Die 17. Auflage des iWelt-Marathons Würzburg war zwar ganz sicher nicht die schnellste, dafür vielleicht aber die schönste der Geschichte. Jede Menge glückliche Gesichter gab es am 21. Mai im Zielkanal vor dem Würzburger Congress-Centrum, als 1589 Halbmarathon-, 442 Marathon- sowie zahlreiche Staffel- und 10-km-Funläufer die Ziellinie überquerten. Inklusive der Kinderläufe am Samstag und des Firmenlaufs am Mittwoch gingen während der Würzburger Marathonwoche rund 4500 Sportlerinnen und Sportler an den Start.
Alle schwärmten sie von der tollen Organisation, den vielen motivierten Helfern, den 28 Bands und von den Zuschauern am Streckenrand. Zur guten Stimmung trug natürlich nach dem Regenlauf des Vorjahres in diesem Jahr auch das gute Wetter bei, auch wenn es einigen Marathonläufern auf der zweiten Runde schon etwas warm wurde. Umso erfreulicher aus Sicht des Veranstalters, dass nach langer Zeit die Zahl der Marathon-Finisher wieder einmal nach oben ging und über den Werten der vergangenen beiden Jahre lag.
Rundum zufrieden war deshalb auch Organisationsleiter Günter Herrmann, der sich schon beinahe traditionell über die „schönste Würzburger Laufveranstaltung aller Zeiten" freute. Er sieht sich in seinem Konzept bestätigt, auf Preisgelder zu verzichten und stattdessen jeden Euro in das Lauferlebnis der Hobbyläufer zu investieren. Dass es bei dieser Politik in absehbarer Zeit keine Streckenrekorde geben dürfte, nehmen die Würzburger Marathonmacher gerne in Kauf. Dafür gibt es Sieger, die im Vorfeld nicht unbedingt mit einem Marathonerfolg gerechnet hatten und dann umso glücklicher sind.
Das gilt zum Beispiel für Sonja Schöning aus Ottobeuren, die den ersten Marathonerfolg ihrer Karriere feierte. Sie setzte sich vor Jane Frahn aus Erlangen und Katherine Jones aus den USA durch. Der schnellste Marathonläufer war aus dem Sauerland an den Main gekommen. André Ziegert vom TV Attendorf gewann vor den beiden Franken Janek Binzen (Würzburg) und Oliver Tzschoppe (Erlangen), der bei seinem Marathondebüt gleich aufs Treppchen lief.
Als erster im Ziel war natürlich der Schnellste des Halbmarathon. Cabdigani Ismaacil stammt aus Somalia, lebt aber inzwischen in Unterfranken. Der junge Mann hat noch ambitioniertere Ziele. Mit seiner Siegerzeit von 1:10:42 war er nicht ganz zufrieden, in Zukunft will er noch schneller laufen. Für den Erfolg in Würzburg vor Michael Chalupsky (Neckargemünd) und Stephan Thurner (Breitenwang/Österreich) reichte es aber auch so. Schnellste Läuferin war Verena Ibel (Wombach) vor Eva-Maria Ferstl (Regensburg) und Christin Herrmann (Burghaslach).
Auf der Pressekonferenz am Nachmittag dankte Organisationsleiter Herrmann den viele ehrenamtlichen Helfern und den Sponsoren, ohne die alle eine solche Veranstaltung unmöglich wäre. Gleiches gilt für die professionellen Unterstützer aus Polizei und Rettungskräften. Und die hatten die einzige unangenehme Meldung mitzubringen.
Nachdem lange Zeit alles sehr entspannt abgelaufen war, kollabierte ein Teilnehmer auf der Strecke und musste reanimiert und zur weiteren Behandlung in die Klinik gebracht werden. Seinen Zustand bezeichnete Einsatzleiter Uwe Kinstle am Nachmittag als stabil.