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Laufberichte

6-Stunden-Lauf Nürnberg

17.03.07

Kurzweilige 6 Stunden in Nürnberg

 

In meinen Berichten über die 6-Stunden-Lauf-Veranstaltungen in Troisdorf und Stein/NL hatte ich von der hervorragenden Organisation, der großen Teilnehmer/innenzahl und der Breite von Spitzenleistungen geschwärmt. Seit Samstag, dem 17.03.2007, weiß ich, dass man in gleichem Atemzuge den "Selbst-Transzendenz-6-Stunden-Lauf" von Nürnberg nennen muss. An besagtem Tage wurde dieser Wettkampf nämlich bereits zum 11. Male vom "Sri Chinmoy Marathon Team Deutschland e.V." in vorbildlicher Weise ausgerichtet. Die Veranstaltungsleitung lag wie immer in den bewährten Händen von Klaus Schulz, der durch seine stets angenehm freundliche Art überzeugte und in jeder Phase des Geschehens die Übersicht bewahrte. Ihn unterstützten nicht minder freundliche Helfer/innen in so großer Anzahl, dass bei mir der Verdacht aufkam, es sei ebenso viel Organisationspersonal zum Einsatz gekommen, wie Aktive gemeldet hatten.

 

Die DLV-vermessene Laufstrecke, deren Länge exakt 1.521,90 m betrug, befand sich in der Parkanlage "Wöhrder Wiese", die östlich der Nürnberger Altstadt in deren unmittelbarer Nähe gelegen ist. Der Rundkurs bestand aus geteerten Spazierwegen. Wäre nicht an manchen Stellen ein kurzes, sachtes Ansteigen vorhanden gewesen, das man zunächst gar nicht wahrnahm, in den letzten Stunden dann aber doch etwas spürte, müsste man die Streckenführung als "völlig flach" bezeichnen.

 

Der Start, von dem aus um 10.00 Uhr die 179 Köpfe zählende Meute der Ultraläufer/innen ins Rennen geschickt wurde, war so platziert, dass nach einer ca. 1.300 m langen "Eröffnungsteilrunde" und 32 "Vollrunden" 50 km vollendet wurden. Die Rundenerfassung wurde von einem beeindruckenden Heer von Zählerinnen und Zählern vorgenommen. Die nette junge Dame, der ich zugeteilt worden war, verließ ihren Platz während der gesamten 6 Stunden nicht ein einziges Mal, was schon sehr hohe Anforderungen an ihr "Sitzfleisch" sowie an ihr Konzentrationsvermögen stellte und lobend zu erwähnen ist.

Dass kurz vorm Rundenende eine Verpflegungsstelle mit bisher von mir nicht erlebter Vielfalt eingerichtet war und in der lt. Ausschreibung 200 m, tatsächlich wohl eher 400 m entfernten Sporthalle der "Volksschule Insel Schütt" Übernachtungs-, Umkleide- und Duschgelegenheiten sowie im Vorfeld der Siegerehrung kostenfrei ein Nudelessen und Getränke angeboten wurden, ist bei diesem umsichtig organisierten Laufevent eine Selbstverständlichkeit.

 

Eigentlich hätte nur noch das Wetter so frühlinghaft wie am Vortag bleiben müssen. Dann hätte die Läufer/innenseele rundum zufrieden sein können. Leider stand jedoch an diesem Wochenende ein Witterungswechsel an. Bereits am Morgen war der Himmel gleichmäßig mittelgrau bedeckt. Gegen Mittag schien sich zwar für kurze Zeit eine Aufhellung anzubahnen. Letztlich wurde aber nichts hieraus. Danach war der Himmel endgültig durchgehend intensivgrau bewölkt. Den ganzen Tag über wehte ein mehr oder weniger ungemütlicher Wind, der auf der Gegengeraden von vorne kam und zeitweise etwas störte. Die durchschnittliche Tagestemperatur lag angeblich bei +8° Celsius. Dennoch sollte sich das Wehklagen über das Wetter in Grenzen halten. Außer einem ca. fünfminutigem Tröpfeln fielen keinerlei Niederschläge. Der Dauerregen und die Sturmböen vom nachfolgenden Sonntag hätten die Läuferschar viel schlimmer getroffen.

 

Trotz meiner Vorliebe für 6-Stunden-Läufe startete ich erstmals bei dieser Nürnberger Veranstaltung. Ich hatte bereits 2002 eine Teilnahme vorgesehen. Doch damals fiel der Lauf aus mir nicht bekannten Gründen aus, woraufhin ich ersatzweise den 44-km-Gedächtnislauf von Würzburg nach Gemünden bestritt und 2003 dann wiederholte. 2004 musste ich leider passen. Im Februar 2004 hatte sich nämlich bei mir wieder ein Herzkranzgefäß verengt. Diese Schädigung wurde zwar Anfang März 2004 behoben (diesmal durch die Einpflanzung eines imprägnierten Stents und nicht wie 1996 durch eine Bypass-Operation). Zu diesem Zeitpunkt hatte ich aber nicht mehr daran geglaubt, erneut in die "Marathon- und Ultralauf-Szene" zurückkehren zu können. 2005 und 2006 stand dann jeweils zum "Nürnberg-Termin" ein Rennen in Maasdam/NL an, das zum niederländisch-belgischen Marathon- und Ultralauf-Cup zählte und deshalb von mir den Vorzug erhielt.

 

In diesem Jahr sollte es aber nun endlich so weit sein, und ich bereute meinen Entschluss, diesmal für Nürnberg gemeldet zu haben, in keiner Weise. Zwar lief es weder gut noch schlecht bei mir, und nach ca. 1½ Stunden durchgehenden Laufens folgte das übliche Wechseln zwischen kurzzeitigen Trab- und Marschierphasen. Aber ich kam ohne größere Schwierigkeiten über fast 29 Runden und musste mich bezüglich des Erreichens meiner eigenen Mindestvorgabe (Marathon) nie sorgen.

 

Beeindruckend war für einen meiner "Preisklasse" immer wieder, wie die "schnellen Hirsche" und "leichtfüßigen Gazellen" bei ihren Überrundungen an mir vorbeigeflogen kamen. Und wenn nicht einige "Asse" wie z.B. Angela Ngamkam, René Strosny, Rainer Koch oder die Männer vom TV 1862 Münchberg das Rennen als letzte lange Trainingseinheit für die eine Woche später in Kienbaum anstehende Deutsche 100-km-Lauf-Meisterschaft genutzt hätten, wären noch mehr "Vorbeiflieger/innen" zu verzeichnen gewesen.

 

Ergebnisse der erstplatzierten Frauen (38 Starterinnen):


1. Simone Stöppler - SSC Hanau-Rodenbach - 70.429 m
2. Sylvia Wünsche - Lauf/Pegnitz - 67.073 m
3. Heike Christ - LT Sulz am Eck - 63.659 m
4. Irene Senfter - ASV Jenesien - 63.014 m
5. Esther Weiß - Melpomene Bonn - 61.886 m
6. Barbara Denzler - TV Helmbrechts - 61.725 m

 

Ergebnisse der erstplatzierten Männer (141 Starter):


1. Siegfried Fröhlich - TSV Kiebingen - 77.640 m
2. Michael Peel - Neusiedl/A - 77.343 m
3. Dr. Daniel Beha - Amberg - 76.605 m
4. Marian-Jan Olejnik - Esslingen - 75.686 m
5. Edgar Schellmann - Markt Piesting/A - 74.310 m
6. Gerhard Kobler - Union Öpping/A - 73.698 m

 


 
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