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Laufberichte

Altes Haus, andere Hausnummer

 

Namen sind Schall und Rauch. Oder einfach eine mehr oder weniger wohlklingende Ansammlungen von Buchstaben. Als solche erscheinen sie unter anderem auf den Ausfahrtsschildern auf der Autobahn. Umso heimischer fühle ich mich, wenn ich einen Bezug zu einem Ortschaftsnamen habe. Laufenderweise konnte ich in den vergangenen Jahren zu zahlreichen mir vorher unbekannten Orten einen solchen aufbauen.

Dank der Arbeit meiner Lehrer ist mir bekannt, dass der Wortteil -hall im Namen „Niedernhall“ darauf hindeutet, dass hier Salz gewonnen wurde und durch das marathonistischem Bildungsprogramm kann ich Niedernhall seit einigen Jahren als am Kocher gelegen verorten, weiß, wo das Kochertal liegt, und kann Bilder dazu abrufen.

Auf den regelmäßigen Fahrten zu unserem Rückzugsort markiert das Ausfahrtsschild mit dem Ortsnamen Niedernhall Halbzeit auf der Fahrtstrecke und steht als wiederkehrende Erinnerung, dass dort im September wieder zu einem großen Sportanlass geladen wird.  Diese Erinnerung weckt Erinnerungen. Solche, die es mir leicht machen, dem Ruf zu folgen und statt zum Refugium zu fahren auf halber Strecke die Ausfahrt von der A6 zu nehmen.

Die Übersicht zu den verschiedenen Parkmöglichkeiten ist mit mehreren anderen informativen Dokumenten auf der Website zu finden und kann heruntergeladen werden. Ich könnte auch als Ersttäter ganz beruhigt und zielsicher anreisen.  

Ein kurzer Fußmarsch über den Kocher und schon befinde ich mich in der Sporthalle. Beim Weg zur Startnummernausgabe schleiche ich mich hinter den Ständen der Aussteller durch, um der Versuchung zu widerstehen. Zuhause steht zwar ein ganzes Regal voll Laufschuhe, doch da sich in den gut zwanzig Jahren Laufsport die Füße um mittlerweile zwei Schuhnummern vergrößert haben, würde es mir nicht an Gründen für eine Einkaufsrunde fehlen.

Die Startnummer  halte ich umgehend in der Hand und am Schalter der Zeitmessung wird mir Dödel unkompliziert geholfen. Mein Zeitnahme-Chip liegt zuhause und ich kann ohne große Umstände für drei Euro einen Mietchip auf meinen Namen registrieren lassen.

 

 

Nächste Station ist die Ausgabe von Starterbeutel und Funktionsshirt. Ersterer ist großzügig gefüllt und das Hemd ist von feinster Qualität. Als Slogan steht hinten „Catch me if you can“ drauf. Vermutlich wird das die Mehrheit der Startenden in Bezug auf mich schaffen…

In Bezug auf Startgebühr und Gegenleistung sind es sicherlich nur Einzelfälle, welche den ebm-papst Marathon diesbezüglich einholen können.

Nachdem der Marathon in seinen Anfängen vom Polizeisportverein Künzelsau in Eigenregie organisiert wurde, stieg die Weltfirma ein und bringt Infrastruktur und Geld ein. Die Veranstaltung findet nun seit vielen Jahren unter den Fittichen der Autorität in Sachen Lüfter, dem Lüfter-Papst eben, im Kochertal statt.

Traditionellerweise findet eine halbe Stunde vor dem Start ein Läufergottesdienst statt. Früher an einer Ecke auf der Wiese, jetzt auf der Bühne im Zielbereich. Deshalb kann ich ihm fast lückenlos folgen, obwohl ich es erst eine Weile später zur Bühne schaffe. Die kurze, prägnante Predigt des Pfarrers von Niedernhall spricht mich an und gibt mir gute Denkanstöße.

Dass sich der Start um fünf Minuten verzögert, scheint niemanden zu stören. Vielleicht nehme ich es auch nicht wahr, denn ich kenne praktisch niemanden um mich herum. Von den üblichen Verdächtigen – oder Verstrahlten, wie sie auch genannt werden – ist kaum eine oder einer anzutreffen. Es gibt an diesem Wochenende noch andere Veranstaltungen. Dazu kommt ein Mehretappenlauf im Schwarzwald, der einige von ihnen anzieht. So muss man diesen Duracell-Marathonis unter der Woche nicht die Batterien herausnehmen und sie müssen mit dem Weiterlaufen nicht bis kommenden Sonntag warten.

