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Laufberichte

Une fois de plus le 56 km

 

En fait, je dois écrire ce rapport en français, mais ... Eigentlich wollte ich den Bericht auf französisch schreiben, denn am Abend vor dem Lauf wurde auf der Monschauer Burg im Rahmen der Monschauer Klassik-Festspiele « Carmen » von Bizet aufgeführt, und dies natürlich in der Originalsprache in französisch. Aber es gibt noch weitere Gründe, um nach Moschau zu kommen. Besonders das Stück « Auf in den Kampf, Torrero » habe ich mir dann persönlich als Motto für den am nächsten Morgen stattfindenden Ultralauf mitgenommen.

Und da geht es direkt mit französisch weiter, denn viele Ultras kommen aus Belgien Auch der Name des späteren Marathonsiegers André Collet deutet auf franz. Wurzeln hin. Doch nun genug davon. Die Abholung der Startunterlagen läuft reibungslos, trotz einer Rekordanmeldezahl für den Ultra. Mit der Startnummer erhalten wir auch die MM-Zeitung und als ich sie aufschlage, sehe ich meinen letzten M4Y-Bericht.  Eine echte Überraschung. Wir erhalten auch direkt das schöne T-Shirt. Ultra Finisher steht drauf. Naja, dann ist alles klar, es gibt kein zurück mehr. Auf in den Kampf, Torrero !

Dieses Jahr findet der Monschau Marathon bereits zum 38. Mal  (der Ultra zum 3.Mal)  statt und gehört damit zu den „Institutionen“ in der Deutschen Marathonszene. Ich bin ein treuer Monschau-Läufer und komme auf bisher immerhin 15 erfolgreiche Teilnahmen und bin damit  im MoMa Club 10+ .

Konzen ist einer der kleineren Ortsteile von Monschau.  Auf der Gendenktafel im Zielbereich steht, dass Konzen bereits 888 als Terra Cumenze urkundlich erwähnt wurde. Beim Lauf durchqueren wir noch einige der weit verstreut liegenden Ortschaften. Alle zusammen kommen auf rund 12.000 Einwohner. Monschau, das bis 1918 noch Montjoie (Freudenberg) hieß, hatte davor viele wechselnde Namen.

Der Start für den Ultralauf erfolgt pünktlich um 6.05 Uhr. Doch die Ultras sind nicht alleine. Die Organisatoren um Oliver Krings und Helmut Hoff waren zur frühen Stunde ebenfalls zur Stelle, ebenso unzählige Helfer. Und da sind auch noch die Wanderer, Walker und gemütlichen Marathon-Läufer, die schon um 6.00 Uhr (bis 7.15) starten. Um 8.00 Uhr geht es dann pünktlich für  das Hauptfeld der Marathonläufer und die Staffelläufer los.

Zunächst laufen wir fast 2 km durch noch verschlafene Sträßchen, bis wir in den Wald kommen. Natur pur erwartet uns hier und dann schon bei km 4 der erste Verpflegungspunkt mit Wasser und Buffer. Es geht schon geraume Zeit immer etwas bergan, aber jetzt wird es fühlbarer. Da kommt auch schon der nächste Verpflegungspunkt bei km 6,3, wo wir bereits den Stegling mit 658 müNN erreicht haben. Weit und breit ist kein Berg zu sehen.  Nur mit etwas Pfadfindergespür entdeckt man zwischen einigen Fichten das Gipfelkreuz.

Ab hier geht’s nach Belgien, denn der Berg liegt praktisch auf der Grenze. Etwa 700 m südwestlich der höchsten Bergstelle befindet sich als touristische Attraktion der markante Quarzitfelsen „Kaiser Karls Bettstatt“.  Auf dem Berg und den umgebenden Wiesen sind für das Monschauer Heckenland typische Flurhecken aus Rotbuchen, als Umfriedung der Futterweiden und Heuwiesen, zu finden. Von der Kuppe des Stelings hat man einen weiten Blick über die Nordeifel und bei guter Fernsicht kann man das Siebengebirge bei Bonn sehen.  Auf dem Steling gibt es übrigens eine private Wetterstation für den Bereich Rureifel und Monschau.

Wir erreichen das Hohe Venn, ein einmaliges,  riesiges Hochmoor, über das sorgfältig verlegten Holzstege führen. Typisch ist die herrliche Pflanzenwelt. Hier sind auch die Weserquellen. Kurz danach laufen wir durch das Imgenbroicher Venn. Dann sehe ich eine alte „Abkürzung“, das sogenannte Schmugglerpfäddche.  Klar wiederstehe der Versuchung und bleibe weiter auf der Originalstrecke.

