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Casal-Brüder bauen Vorsprung aus, Gordon/Bonsor nicht zu schlagen

04.09.15
Quelle: Pressemitteilung

Die Favoriten aus Andorra haben den ersten Tag im Führungstrikot des 11.  TRANSALPINE-RUN souverän überstanden und ihren Vorsprung auf 17.14 Min. ausgebaut.

Auf der 7. Etappe von Scuol nach St. Valentin (Italien) über 37,80 km feierten Oscar und Marc Casal ihren 5. Etappensieg und dürften damit kaum noch von den beiden Italienern Daniel Jung/Ivan Paulmichl abgefangen werden. Die Südtiroler verloren auf dem Weg aus dem verregneten Graubünden ins sonnige Obervinschgau als Zweitplatzierte weitere 8.15 Min. Für die Überraschung des Tages sorgten die beiden deutschen Straßenläufer Marcus und Matthias Baur mit ihrem dritten Rang. Bei den Senior Master Men wird es vor der letzten Etappe noch einmal richtig spannend.

Die 7. Etappe des 11.TRANSALPINE-RUN war mit 1633 Höhenmetern und 37 Kilometern nicht die schwierigste oder die längste, dafür aber mit der legendären Uina Schlucht und der Hochebene Plantapatsch eine der schönsten. „Wir haben etwas Zeit gehabt und mussten nicht 100 Prozent laufen. Die Trails waren einfach traumhaft“, zeigte sich Oscar Casal angetan von den landschaftlichen Schönheiten im Grenzgebiet zwischen der Schweiz und Italien. Angetan waren alle Fachleute aber auch von der Leistung der beiden Männer aus Andorra, die innerhalb von wenigen Tagen eine Veränderung vom Sky Runner zum Ultra-Läufer vollzogen.

„Ich weiß auch nicht, wie wir das geschafft haben. Bis vor einer Woche haben wir Strecken bis maximal 25 km gelaufen. Und jetzt gewinnen wir Rennen von fast 40 km. Damit haben wir niemals gerechnet“, freute sich Marc Casal. Das trifft allerdings auch auf die beiden Italiener Daniel Jung/Ivan Paulmichl zu, die in St. Valentin auf Rang zwei einliefen und ihre Verfolger-Position verteidigten. Von einer Niederlage wollten sie aber nichts wissen. „Ich bin stolz auf Ivan, dass er trotz seiner Magenprobleme durchgehalten hat. Das ist ein gemeinsamer Kampf über Höhen und Tiefen. Als Verlierer fühlen wir uns absolut nicht“, meinte der emotional mitgenommene Daniel Jung. Verständlich. Immerhin liefen die nur wenige Kilometer entfernt wohnenden Jung/Paulmichl vor eigenem Publikum und wurden bei ihrem Heimspiel von ihren Familien begeistert empfangen.

Das Rennen selbst hatte einen ganz besonderen Charakter. Auf dem ersten Flachstück legten die  deutschen Straßenläufer Benjamin Sperl/Lukas Nägele sowie Marcus und Matthias Baur ein ungeheures Tempo vor. Das Feld der verbliebenen 240 Mannschaften riss weit auseinander. „Das war unsere taktische Marschroute, wir wollten die beiden Schweizer Master Läufer distanzieren und uns unseren dritten Platz in der Overall-Wertung zurückholen. Das hat schließlich funktioniert“, erklärte der Freiburger Lukas Nägele die Tempoverschärfung direkt nach dem Start. Danach war eigentlich alles gelaufen. Die Casal-Brüder übernahmen im Aufstieg zum Schlinigpass die Führung. Zwar konnten Jung/Paulmichl zwischenzeitlich noch einmal auflaufen, doch nach einer erneuten Tempoverschärfung der beiden Männer aus Andorra war die 7. Etappe bereits auf der Plantapatsch Hochebene zu Gunsten der Spitzenreiter entschieden.

Ansonsten gab es einen Tag vor dem Finale in Sulden/Ortler noch die ein oder andere Überraschung. Das Mixed-Team Landie und Christiaan Greyling aus Südafrika feierten auf der 7. Etappe ihren ersten Tageserfolg überhaupt. Die vom ersten Tag an dominierenden Ragna Debats/Pere Bove Aurell (Niederlande/Spanien) mussten sich zum ersten Mal mit Platz 2 begnügen. „Ich hatte keine Kraft mehr auf den Flachstücken“, gestand die junge Niederländerin Ragna Debats. Im fast 10 Kilometer langen Abstieg vom 2409 m hohen Schafberg hinunter nach St. Valentin auf 1459 m verloren die Führenden der Mixed-Wertung über drei Minuten.

Und wie schwer ein Etappenlauf wie der 11. TRANSALPINE-RUN ist, erfuhren die favorisierten Anne-Marie Flammersfeld und Tim Wortmann. Flammersfeld, eine der weltbesten Extremläuferinnen, findet nach ihrem Weltrekordlauf auf den Kilimandscharo einfach keine Form und erreichte das Ziel in St. Valentin mit 44.38 Min. Rückstand auf Rang sechs. „Meine Lunge pfeift wie eine alte Lokomotive. Ich hätte schon am ersten Tag am liebsten aufgegeben. Das ist wirklich eine neue Erfahrung für mich“, zeigte die gebürtige Duisburgerin gehörigen Respekt vor der Leistung der Konkurrenz.