 

 

Im letzten Jahr – leider gibt es davon keinen Laufbericht – wurde die Streckenführung geändert, womit mir die Aufgabe zufällt, Pfadfinder für unsere Leserschaft zu sein. Zu Beginn muss ich mich aber nicht umgewöhnen. Gestartet wird in die gleiche Richtung, auf den Kern von Niedernhall zu.  Der auf 700 Metern Länge zu drei Vierteln von einer Stadtmauer umschlossene historische Stadtkern mit seinen Bauwerken aus dem Mittelalter hat die vielen Kriege der vergangenen Jahrhunderte überstanden und steht seit 1983 unter Denkmalschutz. Das schöne Fachwerkhaus bei der Brücke mit den bemalten Putzfenstern ist das Götzenhaus. Berühmtester Schüler in diesem Gebäude war Götz von Berlichingen. Aber Moment, heute ist Sonntag. Schulfrei. Statt Geschichtsunterricht mit einem Abstecher zu Goethe machen wir weiter mit Laufen.

Die neue Streckenführung bringt uns umgehend zurück zum Startbereich und talaufwärts. Auf mir bekanntem Fahrradweg geht es zu einem sauberen Gewerbegebiet und weiter nach Ingelfingen. Wer das Verlangen und die Kondition dazu hat, kann auf diesem flachen Straßenstück Dampf machen. Nach viereinhalb Kilometern ist die erste Verpflegungsstation aufgebaut.

Wenig später wird auf die andere Talseite gewechselt, wo es über eine weitere Brücke gleich über ein weiteres Gewässer geht, in welchem aber nichts anderes als Kocherwasser fließt aber wenig romantisch EVS-Kanal benannt ist. Der ehemalige Energieversorger Energie-Versorgung- Schwaben stand dafür Pate. Für etwas mehr als einen Kilometer wird auf diesem Landstück zwischen Kocher und Kanal gelaufen. Noch bevor die Abzweigung des Kanals in Nagelsberg erreicht ist, geht es wieder auf die echte rechte Talseite und einem Zufluss des Kochers namens Deubach entlang.

In diesem Seitental gibt es schon bald, kurz nach dem siebten Kilometer, eine Spitzkehre. Ab da ist vorerst mal fertig mit flach. Als ich im Vorfeld die Frage in die Facebook-Runde warf, wer sonst noch nach Niedernhall kommt, meinte Bernie, unser Hardcore-Trailberichterstatter, dieser Marathon sei ihm zu flach. Kann sein, dass für einen, der mit Noppen und Stollen an den Fußsohlen zur Welt kommt, der Sinn nach deftigeren Anstiegen steht.

Mir geht der Anstieg in die Rebberge ganz schön in die Beine. In anderen Jahren hätte ich das nicht so empfunden, doch in diesem Jahr, in welchem der Focus auf lang, flach und geteert lag, spüre ich das anders.

Auf das Wohl der Teilnehmer bedacht, haben die Organisatoren nach dem Anstieg gleich nach dem achten Kilometer den zweiten Verpflegungspunkt eingeplant…  Für den mentalen Antrieb sorgt eine farbenprächtig gewandete Guggenmusik.

 

 

Nach der Aussicht aus den Rebbergen auf das Kochertal versuche ich inen Ausblick auf die Burgruine Lichteneck zu bekommen. Entweder verpasse ich den oder die Ruine ist hinter Bäumen versteckt. Immerhin weiß ich, wo ich bei einer allfälligen Wanderung in dieser Gegend nach ihr suchen muss. Nach der auf einem Bergsporn über der Altstadt von Ingelfingen gelegenen Burg, welche seit über 500 Jahren als Ruine dasteht, geht es in ein weiteres kleines Seitental hinein.

