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Laufberichte

Sonnebrand im Hesseland

06.05.18

Der Bima ruft und alle, alle kommen. Zum 8. Mal schon. Da die Ultrastrecke ein richtig großer Wurf ist, sind viel mehr Ultras als Maras angemeldet. Gut die Hälfte nutzt die Frühstartgelegenheit um halb acht. Eine weise Entscheidung ist das. Denn heute ist Kaiserwetter, aber sowas von. Stahlblauer Himmel ohne Wolken. Sanfte Brise ab und zu. Besser geht‘s nicht.

Gestern hatte ich Dienst. Bis um Mitternacht. Also kein Frühstart und kein Ultra. Aber auch wieder gut, denn den Mara kenne ich noch nicht. Ab geht‘s um 10, mit offiziellem kirchlichem Segen. Es ist bereits gut warm, aber alle sind toll drauf. Ein paar alte Bekannte tauchen auf, auch Ultras, die es heute etwas geruhsamer angehen lassen wollen.

 

 

Auf der Rodebergrunde ist schon alles klar. Die Platzierung steht. Die Jugend schon weit voraus... Im Schatten der Wälder kann man‘s aushalten. Gut sogar. Nur die freien Abschnitte mit Lorenz pur sind ziemlich anstrengend. Hinten im Feld habe ich meine Ruhe, kann Bilder machen und mein Tempo laufen.  Alles schön, die Klippen im Buchholz, der Weg nach Kleinalmerode, dann zum VP 2. Viele Zuschauer sind es nicht mehr, es ist heiß und Mittagessen gibt‘s ja gleich auch. Laufgenuss pur im Schatten zum Umschwang hoch. Diese lange Steigung kommt einem endlos vor, dabei ist sie es gar nicht.

Schilder alle 5 km halten uns informiert, auch die Aussichtshinweise an besonderen Punkten. Das werden aber immer weniger, die Aussicht wächst langsam zu oder ist verspargelt. Eigentlich schade, aber Strom wollen ja alle haben...

 

 

Nach dem Umschwang über die Straße und, nun etwas flacher, weiter hoch. Etwa bei km 23 befindet sich ja der besonders wichtige VP 4. Da kreuzen sich die Wege, die Ultras kommen zweimal vorbei. Da ist Stimmung, nur kein Sitzplatz. In der Hitze hätte ich mir gerne mal die Beine gelockert. Denn ab jetzt gibt‘s Trail, und das reichlich. Immer wieder. Da wäre erstmal der Abstecher rechts über die Wurzeln zur Niestequelle. Die erkennt keiner, der nur auf die Kreidepfeile achtet. Aber wo der Weg scharf nach links abknickt, da quillt die Rote Nieste aus dem Boden. Sehe ich auch zum ersten Mal.

Dann der Trail durch das Bergbaugebiet, am Steinbergsee rum. Steil und technisch wie immer. Da ich gehe, bemerke ich plötzlich viel mehr Relikte aus vergangener Zeit. Da könnte man nen ganzen Tag stöbern...

Km 26 liegt am Wanderparkplatz. Da verschwindet der nächste Trail im Gebüsch, schmal und abwärts, Wegkreuzung und weiter runter. Tolles Geläuf. Unten am Waldrand links auf einen breiteren Trail. Schwere Fahrzeuge haben ihre Spuren hinterlassen; es geht noch so 1,5 km wieder hoch. Oben noch der Aufstieg zum Bilsteinturm. Der ist ja gemein - er steigt nicht nur an, er wird dabei auch immer steiler! Oben packt gerade das Musikkorps ein. Kein Ständchen mehr. Aber ein Hopfentee an der Schänke und ein Muss-Besuch auf dem Turm. Die paar Stufen lohnen heute besonders. Unschlagbare Fernsicht. Ringsrum. Einfach fantastisch.

 

 

Steiniger Trail den Berg runter. Vorsicht hier, bis zum vielarmigen Wegweiser und seinem VP. Der hat auch Hopfentee, der Kasten ist noch gut voll und ich habe noch Platz zum Sitzen. Der Forstweg abwärts hat erstmal grausamen Schotterbelag, wird dann aber zu einem schönen und gut zu laufenden Weg. Leicht abwärts, man merkt es kaum, aber die km- Schilder kommen viel schneller hintereinander.

Weiter Bogen um den Berg rum. Noch ein kurzer Trail. Ein Premiumweg. Das lockert so richtig auf, der VP bei etwa 37 km ebenfalls. Abkühlen ist wichtig jetzt, denn nun folgen noch offene Passagen. Gleich die Straße, links den Feldweg hoch, fast bis zur Wacholderheide. Alles offen, lausiger Lorenz, Sonnenbrand bei so manchen. Krämpfe gibt es heute auch reichlich, trotz Salz an den VPs. Wahrscheinlich Salzmangel plus Dehydrierung bei der Hitze. Knackige Anstiege führen uns durch die Wacholderbüsche, ein schöner Blick in die Runde ab und zu lenkt von den Strapazen ab. Das Stück hat es nochmal so richtig in sich.

Der letzte VP auf offenem Feld, Verlorener Bach genannt; alles gibt‘s noch reichlich, aber alle wollen nur noch ins Ziel. Noch 1,5 km.  Stramm berghoch und auf Asphalt stramm wieder runter  zum unvergesslichen Zieleinlauf. Anton steht mitten drauf und macht Fotos für seinen Bericht. Medaille, dann im Schatten Pause. Sitzen,  Klönen, Rehydrieren mit allem, was so da ist. So manche Rothaut verdrückt sich schnell zum Eincremen. Und dann der Kuchen, neben der Nudelparty die andere Legende des BiMa. Tip: vor dem Start was beiseite stellen lassen...


Fazit

So schönes Wetter, so viel Sonne hatte ich hier noch nicht erlebt. Das bremst zwar, mich besonders, wird aber mehr als ausgeglichen durch Aussicht, Versorgung (Spitze) und eine trockene Strecke ohne Schlamm oder Rutschgefahr. Der Bima ist jedes Mal voller Überraschungen. Wie es auf der Strecke stand: "Das Leben ist wie ein BiMa.

 

LAUFBERICHT UND BILDER VON ANTON LAUTNER
AUF MARATHON4YOU.DE

 

 

 

 

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