Bei Km 10 haben wir  bereits die 3te Verpflegung erreicht, die auch unsere erste war, denn wir sind eine wirklich schöne Schleife gelaufen.  Auf fast der gleichen Strecke geht es von hier wieder zurück zum Start, wo wir noch mal stärken können.

Kurz vor dem Startplatz neben der Kirche von Konzen geht es noch mal richtig knackig hinauf.  Oben angekommen, sehen wir das Schild km 42/56, also eigentlich die Zielgerade. Aber jetzt ist erstmal die große Original-Marathonrunde zu laufen. Wir  passieren das Starttor, wo die ersten Marathonis auf ihren Start warten, um die Verfolgungsjagd aufzunehmen. Knapp 300 Ultras werden von fast 700 Marathonis gejagt. Mal anders rum gesehen: So weit vor dem Hauptfeld bin ich hier noch nie hergelaufen.

Ab hier wissen meine Füße eigentlich besser wo es lang geht, als mein Kopf. Also etwas abschalten, das anstehende Gefällstück genießen. Der Teerweg wird nach einiger Zeit schmaler und es geht einen rutschigen Trampelpfad steil nach unten. Die meisten Läufer sind wie ich Wiederholungstäter, kennen dieses Nadelöhr und verhalten sich diszipliniert.  Kein Gedränge, keine Probleme.

Gleich wird die Straße breit und führt leicht abwärts, an der historischen Senfmühle von 1882 vorbei, nach Monschau. Direkt hinter der Senfmühle (km 17) erwartet mich beim Hotel Carat meine Frau Martina mit etwas Trinkbarem.

Auf Kopfsteinpflaster geht es, genau wie noch vor 100 Jahren, durch den historischen Stadtkern.  Über der Stadt und dem Läuferfeld sieht man die Burg Monschau aus dem 13. Jahrhundert. Man ist einfach erschlagen von dieser kompakten Romantik und meint durch ein Museumsdorf zu laufen. Aaus den Fenstern jubeln Anwohner den Läufern zu. Markant ist auch das Rote Haus, das Stiftung-Scheibler-Museum: Hier kann man bürgerliche Wohnkultur aus dem 18. und 19. Jahrhundert erleben. 1768 wurde das Doppelhaus fertig gestellt. Johann Heinrich Scheibler (1705–1765), der Eigentümer, hatte die Monschauer Tuchindustrie zur höchsten Blüte gebracht. Die linke Hälfte ist das Wohnhaus „Zum goldenen Helm“, die rechte Seite das Kontorhaus „Zum Pelikan“.

Bis hierhin geht es praktisch nur bergab,  dann noch 2 km entlang der Rur relativ flach weiter.  Die ersten Marathonis rollen jetzt das Feld von hinten auf. An der Kluckbachbrücke bei km 21,5, hat der Spaß dann doch ein Ende, denn der tiefste Punkt der Strecke ist erreicht und nun heißt es: Auf zu neuen Höhen.

Gut, dass es zuvor an der  Verpflegungsstelle reichlich zu Essen und zu Trinken gibt. Überhaupt ist die Verpflegung beim Monschau Marathon sehr reichhaltig und die Helfer immer bestens motiviert. Heute ist es zum Glück trocken.  „Stammgäste“ haben in Monschau schon allerlei Wetter erlebt.

Ständig geht es rauf und runter, bis dann bei km 26 der erste eigentliche Hammer kommt. Im Hölderbachtal geht es nämlich fast 2 km nur bergauf. Hier trifft man auf die früher gestarteten Walker. Oben angekommen, liegt die nächste Verpflegungsstelle mit Ultra-Sports-Buffer, Riegel, Tee und Wasser, Bananen und Äpfeln. Ab km 34 gibt es dazu auch noch Cola und auch Bier.

Die vier Kilometer hinauf zum Brather Hof  (km 34) kann man trotz ständiger Steigung ganz gut laufen. Kaum hat man die Höhe erreicht, empfängt einem ein kräftiger Wind. Die Windräder stehen also nicht zufällig hier. Heute drehen Sie besonders stark und ich habe den Eindruck, dass seit dem letzten Jahr noch welche dazugekommen sind. Da hier auch der zweite Staffelwechselpunkt ist, ist die Bundesstraße rechts und links ziemlich zugeparkt, genau wie der kleine, zusätzlich eingerichtete Parkplatz. Hier versorgen die Begleiter ihre Läufer und die Staffeln wechseln ihre Läufer aus. 

Kaum haben wir die Straße überquert, gibt es an der Verpflegungsstelle wieder das volle Verpflegungs-Programm. Unweit von hier haben die Marathonis die Hälfte geschafft.  Für mich ist es  Km 35, also noch 21 to go. Der beschwerlichere Teil der Strecke liegt aber hinter uns.