Dies ist, wie bei Tälern üblich, mit Gefälle und darauffolgendem Wiederanstieg verbunden. In den Rebbergen geht es zu einem besonderem Bauwerk, welches vom Talboden schon auffiel. Das Ingelfinger Fass ist das zweitgrößte Holzfass Europas, von der Konstruktionsweise sogar das größte, denn es ist in selbsttragender Bauweise errichtet worden. Es ist ein Museum der besonderen Art. Tag der offenen Tür gibt es nur zweimal im Jahr. Die restlichen Tage können die auf zwei Ebenen ausgestellten historischen Weinbaugeräte von außen, wie in einem Schaufenster, betrachtet werden. Und wer eine besondere „event location“ braucht, kann sich einmieten.

Beim Fass ist schon wieder ein Verpflegungsposten aufgebaut. Verkostung gibt es keine, wem aber um diese Tageszeit der Sinn schon nach einem Viertele steht, hatte die Möglichkeit, ein solches als Selbstverpflegung hierhin – oder an einen anderen Posten – liefern zu lassen. Das nächste kleine Seitental bringt wieder einige Meter Gefälle und den Wiederanstieg in die Rebberge oberhalb der Ortschaft Criesbach, einem Stadtteil von Ingelfingen.

In einem Auf und ab geht es zwischen den reifenden Trauben in Richtung Ausgangspunkt. Auf der anderen Talseite ist das Start- und Zielgelände bei den Sportanlagen Niedernhalls und die Musik klingt von dort bis hierher.  15 Kilometer der Strecke liegen hinter mir und vor mir der nächste Verpflegungsposten und die Wechselzone des Duomarathons. Auf der alten Strecke lief das erste Mitglied der Zweierteams den längeren Teil, nun übernimmt das zweite diese Aufgabe. Nachdem ich das Höhenprofil auf der Website nur flüchtig angeschaut habe, bin ich der Meinung, dass mit -Ausnahme einer Steigung gleich zu Beginn des längeren Teilstücks - im Sinne eines gerechten Ausgleichs die größere Anzahl Kilometer mit weniger Höhenmetern gespickt ist.

Pustekuchen. Zwar geht es zuerst hinunter zur Kochertalstraße und dann wie gesehen wieder heftig hoch. Aber damit ist es nicht getan. Anschließend geht es leicht wellig zwischen den Reben über der Hauptstraße parallel zu ihr nach Weißbach. Dort sticht man steil ins Dorf hinunter. Aus der kleinen hübschen Kirche dringt sonntäglicher Gesang.  Der Gottesdienst scheint gut besucht zu sein. Ist das der Grund, weshalb in der Ortsmitte nur wenige Zuschauer dem läuferischen Geschehen ihre Aufwartung machen?

Mehr Zuspruch hätte gut getan, denn es geht wieder hinaus, vielmehr hinauf, in die Landschaft. Zu steil zum Laufen, zu flach zum Gehen.  Die für mich neue Streckenführung hat es in sich. Das findet auch die Radfahrerin am Straßenrand im Waldstück. „Ganz schön heftig für einen Marathon, diese Steigungen“, meint sie nicht ganz zu Unrecht.

Dudelsackklänge ziehen nach oben und kurz nach dem kaledonischen Intermezzo gibt es wieder Verpflegung. Das Angebot umfasst jeweils Mineralwasser, Iso, Apfelschorle, Cola und Banane.

Vorerst geht es wieder hinunter, aber nicht ganz bis zur Kochertalstraße. Dort unten sehe ich zwar einen Zugläufer mit seinen Leuten, der hat aber eine weitere Schlaufe schon hinter sich. Diese hat es in sich. Sie steigt wieder an. Ich ächze und frage mich: „Hatte derjenige, der diese Strecke erfunden hat, eine schwere Kindheit…?“  Nein, Schuld an meinem Durchhänger hat er nicht – und auch die Kanzlerin kann ich nicht dafür belangen. Vielleicht sollte ich wieder einmal ein paar Trainingsrunden einbauen.

Endlich geht es wieder runter, an der Halbmarathon-Marke vorbei auf die breite  Hauptstraße. Weit vorne, am Ende des Industriegebiets sind ein paar Menschen zu sehen und etwas weniger weit hinter mir. Alleine auf einer solchen Geraden zu laufen, ist für mich immer ein mentaler Kraftakt.