Schadlos hielten sich die Spitzenreiter in den Kategorien Women und Master Mixed. Bei den Frauen gelang den Schottinnen Helen Bonsor/Claire Gordon Etappensieg Nr. 6. Bei den Master Mixed geht kein Weg an die Italiener Annemarie Gross/Franz Kröss vorbei, die in St. Valentin ihren 4. Tageserfolg feierten. Beiden Teams dürfte der Gesamtsieg nicht mehr zu nehmen sein.

Spannung pur bietet dagegen das Duell in der Kategorie Senior Master Men zwischen dem italienischen Brüder-Paar Oswald und Richard Wenin und den Spitzenreitern Jörg Schreiber/Thomas Miksch (Deutschland). Nachdem die Südtiroler Wenin/Wenin am ersten Tag aus gesundheitlichen Gründen mehr als eine Stunde Zeit verloren, setzten sie danach zur Aufholjagd an. Gestern machten sie über 36 Minuten auf Jörg Schreiber und Thomas Miksch gut, der allerdings an einer schmerzhaften Sehnenentzündung am Schienbein laboriert und für das Finale nach Sulden wenig Hoffnung hat: „Ich glaube nicht, dass wir unsere 10 Minuten Vorsprung verteidigen können. Ich laufe nur auf Sicherheit und Ankommen. Mehr ist nicht mehr drin.“

Die 8. und letzte Etappe des größten Trailruns über die Alpen für Zweier-Teams führt am Samstag über 41 km von St. Valentin nach Sulden/Ortler. Ob die 2880 m hohe Tabarettascharte überquert wird, entscheidet sich erst kurz vor dem Start, da eine angekündigte Kaltfront Schneefall ab 2500 m bringen soll.

 

Ergebnisse: 7. Etappe Scuol – St. Valentin

Men
1. Oscar Casal/Marc Casal (3:30.55 Std.)
2. Daniel Jung/Ivan Paulmichl (3:39.11 Std.)
3. Matthias Baur/Marcus Baur (3:45.22 Std.)

Women

1. Helen Bonsor/Claire Gordon (4:27.53 Std.)
2. Caroline Freslon-Bette (4:38.36 Std.)
3. Brigitte Eggerling/Séverine Murk-Lendi (4:53.30 Std.)

Master Men

1. Urs Jenzer/Ruedi Bärtschi (3:57.19 Std.)
2. Andrea  Gottardi/Silvano Fedel (3:59.40 Std.)
3. Clemens Keller/Armin Friesinger (4:01.39 Std.)

Senior Master Men

1. Oswald Wenin/Richard Wenin (4:10.44 Std.)
2. Thomas Sommer/Kurz Scherrer (4:42.18 Std.)
3. Mario Raufer/Peter Kriegl (4:46.10 Std.)

Mixed

1. Landie Greyling/Christiaan Greyling (4:03.30 Std.)
2. Ragna Debats/Pere Bove Aurell (4:07.07 Std.)
3. Jasmin Paris/Konrad Rawlik (4:16.40 Std.)

Master Mixed

1. Annemarie Gross/Franz Kröss (4:19.27 Std.)
2. Marco Jäger/Corine Kagerer (4:25.58 Std.)
3. Eva Färberböck/Mathis Bode (4:29.42 Std.)

 

Gesamtwertung nach der 7. Etappe

Men

1. Oscar Casal/Marc Casal (24:49.18 Std.)
2. Daniel Jung/Ivan Paulmichl (25:06.32 Std.)
3. Benjamin Sperl/Lukas Nägele (26:07.37 Std.)

Women

1. Helen Bonsor/Claire Gordon (29:46.13 Std.)
2. Caroline Freslon-Bette (31:32.34 Std.)
3. Brigitte Eggerling/Séverine Murk-Lendi (35:04.47 Std.)

Master Men

1. Urs Jenzer/Ruedi Bärtschi (26:21.48 Std.)
2. Tamas Karlowits-Juhasz/Csaba Németh (27:18.35 Std.)
3. Clemens Keller/Armin Friesinger (28:17.51 Std.)

Senior Master Men

1. Jörg Schreiber/Thomas Miksch (29:34.20 Std.)
2. Oswald Wenin/Richard Wenin (29:45.02 Std.)
3. Urs Salzmann/Beat Schertenleib (33:54.26 Std.)
Mixed

1. Ragna Debats/Pere Bove Aurell (27:44.41 Std.)
2. Landie Greyling/Christiaan Greyling (28:49.38 Std.)
3. Jasmin Paris/Konrad Rawlik (29:49.21 Std.)

Master Mixed

1. Annemarie Gross/Franz Kröss (29:44.58 Std.)
2. Petru Muntenasu/ Andre Feuerstein-Rauch (30:49.23 Std.)
3. Marco Jäger/Corine Kagerer (31:43.39 Std.)

 

Informationen: Transalpine Run
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