Die nächsten Kilometer im Fuhrtsbachtal  kann man richtig genießen, sie sind landschaftlich wunderschön und einfach zu laufen, da es keine wesentlichen Anstiege gibt. Die Aussicht auf idyllische Feuchtwiesen beruhigt und man kann genüsslich durchatmen. Wegen des Windes spürt man die mittlerweile 25 Grad kaum. Sonnencreme ist trotzdem gut, denn die Kraft der Augustsonne sollte man nicht unterschätzen.

Die nächste nennenswerte, aber nur kurze Steigung wartet erst bei km 40 hinauf zum Gut Heistert, wo die Läufer wieder vom freundlichen Team der dortigen Verpflegungsstelle in Empfang genommen werden. Jetzt ist die Wegstrecke wieder geteert, was den Lauf noch etwas leichter macht. Besonders hilfreich sind hier die dichten, teilweise 6 Meter hohen Buchenhecken, die den Wind abhalten, der wie immer fast nur von vorne zu kommen scheint.

In Kalterherberg neben dem „Eifeldom“ ist immer Partystimmung, so auch diesmal. Dann ist man aber schon wieder im tiefen Eifelwald und läuft an einem idyllischen kleinen Weiher mit Seerosen und einer Kirche im Hintergrund vorbei, und unter einer hohen historischen Eisenbahnbrücke durch. Dieses Wahrzeichen steht nicht nur für die alte Vennbahn, sondern auch für den nächsten langen Anstieg, der sich wieder über fast 2 km hinzieht. Am Gasthof Leyloch wurden früher die Läufer  immer reichlich mit Bier versorgt. Das Bier gibt es jetzt bei km 53. Ab da läuft man dann abwärts zur Rochusmühle und zum Troisdorfer Weiher bei km 55.

Jetzt kommt noch einmal ein beschwerliches Stück,  auf schmalem und felsigen Pfad geht es nämlich  hinauf nach Konzen. Oben angekommen, sieht man schon den Kirchturm und man hört den Sprecher. Gleich ist es geschafft. Vorbei an der Kirche geht es zum Zieleinlauf. Viele erwarten die Läufer und Wanderer.  Trotz einiger leichten Regenschauer ist die Stimmung super. Typisch Monschau halt.
Geschafft. Mit 7 Stunden 19 min für 56,2km und  fast 1.000 HM ist unsereiner recht zufrieden.

Der Monschau Marathon ist immer ein Erlebnis – auf jeder Distanz und bei jedem Wetter! Einfach toll. Alles gepasst. Super Organisation, super Strecke, super Helferteams und tolle Verpflegung.

Streckenbeschreibung:
Landschaftlich überaus reizvoller Rundkurs, aber auch anspruchsvoll.

Auszeichnung/Starterpaket:
Medaille, Urkunde, Funktions-Shirt

Logistik:
Alles bei der Schule konzentriert: Startnummernausgabe, Duschen, und Kleiderdepot. Parkplätze gibt es ausreichend in der Nähe. Zum Start bei der Kirche sind es ein paar hundert Meter.

Verpflegung:
16 Verpflegungsstellen mit Wasser, Tee, Ultra-Buffer, Obst und Riegel, Wasserschwämme. Dazu viele private Verpflegungsstellen

Zuschauer:
In Monschau, Kalterherberg und Mützenich geht richtig die Post ab. Sonst nur vereinzelt

Platzierungen bei den Damen im Run:

1. Smitiukh, Svitlana Turnerbund Wiesbaden 3:15:10 Stunden
2. Offermann, Eva  TV Konzen 3:15:40 Stunden
3. Walter, Iris     TV Meisenheim      3:32:05 Stunden

Die Platzierungen bei den Männern im Run:

1. Collet, André Aachener TG  2:39:09 Stunden
2. Werker, Markus Peters Sportteam  2:41:31 Stunden
3. Niessen, Christian  Peters Sportteam  2:47:04 Stunden

Ultra-Marathon - Männer

1. Mey. Markus                 Peters Sportteam   3:54:35 Stunden
2. Dunst, Florian               LT Altburg              3:56:09 Stunden
3. Breuer, Markus             Germania Dürwiß   4:08:04 Stunden

Ultra-Marathon –Damen

1. Dupont, Mieke         Blankenberge      4:36:45 Stunden
2. Braun, Marion                 Germania Eicherscheid  4:53:25 Stunden
3. Fätsch, Sandra               LSG Zeiskam Team                        5:07:03 Stunden

 

 

Informationen: Monschau-Marathon
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