 

 

Es geht direkt auf das Stadttor von Forchtenberg zu. Bevor die Brücke über den Kocher überquert wird, wird wieder Verpflegung angeboten. Auf der linken Seite sind die Halbmarathonis zu sehen, die sich auf dem Heimweg befinden. Für mich geht es vorerst nicht durchs Stadttor, sondern rechts durch einen Park und dann durch ein Wohngebiet weiter talabwärts, wobei dieser Begriff subjektiv ist. Die Laufstrecke steigt wieder an und das stete Auf und Ab geht weiter. Die dicht gestaffelte Präsenz von Streckenposten des Roten Kreuzes kommt mir verdächtig vor. Da war sich jemand bewusst, dass dies kein normaler sonntäglicher  und sprichwörtlicher Sonntagsspaziergang  sein würde. Es gibt ein gutes und sicheres Gefühl, auch wenn ich ihrer Hilfe nicht bedarf; es sind nur die Oberschenkel , die jetzt schon jaulen.  Abgesehen davon sind die vier Kilometer im Grünen bis Ernsbach ruhiger, fast schon meditativer Natur.

Die Brücke hinüber in die Ortschaft ist zwar eine ganz profane Straßenverbindung, doch der Blumenschmuck am Geländer ist eine Augenweide. Nach der Wohltat für die Augen gibt es umgehend eine für die Kehle und den Magen, danach eine für die Ohren und den Laufrhythmus.  Damit ist auch die weiteste Entfernung vom Ausgangpunkt erreicht und es geht auf der rechten Talseite wieder in Richtung Forchtenberg.  Vereinzelt stehen Anwohner vor ihren Häusern, applaudieren und rufen anerkennende und aufmunternde Worte zu.

Auf dem freien Feld folgen wir dem Kochertal-Radweg bis die Wohngebiete von Forchtenberg erreicht sind. Diesen Abschnitt kenne ich von der alten Strecke, doch bald schon ist dieses Déjà-vu vorbei und weicht einem anderen. Im rechten Winkel muss nach recht abgebogen und die Hauptstraße in einer Fußgängerunterführung unterquert werden. Nach der kleinen Rampe stehe ich wieder vor bekanntem Verpflegungsposten, diesmal auf der linken Seite, dort wo vorher die Halben aufkreuzten, und habe die Brücke und die Silhouette von Forchtenberg vor mir.

 

 

Die Bewältigung der Höhenmeter hinauf in die Altstadt wird beim Stadttor perkussiv unterstützt. Das ist also der Geburtsort von Sophie Scholl. Viele Schulen und Straßen sind nach ihr und ihrem Bruder Hans benannt. Beim Rathaus, dort, wo sie zur Welt kam und aufwuchs, überkommt mich beim Vorbeigehen ein Schaudern. In meinem Kopf spielt sich ein Wechsel ab zwischen der Erinnerung an das Denken und Handeln dieser mutigen jungen Leute und den Bildern der vergangen Monate von Menschen, welche  mit von Hass verzerrten Gesichter Parolen skandieren, die denen in  nichts nachstehen, die dem damaligen Unrechtsregime zugedient haben.

 „Man muss einen harten Geist, aber ein weiches Herz haben.“, das war die Haltung von Sophie Scholl.  Ich hoffe dass dieser Geist und dieses Herz die Geister der Vergangenheit vertreiben, ihnen die dunklen Gewänder ausziehen und ihre Fackeln löschen, bevor sie damit einen Flächenbrand entfachen. Manchmal ist Laufen auch im Kopf und in den Gefühlen anstrengend.

Unterhalb der Stadtmauer geht es über den Busbahnhof auf die ehemalige Bahntrasse der  Anfang der Neunziger zurückgebauten Kochertalbahn. Die Markierungssteine aus den Zeiten des Bahnbetriebs sind echt fies. Alle hundert Meter steht einer und hält mir vor Augen, wie langsam ich vorwärtskomme. Irgendwann sind aber auch die gut zwei Kilometer nach Weißbach geschafft. Dort kommen von rechts die Schnelleren  im Feld. Von der Zusatzschleife biegen sie, die am Handgelenk mit dem Insigne des Überfliegers versehen sind, wieder auf die Strecke ein.

