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Da geht noch mehr - Probelauf am Bilstein

08.07.20
Quelle: Frank Albrecht

Ein furchtbares Gewitter wütete am Bilstein – man kennt ihn vom BiMa – und brachte Franz Weyland mit seinem Ballon zum tödlichen Absturz. Erst nach einer Woche wurde er gefunden. An der Stelle wurde ein Denkmal errichtet. Heute findet man es von Windquirlen überragt und etwas neben dem Weg, aber immer noch eindrucksvoll. Tja, 1913 waren noch andere Zeiten. Zu Ehren von Franz Weyland hat Gerno – auch ihn kennt man vom BiMa – diesen Test-Ultra benannt: Weyland-Marathon. Die Aufnahme ins offizielle Laufangebot ist nicht ausgeschlossen…

7 Läufer aus Nah und Fern, alle gestandene Läuferinnen und Läufer,  treten am Sonntag früh um 8 Uhr an. Unter Gernos Führung traben wir ab ins Kirschenland. Frisches Grün und rote Kirschen. Feiner Anblick – und ziemlich lecker! Es ist herrliches Laufwetter, die Hügel sind noch nicht so steil, die Zecken schlafen noch. Mal über einen Weg, dann über schmale Trails bewegen wir uns auf den Bilstein zu. Teile des Tracks kennen wir vom BiMa, den Premiumweg P9 durch die Naturschutzgebiete um Roßbach herum. Immer wieder klasse. Bis zur finalen Direttissima. Hoch geht es, einfach nur hoch, an der Bierkurve vorbei, einem Stein mit Kuhle fürs Bierfass. Auch unsere Ahnen waren recht kreativ!

 

 

Oben nähern wir uns einer Gruppe Windquirle, davor zweigt nach rechts eine Art Pfad zum Denkmal ab. Momentan völlig durch Totholz verdeckt, aber das bleibt ja nicht ewig so. Und vielleicht stellt ja auch jemand wieder ein Hinweisschild auf? Wir sind fast auf Bilsteinhöhe und traben auf dem welligen Kammweg daher. Damit Stimmung aufkommt, hat Gerno ein paar höhenmeterintensive Umwege eingerichtet. Ständig kreuzen wir irgendwelche Baustraßen, kommen auch auf die originale BiMa-Strecke und über Stock und Stein hoch zum Turm. Gerade rechtzeitig macht der Wirt auf, ein kühles Isotonisches belebt die müden Knochen.

Endlich habe ich mal Zeit, mich hier genauer umzuschauen. So manche Tafel entgeht einem doch beim BiMa. Es gibt viel Interessantes hier oben zu lernen, auf dem nun folgenden Track genauso. Runter über Stock und Stein, auf einen ganz famosen Trail. Steil, mit Serpentinen, halb zugewachsen, unten über Schlamm und durch Gewässer. Mehr davon! Unsere erkämpften Höhenmeter sind futsch, unten bewegen wir uns durchs schön wellige Hügelgelände. Wieder Kirschbäume, wieder sowas von lecker. Verschiedene Sorten hat man zur Auswahl.

Immer wieder prächtig steile Anstiege, bis uns Gerno in die Büsche schickt. Die Dohrenbachschleife, ein schöner Trail, weicher Waldboden, einfach prachtvoll. Später laufen wir über eine Hauptstraße und rund um Roßbach herum. Wo anders als auf den höchsten Höhen?  Die Aussicht ist grandios. Bald ist auch unser erster VP bei 27 km erreicht, Versorgung aus dem Kofferraum. Alles passt.

Körnchenmangel macht sich bei mir bemerkbar, ich wechsle von Lauf- auf Gehtempo. Ist es Zufall, dass jetzt die Sonne rauskommt und gleich ein paar Grad mehr Hitze erzeugt? Nur gut, dass neben dem VP ein eiskaltes Bächlein plätschert. An der Brücke kommt man gut ans Wasser. An Ellingerode vorbei zieht es sich lang hin, ohne Schatten. Im Wald dann wieder die Anstiege. Eine Runde gibt es noch, lange, endlose Bergaufpassagen, am Tempelchen vorbei. Immerhin bläst hier oben eine erfrischende Brise. Nur im Windschatten auf der anderen Bergseite eben nicht. Wie gewonnen, so zerronnen.

Oberhalb von Witzenhausen führt unser Track auf breitem Weg durch den Wald. Bis – war ja klar – zum steilsten Anstieg. Nur 70 m lang, aber oho. Und nun um den Rodeberg herum. Den kennen wir ja auch vom BiMa; wenigstens müssen wir nicht ganz nach oben. Ein völlig verkrauteter und schwer erkennbarer Pfad zweigt ab, sanft bergab an den Waldrand, zum Abzweig Hasenmühle. Von da ist es fast schon eine Erholung, auf festem, glattem Asphalt zum Ziel zu traben. Ein wirklich großartiger Lauf kann das werden, so ganz anders als der BiMa. Genauso schön, aber viiel anstrengender!

 

Fazit

Ein toller Cross-Marathon durch das Bilsteingebiet, viele Trailabschnitte sind dabei.So manche Gegend lernt man aus einer völlig anderen Perspektive kennen. Wem also der BiMa nicht reicht, könnte vielleicht beim Weyland so richtig glücklich werden…

 

Informationen: Bilstein-Marathon
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