsee in der Ville, in dem ich mit Studenten der FH Bund in Brühl einen Lauftreff durchführe.

Es tut gut, eine Abwechslung zu haben. Ich muss mehr und mehr kämpfen. Meine Motivationsschwäche wird verstärkt durch zunehmende Rückenbeschwerden. Ich spüre, wie meine Defizite in der unteren Rückenmuskulatur mir mehr und mehr zum Problem werden. Hoher Blutdruck hin oder her, dass Krafttraining für Bauch und Rücken muss wieder aufgenommen werden. Die Körpermitte muss stark sein. Kann ich nur jedem Marathoni empfehlen.

 

Eifeldom mit Musik

 

Vor Gut Heistert ist wieder eine Steigung zu bewältigen. Ìch erkenne Gut Heistert wieder. Hier war ich einmal, um zum Naturschauspiel der blühenden Wildnarzissen zu wandern. Unzählige Wildnarzissen blühen im Frühjahr und färben die Landschaft.

KM 30 wird erreicht. Vor uns liegt der Eifeldom von Kalterherberg. Hier stehen einige Zuschauer und feuern uns an. Eine Musikgruppe spielt regengeschützt auf der Ladefläche eines LKW's.

Die Strecke führt abwärts bis zum Leyloch bei KM 34. Von hier ist eine deftige Steigung zu nehmen bis KM 36. Wir laufen unterhalb von Mützenich vorbei. Der Ort soll seinen Namen übrigens von Kaiser Karl haben, der, als ihm eine Mütze angeboten wurde, sagte: „Mütze nicht.“ Kann sein, dass er es wirklich gesagt hat. Mich interessieren nur noch die letzten Kilometer bis zum Ziel.

 

Honig  und Bier

 

Angesichts meiner Rückenprobleme bin ich froh, dass Dirk mit mir läuft. Da will ich mir keine Blöße geben und halte durch. Dirk erzählt schon einige Zeit von einem Zelt mit Honig und Bier. Ich verstehe die Zusammenhänge zunächst nicht so richtig. Aber in Mützenich steht dann wirklich ein Zelt und darin reichen freundliche Mädels Löffel mit Honig. Und Dirk greift zu einem Bier. Das mache er jedes Mal erzählt mir der Monschau-Profi. Wohl bekomm‘s.

Gemeinsam nehmen wir auch die letzte Steigung im Laufschritt. Kommt mir fast so steil vor wie das Schlussstück vor Wochen beim Zermatt-Ultra am Gornergrat.

Hand in Hand laufen wir ins Ziel. Unter 4.10 Stunden, wir sind zufrieden.  Geht doch, trotz Regen, Wind und Rücken.

Aber einmal möchte ich Monschau doch bei schönem Wetter laufen. Ich komme wieder. Da werde ich sicher in guter Gesellschaft sein. Monschau hat viele Wiederholungstäter.

Fazit:

Muss sehr schön sein – wenn‘s nicht regnet! Empfehlenswerter Landschaftsmarathon durch schöne Eifellandschaft mit abwechslungsreicher Strecke, gut organisiert.

Sieger

Frauen
1. Ines van Ringsum    Niederlande        3.26,37 Std.
2. Lara Klaassen    STB Landgraaf   3.28,49 Std.
3. Alice Modignani     Italien              3.38,09 Std.

Männer
1. Andre Collet  Aachener TG     2.43,05 Std.
2. Markus Werker     TV Konzen     2.43,48 Std.
3. Andrew Mason      AIRBUS BSV HH      2.50,28 Std.

12
 
 

Informationen: Monschau-Marathon
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