Am ehemaligen Bahnhof lädt ein Biergarten zum Verweilen ein. Die Versuchung ist da, denn um die Mittagszeit hat sich die Sonne aus dem Bett erhoben und ihren Wolkenschlafrock abgelegt. Der Biergarten lockt weniger wegen eines  Getränks,  als einer Verschnaufpause. Das Getränk gibt es nämlich wenige Meter später an einem weiteren Verpflegungsstand. Dazwischen entdecke ich einen Handwerksbetrieb. „Bernd Spazierer, Meisterbetrieb“ steht angeschrieben.  Da könnte ich mich glatt melden. Der Name passt und die heutige Rangliste wird diesbezüglich mein Meisterbrief werden.

Der Hubschrauberlärm ist vor mir und dem Klang nach nicht weit entfernt. Ich hoffe, dass er nicht im Zusammenhang mit dem Lauf steht. Beim Kilometerschild 35 kommen mir Ambulanz-, Notarzt- und Polizeifahrzeuge entgegen, was meine Hoffnung zerschlägt. Die Hoffnung aber bleibt, dass die Bemühungen der Ersthelfer, darunter offenbar ein den Halbmarathon laufender Arzt, der bis zum Eintreffen der Rettungskräfte sein Rennen unterbrach, erfolgreich waren und es der betroffenen Person bald wieder gut geht.

 

 

Einen Kilometer weiter darf ich auch auf die Schlaufe abbiegen. Als erstes Beweisstück wird mir nun auch ein Band in Pink über das Handgelenk gestreift. Wo denn sonst? Als Haargummi für einen Hipster-Dutt könnte ich ihn definitiv nicht einsetzen. Der erste Teil der nächsten zwei Kilometer verläuft im Wald und auf dem zweiten sehe ich auf der anderen Seite des ehemaligen Bahnhofs, dass dort tatsächlich noch ein Relikt aus früheren Zeiten steht, ein bunter Eisenbahnwaggon.

Nun ist es so weit und auch ich biege wieder auf die „Stammstrecke“ ein und nehme die letzten gut drei Kilometer in Angriff. Ich laufe auf zwei Damen auf. Eine Ironlady begleitet ihre Kollegin auf ihrem ersten Marathon. Für den Rest bleibe ich bei ihnen und nehme Anteil an der Freude, den ersten Marathon geschafft zu haben, als uns die Medaillen in Form eines Lüfters überreicht werden.


 

Zum ersten Fehler, die Strecke zu unterschätzen, gesellt sich noch einer. Statt die Dusche im Freibad zu nutzen, gehe ich zum Duschcontainer vor dem Eingang, wo es nur (noch) kaltes Wasser gibt. „Gut“, denke ich mir, „ früher wurden in den Klöstern Kaltwasseranwendungen gegen Versuchungen verschiedener Art praktiziert“ und schlage so wieder einen wackligen Bogen zum Papst. Zwar nicht zu dem, der dieser Veranstaltung den Stempel aufdrückt. Dieser ist nicht einfach ein Stempel, sondern ein Gütesiegel.

Unfreiwillig sehr erfrischt mache ich mich auf zur Festwiese. Der ebm-papst Marathon ist nicht nur eine Laufveranstaltung für alle Altersklassen über verschiedene Distanzen und es werden in diesem Rahmen nicht nur Inline-Bewerb und Handbike-Rennen angeboten, er ist auch Familien- und Volksfest. Vom Kinderhort für laufende Eltern über verschiedene attraktive Angebote für die Jungmannschaft wird bis hin zur Festwirtschaft für  allerlei Vorlieben eine große Palette von Begleitaktivitäten gereicht. So hatte ich diesen Marathon in Erinnerung und den Rest habe ich dazugelernt.

Die neue Streckenführung macht den ebm-papst Marathon sicherlich anspruchsvoller, insgesamt aber viel abwechslungsreicher. Mit der Aussicht aus den Rebbergen über das Kochertal  hat er dazugewonnen. Halli Galli entlang der Strecke und Zuschauermassen sucht man vergebens, doch insgesamt herrscht eine Wohlfühlatmosphäre, für die ich mich bei allen lieben Helferinnen und Helfern, also bei Allen, herzlich bedanke und der ich mich gerne wieder aussetze.

 

Informationen: ebm-papst Marathon
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